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Corona: Ski-Asse kritisieren die FIS

Die Durchführung der Herren-Rennen in Kranjska Gora sorgt für Kritik der Athleten:

Corona: Ski-Asse kritisieren die FIS Foto: © GEPA

Während in ganz Europa zahlreiche Sport-Events aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus abgesagt werden, hält die FIS nach wie vor an den finalen Weltcup-Rennen der Herren am kommenden Wochenende in Kranjska Gora fest. 

Die Rennen werden ohne Beteiligung der Italiener stattfinden, nachdem ganz Italien zur Sperrzone erklärt wurde und die betroffenen Athleten nach einer Verbands-Entscheidung nicht nach Slowenien reisen. Dass die FIS die Rennen dennoch durchzieht, stößt bei einigen Sportlern auf Unverständnis. 

"Die Entscheidung unseres Verbands ist die richtige", schreibt der Italiener Luca DeAliprandini. "Auf der anderen Seite verstehe ich nicht, warum die FIS nicht alles stoppt, bevor es zu spät ist. Es macht einfach keinen Sinn. Wir allen fliegen quer durch Europa und können infiziert sein, nicht nur 'wir Italiener'."

"FIS, wo bist du?"

Dem stimmt auch der Norweger Leif Kristian Nestvold-Haugen zu, der via Instagram fragt: "FIS, wo bist du? Warum steckst du deinen Sand in den Kopf? Wir brauchen eine starke Führung."

Haugen ruft auf, sich auf die Seite der Italiener zu stellen. "Wir reisen mehr als normale Menschen und haben ein größeres Risiko, uns anzustecken und das Virus zu verbreiten. Norweger, Schweden, Österreicher, Schweizer, Franzose, Deutsche.... können es genauso nach Slowenien oder in ihre Heimatländer bringen wie Italiener."

Rennen in Kranjska Gora mit strengen Sicherheitsauflagen

Die Rennen am kommenden Wochenende in Kranjska Gora finden ohne Zuschauer statt. Dafür gibt es strenge Sicherheitsauflagen für Sportler wie für Journalisten, wie die Veranstalter am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Klagenfurt bekannt gaben. Wer schon ein Ticket gekauft hat, kann dieses zurückgeben und bekommt das Geld erstattet.

Grega Benedik, Präsident des Organisationskomitees, betonte, man werde sämtliche Auflagen erfüllen, um die Sicherheit der Rennläufer und Teams zu gewährleisten. "Für das Publikum tut es uns sehr leid", sagte Benedik. Wer dies wolle, könne die Eintrittskarte für das nächste Jahr aufbewahren, sie behalte ihre Gültigkeit. Im kommenden Jahr findet das Rennen um den Pokal Vitranc zum 60. Mal statt.

Benediks Stellvertreter Boris Pesjak erklärte, Journalisten, Rennläufer und andere Hotelgäste würden in den Quartieren räumlich getrennt, mit eigenen Eingängen. In den Hotels gelten bezüglich der Hygiene Sonderregelungen, Desinfektionsspender werden mehr oder weniger flächendeckend aufgestellt.

Die Medienvertreter werden aufgerufen, durch "angemessenes Verhalten" dazu beizutragen, dass es nicht zu einer potenziellen Verbreitung des Coronavirus komme. Es gilt ein Sicherheitsabstand zwischen Journalisten und Sportlern von 1,5 Metern. Für die Interviews sollen Stabmikrofone verwendet werden, der Schaumstoff muss nach jedem Interview gewechselt werden.

Die obligate Pressekonferenz mit den drei Erstplatzierten findet als Videokonferenz statt. Um überhaupt eine Akkreditierung zu erhalten, muss eine Erklärung vorgelegt werden, mit der man versichert, dass der Gesundheitszustand unauffällig ist und man keine Anzeichen einer CoVid19-Infektion hat. Bei den Sportlern sind die jeweiligen Teamchefs verantwortlich.

Die finanziellen Einbußen durch den Ausschluss der Zuschauer konnte Pesjak noch nicht genau beziffern. Das Gesamtbudget betrage rund 1,6 Millionen Euro, sagte er, der Verlust durch zurückgegebene Tickets werde wohl bei acht bis zehn Prozent liegen. Von den Sponsoren, deren Begleitveranstaltungen zu den Rennen am Wochenende samt und sonders abgesagt wurden, gebe es noch keine Reaktion.

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