Fünf Hundertstel fehlen Nicole Schmidhofer auf ihren ersten Super-G-Sieg im Weltcup.
Die Weltmeisterin schrammt in Gröden als Zweite knapp an der Premiere vorbei. Nur Abfahrts-Siegerin Ilka Stuhec (SLO) ist knapp schneller (-0,05 Sekunden). Für die Slowenin ist es der zweite Sieg innerhalb von 24 Stunden und insgesamt ihr neunter.
Den zweiten Rang teilt sich Schmidhofer mit der zeitgleichen Tina Weirather (LIE). Der Schweizerin Jasmine Flury fehlt als Vierte nur 1 Hundertstel aufs Podest.
Zweitbeste Österreicherin wird Stephanie Venier (+0,45 Sek) auf Rang 8, Ramona Siebenhofer belegt Rang 9.
Mit hohen Nummern fahren Christina Ager (Rang 10) und Nina Ortlieb (13) noch zu Top-Ergebnissen. Tamara Tippler belegt Rang 13, Anna Veith wird 17.
Nach "Dreck" aufs Podest
"Vielleicht brauche ich das, dass ich ab und zu in der Abfahrt einen Dreck fahre, damit es im Super-G besser geht. Mir hat es heute getaugt, dass es immer schneller geworden ist", erklärte Schmidhofer, die am Dienstag Zehnte gewesen war.
"Ich habe auch einen neuen Schuh gekriegt. Der funktioniert besser, mit dem fühle ich mich sehr wohl im Super-G", verriet die Steirerin, der trotz einer lädierten großen Zehe nur 1,2 Meter auf den Sieg fehlten.
Bei der Landung nach einem Sprung in der Abfahrt am Vortag habe sie sich "das erste Gelenk ein bisschen gestaucht, der Zehennagel ist komplett blau. Es war in der Früh schlimmer, zum Rennen ist es eigentlich immer besser geworden - Gott sei Dank", berichtete die zweifache Lake-Louise-Siegerin in der Abfahrt. "Ich habe mir noch nie eine Zehe angehaut im Skischuh, aber gestern halt."
Stuhec siegt trotz Fehler
Stuhec sagte, sie habe gehofft, "dass es möglich ist, dass ich hier beide Rennen gewinne. Ich liebe es hier und hoffe, wir kommen wieder her". Für sie war es der neunte Weltcup-Sieg. Am Dienstag hatte sich die 28-Jährige vor der Südtirolerin Nicol Delago und Ramona Siebenhofer durchgesetzt.
"Ich wusste, dass es kein perfekter Lauf war. Ich hatte einen Fehler, es war sehr eng. Aber offenbar war es gut genug. Ich war im Ziel doch sehr überrascht", sagte die Slowenin, die wenig später noch einmal positiv überrascht war.
Als sie im Pressezentrum auf einem kleinen Fernseher den Sieg ihres Landsmannes Zan Kranjec in Saalbach-Hinterglemm mitverfolgte, kam ihr ein lauter Freudenschrei aus.
Venier ärgert sich über Start
Geburtstagskind Stephanie Venier, Siebenhofer und Christina Ager belegten die Plätze acht bis zehn. Für Ager war es die erste Top-Ten-Platzierung in einem Speed-Event. Tamara Tippler erreichte den zwölften Rang, unmittelbar dahinter reihte sich Nina Ortlieb ein. Anna Veith musste sich mit Platz 17 begnügen. Ricarda Haaser (31.), Mirjam Puchner (34.) und Nadine Fest (40.) blieben ohne Punkte.
Venier ärgerte sich nachher über den wieder verpatzten Start. "Wenn der Start nicht wäre, würde es passen", sagte die Tirolerin, die auf die nur 38. erste Zwischenzeit kam. Im letzten Streckenabschnitt holte sie aber einiges auf.
"Das ist das einzige Positive. Aber jetzt ist es ja vorbei wieder mit den flachen Starts, jetzt wird es wieder ein bisserl steiler." Venier feierte am Mittwoch ihren 25. Geburtstag.
Siebenhofer: "Zu schön runtergefahren"
"Es war dann doch zu brav für den Lauf heute. Er hat wirklich zum Attackieren eingeladen, und ich bin einmal schön runtergefahren", analysierte die neuntplatzierte Siebenhofer und gestand, am Start "schon ein bisserl nervös" gewesen zu sein.
"Es war dann eine solide Fahrt. Ich muss mit dem Platz genauso zufrieden, weil so viel Top-Ten-Plätze habe ich noch nicht gehabt im Super-G."
Für Veith "zu flach"
Erneut nicht zufrieden zeigte sich Veith, die in Gröden überhaupt nicht in die Gänge kam. "Weil es einfach flach ist. Es war einfach heute zu rund und zu wenig am Limit. Das kann passieren, sollte nicht passieren. Das zipft mich an", meinte die 29-Jährige, die schon mit Vorfreude auf den Riesentorlauf in Courchevel am Freitag blickte.
"Ich will nichts verschreien, aber da (im Riesentorlauf; Anm.) fühle ich mich am stärksten im Moment."
Stimmen zum Super-G:
Nicole Schmidhofer: "Gestern in der Abfahrt war einfach der Fehler, sonst wäre auch ein vierter, fünfter Platz drin gewesen. Mir taugt es, wenn es im Super-G nicht gleich mit vollem Tempo losgeht, sondern immer schneller wird."
Ilka Stuhec: "Ich habe gehofft, dass das möglich ist - aber damit gerechnet habe ich nicht. Ich warte aber immer, bis alle Läuferinnen im Ziel sind. Ich habe gemacht, was ich musste - also fast, es war doch ein Fehler dabei. Auf der Ciaslat war ich superspät dran - sonst war es sehr gut. Es hat heute Spaß gemacht. Der Sieg von gestern hat sicher geholfen - dass ich nicht mehr so viel nachdenke."
Stephanie Venier: "Der Start ist einfach extrem deppat für mich wenn es so extrem flach weggeht. Wenn du schon weißt, dass du keine Starter-Queen bist, dann ist es schwierig. Es ist gut, dass ich unter dem Fahren gar nicht weiß, wie weit ich schon hinten bin."
