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Podest-Premiere für Ortlieb in Crans Montana

Foto: © GEPA

Nina Ortlieb jubelt in Crans Montana erstmals in ihrer Karriere im Weltcup am Podest.

Die Vorarlbergerin fährt in der zweiten Abfahrt mit hoher Nummer 20 auf weicher Piste noch auf Rang 3. Den Sieg verpasst sie nur hauchdünn um 0,05 Sekunden.

Vorne jubeln wieder die Schweizerinnen: Wie in der ersten Abfahrt am Freitag gibt es einen Doppelsieg - und wieder gewinnt Lara Gut-Behrami vor Corinne Suter (+0,02 Sek).

Suter fixiert mit Rang zwei vorzeitig den Sieg im Abfahrts-Weltcup. Es ist die erste Abfahrtskugel für die Schweizer Damen seit Chantal Bornissen in der Saison 1990/91. Alle Siegerinnen im Abfahrts-Weltcup>>>

Stephanie Venier wird Sechste (+0,59). Nicole Schmidhofer belegt knapp dahinter Rang 7 (+0,60).

Tamara Tippler belegt mit 0,96 Sekunden Rückstand Rang 12, Ramona Siebenhofer reiht sich auf Rang 18 (+1,12) ein.

Ergebnis der 2. Weltcup-Abfahrt in Crans Montana>>>

Federica Brignone verkürzt im Gesamtweltcup den Rückstand auf Mikaela Shiffrin. Die Italienerin wird Vierte und liegt im Gesamtweltcup nur noch 27 Punkte hinter der US-Amerikanerin, die nach dem Tod ihres Vaters weiterhin pausiert.

Ortlieb lässt Schweizerinnen zittern

Suter setzt sich mit Nummer 3 an die Spitze. Ihre Bestzeit hält bis zu Nummer 17. Und wieder ist es ihre Teamkollegin Gut-Behrami, die sie abfängt. Ein starker Zielhang bringt der 28-Jährigen den 26. Weltcupsieg ihrer Karriere.

Bei Nummer 20 muss sie allerdings nochmals zittern! Nina Ortlieb verliert im oberen Abschnitt zwei Zehntel. Danach kann die Vorarlbergerin aber aufholen und muss sich am Ende nur um 5 Hundertstel geschlagen geben. Für die 23-jährige Tochter von Abfahrts-Olympiasieger Patrick Ortlieb ist Rang 3 der erste Podestplatz im 52. Weltcuprennen.

Nach der Trainingsbestzeit am Donnerstag hatte sich Ortlieb für die Abfahrt am Freitag zu viel Druck gemacht und nach fehlerhafter Fahrt mit großem Rückstand den sechsten Platz geholt. In dem engen Rennen am Samstag klappte es viel besser. "Ich habe meine Lehren aus gestern gezogen, da war ich zu fehleranfällig. Ich habe geschaut, dass ich die Konzentration halten kann. Es war mehr Lockerheit da."

Ortlieb: "Push für den Endspurt"

Die 23-Jährige freute sich über "den kleinen Push für den Endspurt", wie sie im ORF-TV-Interview erzählte, es steht ja nur noch eine Abfahrt beim Finale in Cortina d'Ampezzo auf dem Programm. "Ich freue mich total, dass es geklappt hat. Ich kann zufrieden und stolz auf meine Fahrt und Leistung sein."

Gut-Behrami legte gleich einen Sieg zum insgesamt 26. Karriereerfolg nach, sie war auch die zuvor letzte Schweizerin, die in einer Saison zwei Abfahrten für sich entschieden hatte (2015/16). Und sie ist die einzige Athletin, die bisher mehr als ein Rennen dieser Disziplin in diesem Winter gewann.

Gemeinsam mit Suter bescherte sie dem Heimpublikum Festtagsstimmung. Suter ist die erste Abfahrts-Wertungssiegerin aus der Schweiz seit Chantal Bournissen 1991. "Ich bin einfach froh, dass die Heimrennen durch sind. Es war sehr speziell, sehr viel Rummel, ich habe letzte Nacht fast gar nicht geschlafen, deshalb bin ich umso glücklicher", erklärte die 25-jährige Suter, der am Freitag 0,80 Sekunden auf die Landsfrau fehlten, am Samstag nur 0,02. Dritte wurde mit Ortlieb wie am Vortag (Stephanie Venier) eine ÖSV-Fahrerin.

Venier: "Ich will zu viel"

Für die Österreicherinnen wurde es auch mannschaftlich ein gutes Ergebnis. Hinter Federica Brignone (4./ITA) und Ester Ledecka (5./CZE), die es nicht schafften, die Abfahrtswertung noch länger offenzuhalten, kam Venier auf Platz sechs (0,59), Nicole Schmidhofer wurde Siebente (0,62). Für Tamara Tippler wurde es ein zwölfter Rang, für Ramona Siebenhofer ein 18. Die genannten ÖSV-Damen sind für die letzte Abfahrt beim Weltcupfinale in Cortina qualifiziert, da sie unter den Top 25 der Disziplinwertung aufscheinen.

"Ich will zu viel am Start, fahre zu aggressiv los, da passiert der eine oder andere Fehler", sagte Venier, die sich für Ortlieb freute. "Nina zeigt im Training so gute Leistungen, in den Rennen hat es noch nie richtig funktioniert. Ich freue mich mega für sie." Schmidhofer stellte fest, dass die vorgenommenen Veränderungen sehr gut für die Kurven seien, "aber im Flachen komme ich nicht weiter. Da fehlt der Speed".

Stimmen:

Nina Ortlieb: "Es freut mich, dass es mit dem Podestplatz geklappt hat. Ich kann auf meine Leistung stolz sein. Es war im Vergleich zu gestern wieder Lockerheit da. Ich bin überglücklich. Gestern hat es mir gezeigt, dass es mir gleich einen Strich durch die Rechnung mache. Heute habe ich versucht, meine Konzentration zu halten. Das war gestern wohl mein Problem und diese Lehre habe ich aus gestern gezogen. Der Podestplatz bringt noch zusätzlich Motivation, das ist ein Push."

Corinne Suter: "Wenn ich ehrlich bin, bin ich einfach froh. Jetzt sind die Heimrennen durch. Es war sehr viel los, ich habe letzte Nacht gar nichts geschlafen. Ich bin froh, dass ich heute nochmal meine Leistung bringen konnte. Es war schon viel Druck da, ich wurde immer auf den Abfahrtsweltcup angesprochen. Ich froh mich sehr für Lara. Sie fährt wirklich eine geile Linie - sie hat es so verdient."

Nicole Schmidhofer: "Die Veränderungen, die wir gemacht haben, waren sehr gut für die Kurven - aber nichts fürs Flache. Da fehlt mir das Tempo. Fahrerisch war es besser als gestern - aber es war nur ein kleiner Schritt."

Tamara Tippler: "Mir ist in den letzten Rennen mehr abgegangen als nur der Speed. Mir hat einfach die Selbstverständlichkeit gefehlt. Ich bin in den letzten Rennen hinterhergefahren. Ich habe mir heute einfach vorgenommen, wieder Freude am Skifahren zu haben."

Textquelle: © LAOLA1.at