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"Pfeifenkopf" Gstrein empfiehlt sich für Olympia

Fabio Gstrein schrammt in Wengen knapp an erstem Podestplatz vorbei. Olympia-Ticket winkt.

Foto: © GEPA

Nach Sieg und Platz zwei in Adelboden haben die rot-weiß-roten Slalom-Asse in Wengen den generellen Aufwärtstrend bestätigt.

Nur drei Hundertstel fehlten Fabio Gstrein beim Klassiker am Lauberhorn auf seinen ersten Weltcup-Podestplatz. Der Ötztaler, der in der Vorwoche als Führender eingefädelt hat, brachte als Vierter sein mit Abstand bestes Saisonergebnis in die Bücher.

Hat Gstrein sich in Lauf eins mit einem Fehler beim letzten Übergang eine wesentlich bessere Ausgangssituation verhaut und sich selbst als "Pfeifenkopf" tituliert, vermied er im Finale vor offiziell 10.100 Zuschauern einen groben Patzer. Mit der zweitbesten Zeit nach Sensations-Sieger Lucas Braathen hätte er es fast noch auf das Stockerl geschafft. Letztlich aber fehlten nur 0,03 Sekunden auf Platz drei. 

"Im ersten habe ich gleich angefangen wie in Adelboden. Da wäre recht viel drinnen gewesen, wenn nicht der Fehler auf der letzten Welle passiert wäre", sagte der 24-Jährige. "Das hat mich angeblich eine Sekunde gekostet. Das tut dann schon weh."

Durchgang zwei stimmte ihn aber zufrieden. "Der zweite war vom Gefühl her auch recht gut, glaube ich. Ich habe fast das Maximum herausgeholt, unten habe ich halt ein bisschen zu viel rausgenommen über die letzte Welle."

In Hinblick auf die Olympia-Teilnahme sei das Ergebnis auch nicht das schlechteste. Aktuell scheinen nur Manuel Feller, Johannes Strolz und Marco Schwarz einen Slalom-Fixplatz in Peking zu haben, Gstrein von den restlichen Kandidaten aber die besten Karten. "Bei den nächsten zwei Rennen heißt es, noch einmal ein gutes Skifahren zeigen, eine gute Platzierungen holen. Dann bin ich gespannt, was der Andi (Andreas Puelacher/Anm.) entscheidet."

Feller fuhr mit Kitz und Schladming im Hinterkopf

Knapp hinter Gstrein belegte Manuel Feller den fünften Platz. Der Tiroler lag zur Halbzeit noch auf dem zweiten Platz hinter Henrik Kristoffersen, der zweite Abschnitt verlief für ihn durchwachsen.

Er habe auch nicht auf Teufel komm raus riskiert, erklärte Feller. "Ich habe mir gedacht, wenn ich es normal runterfahre, wird es schon reichen für den zweiten Platz. Ich habe schon zweieinhalb Ausfälle hinter mir und wollte einfach eine gute Nummer haben für Kitzbühel und Schladming", meinte Feller, der im zweiten Lauf mit der 19. Zeit 2,32 Sekunden hinter Braathen war. "Schlussendlich ist es dann einfach zu wenig gewesen im zweiten Durchgang. Der Zeitrückstand ist mir schon ein bisschen zu viel."

Schwarz sieht Fortschritte

Für Marco Schwarz war Platz zehn zwar das beste Saisonergebnis, die 1,23 Sekunden Rückstand stimmten ihn aber nicht zufrieden. "Ich sehe Fortschritte. Adelboden war auch ganz okay, wenn ich es im Nachhinein betrachte. Da waren es zwei, drei Zehntel, die auf einen Spitzenplatz fehlen. Jetzt ist es wieder ein bisschen mehr, aber ich habe gute Passagen dabei."

Es fehle noch der Mut zum letzten Risiko. "Dann passt es wieder für weiter vorne. Auf das baue ich jetzt dann bei den Heimrennen."

Matt nähert sich den Top 10 an

Als Elfter näherte sich Michael Matt erstmals in dieser Saison knapp den Top Ten, lag nur eine Hundertstelsekunde hinter Teamkollege Schwarz.

"Es war ein schwieriges Rennen. Ich bin jetzt zweimal ziemlich von der Mitte aus gestartet. Vorneweg hast du es doch ein bisschen glatter von der Piste, dann wird es sehr spröde. Schwierig, dass du den Ski da so richtig gehen lassen kannst. Im Steilhang hatte ich den Fehler, aber ansonsten war es okay", analysierte der Arlberger. "Am Anfang ist es bei mir nicht gut gelaufen, da riskierst du auch nicht das letzte Hemd. Ich wollte schon auch im ersten attackieren, aber da muss mehr gehen."

Strolz nach Ausfall: "Das habe ich nicht gut gemacht"

Johannes Strolz baute nach seinem überraschenden Sieg in Adelboden diesmal einen Ausfall. "Wenn man zu viel ausholt vor dem Übergang, verliert man viel Zeit. Wenn man ihn frech drüberlässt, muss man einfach den Druck schneller aus dem Ski nehmen, das habe ich nicht gut gemacht. Ich war da zu lange auf der Kante, dann hat es mich versetzt", sagte der Vorarlberger. "Ich habe mich ganz gut gefühlt. Ich habe im zweiten Durchgang solide Schwünge gezeigt, da bleibe ich jetzt einfach dran."

Landsmann Christian Hirschbühl schied ebenfalls aus und zog sich bei dem Sturz einen Knöchelbruch zu. Auch Marc Digruber und Dominik Raschner sahen das Ziel nicht.

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