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Pinturault: "Gesamtweltcup wie Olympia-Gold"

Gesamtweltcupsieger Alexis Pinturault über "seinen Moment" und schwierige letzte Wochen:

Pinturault: Foto: © GEPA

Alexis Pinturault ist am Ziel seiner Träume. 

Der Franzose sichert sich an seinem 30. Geburtstag als Gewinner des letzten Riesentorlaufs der Saison in der Lenzerheide erstmals in seiner Karriere den Sieg im Gesamtweltcup.  Außerdem holt sich Pinturault zum ersten Mal die kleine Kristallkugel im Riesentorlauf.

"Ich habe sehr viel für diese Kugel gearbeitet. In den letzten Jahren war es immer knapp, ich war immer in der Nähe, aber ich hatte mit Marcel auch einen super Gegner. Das jetzt ist mein Moment. Es ist das beste Ergebnis meiner Karriere, das ist wie Gold bei Olympia. Das ist heute mit sehr viel Emotionen verbunden. Es das beste Geschenk, dass ich mir selbst machen konnte. Das ist sensationell", sagt Pinturault, der der dritte französische Gesamtweltcupsieger nach Jean-Claude Killy (1967, 1968) und Luc Alphand (1997) ist (Alle Infos).

Pinturault gibt zu: "Vielleicht habe ich da zu viel an den Gesamtweltcup gedacht"

Speziell in den vergangenen Wochen habe sich der Druck stark aufgebaut, erklärt Pinturault, der den Erfolgslauf von Herausforderer Marco Odermatt mitansehen musste. "Nach Kranjska Gora war ich sehr traurig, das war ein sehr schwieriger Moment. Ich bin nicht Ski gefahren, wie ich wollte, ich war im Riesentorlauf Vierter und bin im Slalom ausgefallen. Das war das schwierigste Wochenende des ganzen Winters. Marco war in diesem Moment sehr stark und im Gesamtweltcup zurück."

Er habe daher versucht, am Samstag den Fokus auf sich zu haben. "Es waren nicht viele Optionen heute, es war nur Marco oder ich. Ich habe an mich gedacht und alles gegeben. Heute war es weniger stressig als in Kranjska Gora. Vielleicht habe ich da zu viel an den Gesamtweltcup gedacht." Er habe versucht, weniger zu denken und einfach Gas zu geben. "Ich denke, ich habe heute die Lösung gefunden. Das war vielleicht heute eine meiner größten Leistungen."

Ein bisschen Glück habe er auch gehabt, weil Abfahrt und Super-G beim Finale wegen des Wetters abgesagt wurden. "Aber ich muss auch daran denken, dass es im letzten Jahr in die andere Richtung ging, als wegen der Covid-Situation abgesagt wurde. Es heißt, es kommt alles zurück, und so ist es." 2020 wurde er Zweiter hinter dem Norweger Aleksander Aamodt Kilde, 2019 hinter Marcel Hirscher. Zudem war er auch bereits dreimal Dritter.

Odermatt enttäuscht: "Heute mit Bier"

Groß ist die Enttäuschung bei Odermatt, der als Disziplinführender in das finale Rennen gegangen ist . "Ich bin schon sehr enttäuscht. Es wollte heute noch nicht sein. Aber Alexis hat es sich hochverdient, er war ja schon ein paarmal in meiner Situation."

Er sei ein bisschen nervöser gewesen als sonst, habe sich am Start aber gut gefühlt. "Ich wollte voll angreifen. Aber ich weiß nicht, wie man so einen zweiten Lauf stecken kann, wenn am sieht, wie die Piste ist. Alexis hat aber bewiesen, auch bei solchen Verhältnisse gewinnt der Beste sogar das Rennen, das ist nicht so einfach in so einer Situation."

Auf die Frage, wie der die Enttäuschung nun wegstecken will, antwortet Odermatt mit einem Lächeln: "Heute mit Bier und morgen hoffentlich mit Lehren."

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