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Kriechmayr: "Das hat mich schon überrascht"

Vincent Kriechmayr schwärmt nach Rang 2 in Bormio vom Premierensieger:

Kriechmayr: Foto: © GEPA

"Acht Zehntel - da kann man nur den Hut ziehen", sagt Vincent Kriechmayr im Zielraum von Bormio und nimmt dabei sprichtwörtlich seine Kappe vom Kopf. 

Die Geste gilt natürlich Sieger Ryan Cochran-Siegle, der den Oberösterreicher im Super-G auf der Stelvio nach einer sensationellen Fahrt klar auf Rang zwei verwiesen hat. Für den US-Amerikaner ist es sein erster Weltcupsieg, mit dem im Super-G nicht unbedingt zu rechnen war. 

Kriechmayr hatte Cochran-Siegle schon länger auf der Rechnung, mit einem Rückstand von 0,79 Sekunden hat er aber nicht gerechnet. "Acht Zehntel sind schon viel, das hat mich schon ein bisschen überrascht. Meine Fahrt war jetzt nicht schlecht", sagt Kriechmayr im ORF-Interview. 

Riesenlob für Cochran-Siegle: "Technik wie aus dem Bilderbuch"

Für den Sieger hat der 29-Jährige großes Lob parat: "Ryan haben wir schon lange auf der Rechnung, wir analysieren im Training auch oft seine Linie. Er ist ein herausragender Skifahrer, seine Technik ist wirklich wie aus dem Bilderbuch. Jetzt hat er auch noch die Sicherheit und das Selbstvertrauen. Er ist ein Athlet, den man sich gerne anschaut."

"Im Vergleich zu Ryan schaue ich sehr schlampig aus", grinst Kriechmayr. "Er ist eine sehr feine Klinge gefahren. Ich bin sehr am Anschlag gefahren, habe den Ski vielleicht zu hart hingedrückt. Wenn es so unruhig ist, dann nimmt man vielleicht Schläge mehr auf."

Das Rennen habe er im Mittelteil verloren. "Da bin ich schlecht gefahren. Ryan ist da mit Abstand der Schnellste gewesen, er ist einfach sensationell gefahren"

Bann bei Kriechmayr nun gebrochen?

Kriechmayr darf sich immerhin über den ersten Podestplatz in dieser Saison freuen, nachdem die ersten Rennen nicht nach Wunsch verlaufen sind. Ob der Bann nun gebrochen ist? "Das ist schwierig zu sagen. Zumindest habe ich mal meine Trainingsleistung auch im Rennen runtergebracht, in den Trainings habe ich mich im Super-G nie schlecht gefühlt. Jetzt heißt es weiterarbeiten und die Lücke schließen."

Das gilt wohl auch für Matthias Mayer, der sich nach zwei Schnitzern mit Rang zehn begnügen muss. Der Olympiasieger hätte sich freilich mehr erwartet. "Oben war es gar nicht so schlecht", meint der Kärntner. "Aber im Mittelteil war es ein bisschen zu ruppig. Ich bin nicht so auf Zug gefahren. Auch beim Zielsprung habe ich etwas an Zeit liegen gelassen."

Die Verhältnisse seien wegen des am Montag gefallenen Schnees ganz andere gewesen als noch in den beiden Abfahrtstrainings. "Es war schwer zu fahren."

Die nächste Chance für die ÖSV-Läufer auf den ersten Saisonsieg bietet sich bereits am Mittwoch (11:30 Uhr im LIVE-Ticker) bei der legendären Abfahrt in Bormio. Nach seinen Trainingsbestzeiten vom Samstag und Sonntag ist aber Cochran-Siegle erneut der klare Favorit.

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