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Schmidhofer und Veith lassen Vonn hinter sich

Super-G-Weltmeisterin kommt vor Olympia in Fahrt. Sieg geht an Schweiz.

Schmidhofer und Veith lassen Vonn hinter sich Foto: © GEPA

Lara Gut gewinnt einen von ÖSV-Trainer Roland Assinger interessant ausgeflaggten Super-G in Cortina d'Ampezzo.

Auf verkürzter Strecke beeinflussen Windböen das Rennen. Die Schweizerin siegt 0,14 Sekunden vor Johanna Schnarf aus Italien und Super-G-Weltmeisterin Nicole Schmidhofer (+0,27). Die Steirerin riskiert viel, baut Fehler ein und bleibt dennoch knapp vor Anna Veith (+0,31).

Favoritin Lindsey Vonn (USA/+0,37) wird 6., Tamara Tippler als Siebente (+0,50) und Ramona Siebenhofer als Neunte (+0,90) schaffen die Top-10. Nadine Fest stürzt und muss mit dem Akja abtransportiert werden.

Abbruch nach Startnummer 44

Das Rennen muss aufgrund der widrigen Bedingungen nach 44 Starterinnen abgebrochen werden, 14 Läuferinnen komme3n nicht mehr in den Genuss eines Super-G-Rennens auf der Tofana in Cortina.

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Gut: "Wollte Kreis schließen"

Ex-Weltcupsiegerin Gut fand in ihrer erfolgreichsten Disziplin elf Monate nach dem bei der Heim-WM erlittenen Kreuzbandriss auf die Siegerstraße zurück. Ein Jahr nach ihrem bisher letzten Triumph feierte die 26-Jährige ihren insgesamt 24. Erfolg im Weltcup. Damit brachte das sechste Saisonrennen in dieser Disziplin die sechste Siegerin. Gut übernahm die Super-G-Führung von Tina Weirather, die Fünfte wurde.

"Ich habe mir schon vorher gedacht, dass ich gerne den Kreis geschlossen hätte", sagte Gut, die am 28. Jänner 2017 in der Abfahrt in Cortina ihren zuvor letzten Erfolg gefeiert hatte. Nach zwei zweiten Plätzen im Super-G stand sie nun dort wieder ganz oben auf dem Podest. "Ich hatte ein schwieriges letztes Jahr, aber ich hatte viele Leute um mich, die mir geholfen haben", sagte die WM-Dritte.

Schmidhofer: "War überrascht"

Schmidhofer kann auf Ähnliches verweisen. Sie hatte vor zwei Jahren im Abfahrtstraining in Cortina einen Kreuzbandriss erlitten, nun schaffte sie es am Fuß der Tofana wieder auf das Podest.

"Daher taugt es mir umso mehr, dass es so super funktioniert hat", meinte die 28-Jährige, die auch beim Saisonauftakt in Lake Louise Dritte gewesen war. "Das Selbstvertrauen ist wieder groß." Sie hat eine schwierige Phase rechtzeitig vor dem Saisonhöhepunkt abgeschlossen.

Schmidhofer hatte es in dem vom Reservestart begonnenen und nach 44 von 58 Läuferinnen wegen schlechter Sicht abgebrochenen Rennen bei unterschiedlich starken Böen nicht leicht.

"Richtung Zielsprung war so viel Wind, daher war ich überrascht, dass es der dritte Platz geworden ist", sagte die Rennläuferin aus dem Lachtal. Sie führte 0,13 Sekunden hinter der zweitplatzierten Johanna Schnarf (Italien) auf dem von ÖSV-Coach Roland Assinger gesetzten Kurs das starke ÖSV-Team an.

Veith: "Hätte frecher fahren können"

Zweitbeste ÖSV-Läuferin war Val d'Isere-Gewinnerin Veith als Vierte, 0,04 Sekunden hinter Schmidhofer. Im oberen und im unteren Teil sei sie sehr gut gefahren, resümierte die Olympiasiegerin von Sotschi 2014.

"Im mittleren Abschnitt hätte ich noch frecher sein können, da war ich zu weit weg von den Toren. Aber ich bin froh, dass es im Super-G weit besser geht als in der Abfahrt." Da war sie an den Vortagen 15. und 13. gewesen. Den Riesentorlauf auf dem Südtiroler Kronplatz am Dienstag lässt die Salzburgerin aus und trainiert lieber.

Tamara Tippler wurde unmittelbar hinter Lindsey Vonn (+0,37) Siebente und Ramona Siebenhofer ließ dem vierten Abfahrtsrang den neunten Platz (+0,90) folgen. Die Kärntnerin Nadine Fest stürzte und wurde mit Verdacht auf eine schwere Knieverletzung in ein Spital gebracht.

Vonn vom Winde verweht

Eine Leidtragende der Windböen, die durch aufgewirbelten Schnee auch die Sicht beeinträchtigten, war Vonn. Sie hatte am Vortag in der Abfahrt ihren 79. Sieg gefeiert und war damit die erste Athletin mit zumindest jeweils einem Erfolg in 15 aufeinanderfolgenden Saisonen.

Am Sonntag fehlten der US-Amerikanerin 0,37 Sekunden zu Platz eins. "Ich habe nichts sehen können", sagte Vonn zu den Problemen vor allem im Mittelteil. "Aber das hat auch andere betroffen."

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