Marcel Hirscher bekräftigt bei "Sport und Talk" auf "Servus TV" zwar seine Entscheidung, in Zukunft keinen verstärkten Fokus auf die Speed-Disziplinen zu legen, lässt sich aber eine Hintertür offen.
"Ich schließe es nicht ganz aus, aber das würde heißen, der Gesamtweltcup und auch andere Kugeln wären dann ade. Man müsste von null weg anfangen - im Vergleich zu Slalom und Riesentorlauf", erklärt der siebenfache Gesamtweltcupsieger.
Apropos Gesamtweltcup: Für den 29-Jährigen hat die große Kristallkugel einen höheren Stellenwert, als der Olympiasieg.
Olympia: "Der Name ist größer, als die Emotion dahinter"
"Das bedeutet mir mehr, denn es ist die Leistung über ein ganzes Jahr. Aber natürlich ist es auch herausragend, an Tag X da zu sein."
Hirscher gesteht aber, dass er sich "das Gefühl bei seinem Olympiasieg" besser vorgestellt hat. "Ich habe ja immer noch die Bilder von Hermann Maier bei der Siegerehrung in Nagano 1998 im Kopf, aber das Gefühl bei mir war ein ganz anders. Die Bilder machen es fescher. Der Name Olympia ist größer, als die Emotion dahinter. Ich finde Schladming etwa lässiger – vor so vielen Leuten zu fahren ist super. Das habe ich in Pyeongchang vermisst."
Bevor Hirscher eine Entscheidung über seine Zukunft trifft, möchte er ein, zwei Monate vergehen lassen und die Saison reflektieren.
Eine Saison mit 13 Siegen und all den Erfolgen hat auch einen Nachteil: "Die Crux an der Geschichte: Die Saison, die heuer war, die zu toppen ist fast ein Ding der Unmöglichkeit. Das ist für die Motivation eher schlecht", meint Hirscher lachend.
Trainer nach der aktiven Karriere?
Grundsätzlich könne er sich nach seiner aktiven Karriere eine Arbeit im Trainerbereich vorstellen - auch mit Blick auf die eigene Karriere. "In gewissen Situationen wäre es fein gewesen, wenn wir jemand gehabt hätten, der uns erklärt hätte, wie es in Wahrheit läuft. Das wäre irgendwo reizvoll. Es gibt so viele Talente da draußen, die nicht einmal wissen, dass sie ein Talent haben. Das gehört gefördert und unterstützt."
Einen Ausflug in den Motorsport, wie etwa Luc Alphand - der Gesamt-Weltcupsieger 1996/97 hat 2006 die Rallye Dakar gewonnen – sei nicht geplant. "Mit dem Motorrad ist es sicher undenkbar, mit dem Auto ist es vielleicht denkbar. Aber das ist richtig weit weg, da ist die Abfahrt viel näher."
Langlaufen mit Laura
Bis Donnerstag stehen für den Ski-Dominator noch Medien- und Sponsorentermine am Programm, danach geht es zum Heliskiing nach Kanada.
"Das würde ich nicht machen, wenn mir Skifahren keinen Spaß mehr machen würde. Ich freue mich aufs Tiefschneefahren."
Und danach möchte ich "ganz viel Freizeitsport betreiben, einfach alles was Spaß macht. Und ich bin Laura noch schuldig, Langlaufen zu gehen. Auch wenn ich einen Mega-Muskelkater bekommen werde, machen wir das."