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Hirscher: "Jammern auf höchstem Niveau"

Marcel Hirscher gelingt im Slalom von Val d'Isere einmal mehr ein Goldgriff. Was dem Salzburger noch fehlt:

Hirscher: Foto: © GEPA

Wenn es noch Zweifel über Marcel Hirschers Leistungsfähigkeit nach dem Knöchelbruch gab, sind diese mit dem Wochenende in Val d’Isere ausgeräumt.

Im Riesentorlauf steht der 28-Jährige trotz zweier Fehler als Dritter am Podest, im Slalom katapultiert er sich mit zweitbester Laufzeit im Finale von Rang acht zum Sieg (Infos zum Rennen>>>).

"Der zweite Lauf war viel Risiko, das geht dir nicht immer auf", weiß Hirscher nach seinem 47. Weltcupsieg, dem zweiten in dieser Saison.

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Ergebnis des Slaloms>>>

Videoschauen führt zum Erfolg

Die Konkurrenz zieht jedenfalls einmal mehr den Hut – etwa in Person des Zweitplatzierten Henrik Kristoffersen. "Chapeau! Aber es ist einfach ein wirklich guter Skifahrer“, verneigt sich der Norweger. Er habe Hirschers Lauf am Start noch im TV verfolgt: "Er war so unglaublich stark. Nicht mit so viel Risiko, aber so stabil.“

Einmal mehr konnte Hirscher in einem 2. Durchgang den Schalter umlegen. Denn im ersten Durchgang hatte er zu kämpfen. "Ich war da schon geschockt, wie schwer ich mir getan habe. Ich bin viel hinten draufgehängt.“

In der Pause habe er im Hotel mit seinem Team eifrig Video-Studium betrieben. "Denn der 1. Lauf gibt immer viel Feedback. Daher bin ich schnell ins Hotel, um zu schauen, was wir ändern können.“

Nach der Analyse habe er zu einem "Equipement gegriffen, dass ich noch nie gefahren bin.“

"Jammern auf höchstem Niveau“

Skifahrerisch passe es bereits wieder sehr gut. Was er vermisst, ist die Sicherheit und Lockerheit. "Teilweise bin ich bei der Besichtigung richtig gestresst. Normal gehe ich zum Rennen hin und weiß genau, was ich zu tun habe. Das fehlt mir halt derzeit noch ein bisschen.“

Mit einem Schmunzeln fügt er dann noch an: "Wenn es so geht wie heute, ist das aber Jammern auf höchstem Niveau.“

DSV-Alpindirektor ist begeistert

So sieht das mit Wolfgang Mayer auch ein neutraler Beobachter. "Marcel hat eine extrem hohe Erwartungshaltung. Für ihn zählt ja nur 1, 2 oder 3! In Wahrheit heißt doch Hirscher ist gleich 1. Daher hadert er vielleicht derzeit etwas", meint DSV-Alpindirektor nach dem 1. Durchgang.

Wobei für ihn schon der dritte Platz im Riesentorlauf herausragend war: "Mit solchen Fehlern wie gestern wird er noch Dritter. Mit diesem Fehler bei der Kante - da kommt von 100 Skifahrern einer durch. Und das ist Marcel."

Eindrucksvolle Zahlen

Unterm Strich steht sein 47. Weltcupsieg und 110. Podestplatz. Eindrucksvolle Zahlen, die in Relation zu den Weltcupstarts (210) noch eindrucksvoller werden.

Die Siegquote liegt bei 22 Prozent, die Podestquote gar bei 53 Prozent.

In der ewigen Bestenliste ist Hirscher nun alleinige Nummer 4, hat Marc Girardelli hinter sich gelassen. Nur noch drei Erfolge trennen ihn von Alberto Tomba, auf Hermann Maiers Marke (54) fehlen auch nur noch sieben.

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