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Hirscher: "Die Welt ist schon in Ordnung"

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Spätestens seit Sonntag ist klar: Marcel Hirschers Entscheidung, seine Karriere fortzusetzen, war richtig. 

Bei seinem Sieg im Slalom von Levi schloss der siebenfache Gesamtweltcup-Sieger trotz verschobener Prioritäten nach der Geburt seines ersten Kindes nahtlos an die Erfolge der vergangenen Saison an. 

"Es war nach dem ersten Durchgang schon ein Hakerl drunter. Ich wusste: Perfekt, alles super. Ich bin in der Lage, dass ich Rennen gewinnen kann. Ich bin in der Lage, dass ich zu den Schnellsten dazugehöre. Da war für mich die Welt eigentlich schon in Ordnung", sagt Hirscher. 

Im Interview spricht der 29-Jährige über veränderte Erwartungen, bedankt sich bei Teamkollege Michael Matt und verrät seine Pläne für die Rennen in Beaver Creek:

Frage: Sie haben gesagt, Sie denken nun, es sei die richtige Entscheidung gewesen, Ihre Karriere fortgesetzt zu haben. Hatten Sie noch Zweifel?

Hirscher: Na ja. Um wirklich irgendwo Weltklasse zu sein, ist es normalerweise schon notwendig, dass man die Prioritäten klar setzt. Schauen wir mal, wie lange der Kompromiss so funktioniert.

Frage: Haben sich Ihre Erwartungen an die Saison mit diesem Sieg verändert?

Hirscher: Nein. Die Prioritäten haben sich definitiv geändert, Skirennfahren ist nicht mehr das Wichtigste in meinem Leben. Ich denke, es kann keine Saison wie all die anderen sein.

Frage: Sie haben vor dem Rennen gesagt, Sie seien gespannt, wo Sie stehen. Wie erleichtert sind Sie jetzt?

Hirscher: Es war nach dem ersten Durchgang schon ein Hakerl. Ich wusste, perfekt, alles super. Ich bin in der Lage, dass ich Rennen gewinnen kann. Ich bin in der Lage, dass ich zu den Schnellsten dazugehöre. Da war für mich die Welt eigentlich schon in Ordnung. Wenn ich jetzt ausgefallen wäre, wäre es zwar furchtbar und scheiße gewesen, aber ich hätte gewusst, ich bin dabei. Das ist das Wichtigste.

Frage: Es waren zwei Laufbestzeiten, das sagt viel aus.

Hirscher: Ja, egal was ich jetzt erzähle, es ist irgendwie eh schwer zu erklären, warum das so gut funktioniert. Weil an der perfekten Vorbereitung kann es nicht liegen. (lacht)

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Frage: Aber das Training zuletzt auf der Reiteralm war schon wichtig?

Hirscher: Ja, das war ein Tag, das war wichtig.

Frage: Sie haben die knifflige Passage mit dem Loch kurz vor dem Ziel im zweiten Durchgang gemeistert, als wäre da nichts gewesen. Hatten Sie Information darüber?

Hirscher: Da darf ich meinem Teamkollegen Michi Matt Danke sagen. Schön, wenn man einen Teamkollegen hat, der einem beim Gewinnen in so einer Situation hilft. Es wäre mir unter Umständen gleich passiert (wie anderen/Anm.), da bin ich sehr dankbar. Es war dann sicher nicht das Schnellste, was ich da gemacht habe, aber das Sicherste.

Frage: Was haben Sie nun im Hinblick auf den Weltcup in Beaver Creek geplant?

Hirscher: Jetzt fliege ich mal heim. Dann schaue ich mal, dass es auf der Reiteralm zum Skifahren geht. Einen Kurzbesuch werde ich schon machen nach Amerika.

Frage: Nur für den Riesentorlauf, oder den Super-G auch?

Hirscher: Ausgeschlossen ist das nicht.

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