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Aufstieg und K.o. des Michael Matt

Michael Matt ist in der Weltspitze angekommen. Das prophezeit Hirscher:

Aufstieg und K.o. des Michael Matt Foto: © GEPA

"Das ist so, wie wenn dir Klitschko einen Haken gibt."

Einen Tag nach seinem "K.o." im 2. Durchgang des Kitzbühel-Slaloms hat Michael Matt das bittere Aus auf dem Weg aufs Podest noch nicht ganz verdaut.

Die Nacht sei kurz gewesen, sagt der Tiroler. "Aber es hilft eh nichts, es geht weiter. Es gibt Schlimmeres", versucht Matt nach vorne zu blicken.

Wagt man einen Blick zurück, ist es noch gar nicht so lange her, dass Matt in den "Ring" gestiegen ist, um gegen die besten Skifahrer zu kämpfen.

In der Weltspitze angekommen

Im November 2013 feierte der jüngere Bruder von Ex-Rennläufer Mario Matt sein Weltcup-Debüt, Anfang 2015 fuhr er mit Startnummer 63 in Wengen zu seinen ersten Weltcup-Punkten.

Zu Beginn der abgelaufenen Saison erklomm Matt mit Rang zwei in Levi erstmals das Podest, im März 2017 folgte im Slalom von Kranjska Gora der erste Weltcup-Sieg.

Auf seinen zweiten Triumph wartet Matt seither. Mit drei zweiten Plätzen zu Beginn des Jahres schrammte er knapp am Sieg vorbei, in Zagreb trennten ihn lediglich fünf Hundertstel vom vollen Erfolg.

In Kitzbühel war Matt erneut auf dem Weg zu einem Top-Platz, auch der Sieg wäre möglich gewesen, ehe ausgerechnet beim Heimrennen der folgenschwere Fehler passierte.

Dennoch: Michael Matt ist endgültig in der absoluten Weltspitze angekommen.

Matt: "Ein großer Schritt nach vorne"

"Ich habe im Sommer körperlich einen großen Schritt nach vorne gemacht und skitechnisch die Schwachstellen ausgemerzt. Ich habe einfach konstant und sehr fleißig gearbeitet", erklärt Matt seine Entwicklung.

Im Jugendalter hatte er oft mit Rückenschmerzen zu kämpfen, weil er stark an Körpergröße zunahm, auch deshalb war Matt eher ein Spätzünder. Seit drei Jahren ist er nun komplett beschwerdefrei und kann sein Training wie gewünscht abspulen.

"Ich weiß, dass ich schnell bin. Ich muss eigentlich nichts anderes machen, als mein bestes Skifahren abzurufen. Wenn ich das im Rennen zwei Mal schaffe, ist ein Sieg auf jeden Fall möglich", gibt sich der besonnene Tiroler selbstbewusst.

"Früher oder später wird er ein Rennen gewinnen, es ist nur eine Frage der Zeit."

Hirscher über Matt

Auch die Konkurrenz weiß längst um Matts Stärken. "Früher oder später wird er wieder ein Rennen gewinnen, es ist nur eine Frage der Zeit", sagt Marcel Hirscher.

Der sechsfache Gesamtweltcup-Sieger und der Norweger Henrik Kristoffersen sind gemeinsam mit Matt aktuell das Maß aller Dinge im Slalom-Weltcup.

Für Matt ist alles möglich

"Die drei matchen sich zurzeit an der Spitze. Marcel und Henrik zu schlagen ist natürlich schwer, die beiden liegen vielleicht noch eine Nuance weiter vorne als Michi. Aber an einem super Tag mit zwei guten Läufen bei den richtigen Bedingungen kann er sie schon schlagen", sagt ÖSV-Slalom-Cheftrainer Marko Pfeifer.

"Marcel und Henrik fahren unglaublich konstant, aber ich bin dabei. Beide sind schlagbar, das hat man heuer schon mehrmals gesehen", verweist Matt vor allem auf die Rennen in Zagreb und Adelboden.

Die nächste Chance auf einen Erfolg bietet sich Matt in Schladming. Dort steht mit dem Nachtslalom auf der Planai am Dienstag (ab 17:45 Uhr im LIVE-Ticker) das nächste Highlight auf dem Programm.

"Es ist ein sehr spezieller Hang, dort können auch andere schnell sein, ganz so ist es nicht", sagt Matt. Klar ist aber: "Bei einem Rennen wie in Schladming muss es wie in Kitzbühel das Ziel sein, zu gewinnen. Wenn ich zwei Mal so fahre wie in Zagreb, Adelboden oder Kitzbühel, dann ist alles möglich."

Von einem weiteren "K.o." bis hin zum Sieg.

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