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Pertl nach Premiere: "Herz hat gescheit gepumpt"

Adrian Pertl nach seiner Podestpremiere im Weltcup:

Pertl nach Premiere: Foto: © GEPA

In Kitzbühel die ersten Weltcup-Punkte, zwei Wochen später in Chamonix erstmals am Podest: Adrian Pertl gelingt ein kometenhafter Aufstieg.

"Ich bin froh, dass es so ist und hoffe, dass es ähnlich weitergeht", hat der 23-jährige Kärntner nicht wirklich eine Erklärung für die Leistungs-Explosion.

Die Podest-Premiere beim erst 7. Weltcupstart war für ihn emotional. Nach Rang 9 zur Halbzeit machte er im Finale Platz um Platz gut. "Bei jedem, der ausgefallen ist oder hinter mir war, da hat das Herz gescheit gepumpt unten", meint Pertl.

"Ich hätte nicht gedacht, dass es so weit nach vorne reicht", überrascht sich Pertl selbst. Zwischen Kitzbühel und Chamonix durfte er zuletzt im Europacup seinen ersten Sieg feiern.

Ein Erfolg, der ihm letztlich auch in der Startliste geholfen hat. Statt Nummer 73 in Kitzbühel hatte er in Chamonix bereits Nummer 37. "Dass ich nicht ganz hinten nach fahren musste, hat sicher etwas ausgemacht", weiß Pertl. "Aber ich habe auch zwei sehr gute Läufe gemacht."

Interessanter Fakt: Mit seinen 23 Jahren und 9 Monaten war Pertl der "Senior" am Sieger-Podest. Vor ihm landeten der 22-Jährige Clement Noel aus Frankreich und der acht Monate jüngere Timon Haugan aus Norwegen

Kurssetzung als Trumpf

Die Kurssetzung im zweiten Lauf von ÖSV-Coach Kroisleitner wurde einigen Top-Stars - wie Halbzeit-Leader Daniel Yule oder Lokalmatador Alexis Pinturault - zum Verhängnis.

Die Österreicher konnten den Vorteil hingegen nützen. "Wir haben ein paar Kombinationen schon im Training vor ein paar Tagen gehabt, also es war sicher auch ein kleiner Vorteil. Mannschaftlich sind wir auch sehr gut unterwegs, von dem her hat es gut gepasst", meinte Pertl. "Ich habe mir keinen Druck gemacht. Heute ist alles aufgegangen."

Matt: "Wieder mal gscheit grün"

Auch für Matt schien nach seinem zweiten Lauf die Sonne. "Wieder mal gescheit grün im Ziel, das hat schon sehr gut getan", meinte der Tiroler. Es sei auf dem an sich recht flachen Gelände brutal schwierig gewesen.

"Der Hang schaut so einfach aus, aber die Schneeverhältnisse machen es so schwierig. Es sind von oben bis unten, glaube ich, fünf verschiedene Verhältnisse."

Schwarz freut sich mit Landsmann

Schwarz unterliefen im Finish zu viele Fehler, am Ende fehlte der Speed. "Aber ich freue mich heute brutal für den Adi. Das erste Mal am Podest - voll cool!", sagte der Kärntner Landsmann von Pertl.

"Ich kenne den Adi eigentlich schon von klein auf. Er hat sich die letzten Jahre vielleicht nicht so einfach getan, und heuer ist er echt in der Weltspitze angelangt."

"Podest wäre übertrieben gewesen"

Seine Trainer und auch ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel schwärmen schon länger von Pertl und haben entsprechende Platzierungen angekündigt.

"Podest wäre übertrieben, wenn ich ihm das zugetraut hätte. Aber wir haben gewusst, er ist total in Form", sagte Herren-Rennsportleiter Andreas Puelacher am Samstag. "Bei der Dichte, die es bei den Herren derzeit gibt, kann sich mit einem guten zweiten Lauf alles umdrehen."

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