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Die ÖSV-Speed-Herren sollen liefern

ÖSV gibt große Ziele für Olympia-Saison aus. Das kann man erwarten:

Die ÖSV-Speed-Herren sollen liefern Foto: © GEPA

"Die Mannschaft fährt schnell Ski, aber wir sind zu unkonstant, zu fehleranfällig."

ÖSV-Herren-Cheftrainer Andreas Puelacher sparte nach der abgelaufenen Saison mit insgesamt vier Siegen (2 Abfahrt, 2 Super-G) und WM-Bronze in der Abfahrt durch Max Franz nicht mit Kritik an seinen Speed-Fahrern.

Am Wochenende stehen für die Herren mit Abfahrt (Samstag, 20:15 Uhr im LIVE-Ticker) und Super-G (Sonntag, 20 Uhr) im kanadischen Lake Louise die ersten Speed-Rennen in diesem Winter an.

Die Ziele für diese Saison sind ambitioniert: Puelacher wünscht sich die kleinen Kristallkugeln in beiden Disziplinen und Medaillen bei den Olympischen Spielen in PyeongChang. Nach mageren Jahren, vielen Verletzungen und Rücktritten von Fahrern wie Klaus Kröll oder Georg Streitberger sollen unter dem neuen Speed-Chef Josef "Sepp" Brunner außerdem mehr Siege her.

Wie das gelingen soll?

"Wir sind optimistisch, dass wir den letzten Schritt machen, um ganz vorne mitzufahren."

ÖSV-Cheftrainer Puelacher

"Wir haben sehr viel an der Materialabstimmung gearbeitet, vor allem auf aggressivem Schnee", erklärt Puelacher gegenüber LAOLA1. "Außerdem haben wir im Training die Gleitkurven forciert, bei denen wir in den letzten Jahren viel Zeit verloren haben. Ich glaube, da haben wir definitiv aufgeholt."

Die Vorzeichen vor dem Olympia-Winter seien gut: "Es gab keine Verletzten, alle konnten in der Vorbereitung das volle Programm absolvieren und sind voll motiviert. Wir sind sehr optimistisch, dass wir den letzten Schritt machen, um ganz vorne mitzufahren."

Das kann man von den ÖSV-Speed-Herren in der Winter-Saison 2017/18 erwarten:

Hannes Reichelt

Reichelt war als Zweiter im Super-G-Weltcup und Sechster in der Abfahrt im vergangenen Winter Österreichs bester Speedfahrer. Der Salzburger feierte in der abgelaufenen Saison zwei Siege: Er gewann die Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen und den Super-G beim Weltcupfinale in Aspen. Nicht erst seit seiner Bandscheiben-Operation im Herbst 2015 kämpft der mittlerweile 37-Jährige immer wieder mit Rückenproblemen, durch seine enorme Erfahrung ist Reichelt aber immer für einen Sieg gut. Sein Ziel für diese Saison ist jedenfalls klar: "Ich gehe auf die Abfahrts-Wertung los. Wenn ich immer vorne mit dabei bin und um die Kugel mitfahre, dann ist mir ehrlich gesagt Olympia wurscht. Die Kugel muss aber auch ein bisserl passieren, da musst du einen Lauf bekommen. Die Kugel ist für mich das größere Saisonziel als eine Olympia-Medaille."

Max Franz

Auf den Kärntner werden im ÖSV große Hoffnungen gesetzt. Dem 28-Jährigen gelang im vergangenen Winter bei der Abfahrt in Gröden sein erster Weltcup-Sieg, bei der WM in St. Moritz fuhr er zu Abfahrts-Bronze. Franz selbst bekrittelte nach der Saison seine fehlende Konstanz. Von 17 Rennen (inkl. WM) beendete er nur sechs in den Top Ten. Kann Franz sein Potenzial in dieser Saison konstant abrufen, ist der eine oder andere Sieg sicher möglich. Dann kann er vielleicht sogar um die kleinen Kugeln (6. Platz im Super-G 2016/17) mitreden, Abfahrts-Kristall und eine Olympia-Medaille sind jedenfalls das Ziel. "Ich habe gesehen, dass es möglich ist, dass ich vorne mitfahren kann", sagt Franz.

Matthias Mayer

Der Abfahrts-Olympiasieger von 2014 konnte in seiner Comeback-Saison 2016/17 nach Brustwirbelbrüchen infolge eines heftigen Sturzes in Gröden gleich aufzeigen und gewann den Super-G in Kitzbühel, bei der Abfahrt in Kvitfjell belegte er Rang zwei. Mit Gesamtrang acht war er am Ende der zweitbeste ÖSV-Abfahrer, in der Super-G-Wertung belegte er hinter Franz Rang sieben. Die Vorbereitung auf die neue Saison verlief "besser als im letzten Jahr", das beweist nicht zuletzt der Sieg beim gut besetzten Testrennen in Copper Mountain in der Vorwoche. Mayers Ziel für den Winter ist klar: "Als Olympiasieger möchte ich bei den Winterspielen in Korea natürlich voll in Form sein."

Vincent Kriechmayr

Der 26-jährige Oberösterreicher präsentierte sich in der abgelaufenen Saison vor allem in der Abfahrt konstanter, beendete die Saison als Gesamt-14. als drittbester Österreicher. Von 14 Speed-Rennen beendete er acht in den Top-15, mit Platz fünf im Super-G von Aspen fuhr er zu Saisonende sein bestes Ergebnis ein. Generell konnte er im Super-G allerdings nicht an seine Leistungen aus der Saison 2015/16 anschließen, als er zwei Mal aufs Podest fuhr. Für Kriechmayr gilt es in diesem Winter, sein vorhandenes Potenzial abzurufen, dann sind Podestplätze wieder möglich.

Romed Baumann

"Wenn du weißt, dass du einen schnellen Schwung fährst, aber es kein einziges Mal ins Ziel bringst, dann wird das irgendwann ein bisserl mühsam. Vielleicht fehlt dann auch die nötige Lockerheit.“ Baumann haderte am Ende der abgelaufenen Saison mit seinen Leistungen. Von 13 Speed-Rennen beendete er lediglich zwei in den Top Ten, beim Abfahrts-Doppel in Garmisch belegte er die Plätze sieben und zehn. Während es im Abfahrts-Weltcup damit immerhin für Platz 19 in der Endabrechnung gereicht hat, landete er im Super-G-Weltcup nur auf Rang 30 – und damit unter anderem hinter Marcel Hirscher. Baumann wollte die Pause im Sommer nutzen, um neue Motivation zu sammeln. Damit der 31-Jährige aber wieder an frühere Erfolge (u.a. 5. im Abfahrts-WC und 7. im Gesamt-WC 2010/11) anschließen kann, braucht es wohl mehr als neue Motivation.

Otmar Striedinger

Für den Kärntner steht der Olympia-Winter unter dem Motto "Neustart". Nach zwei enttäuschenden Saisonen - 2016/17 war ein 18. Rang im Super-G beim Weltcup-Finale sein bestes Ergebnis – will Striedinger in diesem Winter mit einer neuen Skimarke neu durchstarten. Der 26-Jährige wechselte nach zwei Jahren auf Rossignol zu Salomon. Vielleicht findet er auf neuem Material zu alter Stärke zurück, seine beste Saison fuhr Striedinger 2013/14 mit seinem bisher einzigen Podestplatz (2. in Beaver Creek) und der nur um 2 Hundertstel verpassten Bronze-Medaille bei Olympia.

Christian Walder

Nach seinem Kreuzbandriss im März dieses Jahres steht der Winter für den Kärntner ganz im Zeichen des Comebacks. Für den 26-Jährigen, der in der abgelaufenen Saison mit Rang elf im Super-G in Kvitfjell sein bestes Ergebnis einfuhr, heißt es, im Weltcup wieder den Anschluss zu finden und konstant Leistungen zu bringen. Das gilt ebenso für Fahrer wie Patrick Schweiger, Frederic Berthold oder Christopher Neumayer.

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