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Mayer nach Rang 2: "Das waren die zwei Zehntel"

Matthias Mayer als "Mr. Konstanz" - Vincent Kriechmayr im Super-G rehabilitiert.

Mayer nach Rang 2: Foto: © GEPA

Matthias Mayer und Vincent Kriechmayr haben im Super-G in Gröden am obersten Podest angeklopft, konnten Aleksander Aamodt Kilde letztlich aber nicht stürzen. 

Mayer fehlten am Ende 0,22 Sekunden auf den Norweger, der seinen vierten Sieg auf der Saslong feierte, Kriechmayr hat als Dritter 0,27 Sekunden Rückstand. 

Der Weltmeister legte die Latte als erster Topfahrer richtig hoch. Die saubere wie aggressive Fahrt der Startnummer 11 schien Siegpotenzial zu haben, Kriechmayr reckte im Zielraum zufrieden den Zeigefinger in die Höhe.

Vielleicht aber zeigte er nur hinauf Richtung Starthaus, wo mit der 13 Kilde ins Rennen ging und seiner Favoritenstellung gerecht wurde. Mit traumwandlerischer Sicherheit fand Kilde noch einmal eine in allen Teilbereichen schnellere Linie. Wie im Vorjahr brachte ihm die 13 Glück.

Die Bestzeit war lange unangefochten, richtig in Gefahr war Kildes Sieg nur noch beim Angriff von Mayer, dessen Startnummern-Poker aufging: Mit stärkerer Sonneneinstrahlung war der konstante Kärntner bis zur vierten Zwischenzeit quasi gleich schnell wie Kilde, verlor im Finish aber noch zwei Zehntel.

Ergebnis des Super-G>>>

Minimaler Rutscher

"Bei der Ciaslat-Ausfahrt habe ich einen minimalen Rutscher gehabt. Wahrscheinlich waren das die zwei Zehntel, die mir am Schluss abgegangen sind", erklärt Mayer, der bei der Europa-Rückkehr dennoch ein zufriedenes Fazit zieht. 

"Ich habe gewusst, dass ich vorne dabei bin. Ich habe attackiert. Das Gefühl war auf jeden Fall gut. Es passt einmal sehr gut", sagt der Doppel-Olympiasieger. Mayer ist in der bisherigen Saison "Mr. Konstanz": Er stand in vier der bisherigen fünf Speed-Rennen auf dem Podest, war nie schlechter als Vierter. "Es hat die letzten zwei Jahren schon immer recht konstant ausgeschaut. Heuer bin ich sehr gut reingestartet. Jetzt hier beim ersten Rennen in Europa gezeigt, dass es so weitergeht." 

Die erste Abfahrt der Saison in Lake Louise konnte Mayer gewinnen, am Samstag steht auf der Saslong ebenfalls eine Abfahrt auf dem Programm. "Ich kann morgen locker an den Start gehen", wird Mayer wieder angreifen. 

Kriechmayr rehabilitiert

Kriechmayr rehabilitierte sich für einen aus seiner Sicht nicht vollends zufriedenstellenden Nordamerika-Trip mit seinem zweiten Stockerlplatz in Gröden.

"Ich bin definitiv besser als in Beaver Creek gefahren. Viel entschlossener, außer auf der Ciaslat, da habe ich mir bei einem Linksschwung zu viel Reserve gelassen", kommentiert der 2019-Sieger im Super-G. "Es passt, es war ein gutes Rennen. Es war auf alle Fälle ein Super-G, wo ich mir denke, so möchte ich es machen."

Mit der Abfahrt hat Kriechmayr noch eine Rechnung offen. Besser als Siebenter (2015) war er noch nie. Gleiches gilt für Mayer. 

ÖSV-Herren-Cheftrainer Andreas Puelacher zeigt sich von der Leistung der Österreicher angetan. "Wenn du sieben unter den 30 hast, musst du sehr froh sein", sagt der Tiroler. "Vor allem skifahrerisch bin ich zufrieden. Sie waren auch oben schnell, da wäre sogar noch mehr drin gewesen", so Puelacher.

Kilde und sein Plan

Kilde verweist angesprochen aufs seine Stärke in der Comeback-Saison auf die momentane Erfolgs-Symbiose aus Körper und Material.

"Wenn ich meinen Plan schaffe, dann habe ich ein gutes Gefühl unterwegs. Heute habe ich mir gesagt: Bleib ganz ruhig und fahre einfach deinen Schwung, der ist schnell", sagt der 29-Jährige.

"Es gibt nie einen perfekten Lauf. Aber 95 Prozent waren auf dem Plan, und wenn man selber das Gefühl hat, dass man immer pushen kann, dann ist man einfach schnell."

Kilde gilt es auch am Samstag in der Abfahrt zu schlagen. Zudem nennt Mayer diesbezüglich den Schweizer Beat Feuz, den Super-G-Vierten. "Und Ryan Cochran-Siegle wird ganz stark, glaube ich. Der hat wirklich gezeigt, dass er es draufhat in der Ciaslat. Und Vinc riecht auch immer mehr Lunte anscheinend", erklärt Mayer.

Kriechmayr hoffte, in der Abfahrt an seine Leistung vom Freitag anknüpfen zu können. "Dass ich schnell bin, das weiß ich. Man muss sich halt immer am Limit bewegen, das ist mir letztes Jahr leichter von der Hand gegangen."

Abfahrt in Gröden - LIVE-Ticker>>>

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