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Ski-Frauen starten mit vier Wochen Verspätung in die Saison

Nach all den Absagen wird es beim Slalom-Doppel in Levi erstmals ernst. Ein angriffslustiges ÖSV-Team will um den Sieg mitfahren.

Ski-Frauen starten mit vier Wochen Verspätung in die Saison Foto: © GEPA

Eisige Temperaturen, vorweihnachtliche Stimmung und ein Rentier als Anreiz: Angeführt von Weltmeisterin Katharina Liensberger und mit vierwöchiger Verspätung legen die ÖSV-Frauen im Ski-Weltcup mit einem Slalom-Doppel in Levi los.

Im hohen Norden soll es beim Saisonauftakt am Samstag (10.00/13.00 Uhr) und Sonntag (10.15/13.15 Uhr/beide im LIVE-Ticker) nach den Absagen in Sölden, Zermatt/Cervinia und Lech/Zürs reichlich Weltcup-Punkte für Rot-Weiß-Rot geben.

ÖSV-Cheftrainer Thomas Trinker schickt sein Team mit Angriffslust in den verspäteten Auftakt. "Wir möchten um den Sieg mitfahren. Die Mikaela (Shiffrin) und die Petra (Vlhova) haben in den letzten Jahren dominiert", weiß Trinker, aber: "Alles hat ein Ende. Ich sehe, dass wir am richtigen Weg sind."

Gerade bei Slalom-Weltmeisterin Liensberger hält der Nachfolger von Christian Mitter einen Tagessieg laut Eigenaussage "für möglich". Deshalb laute die kurzfristige Zielsetzung auch: "Wir wollen in Levi gewinnen."

Auch langfristig spricht aus Trinker die Ambition: "Wir wollen die Besten sein. Das Ziel ist, dass wir in jeder Disziplin zwei, drei, vielleicht vier haben, die um Siege mitfahren und dahinter eine gute Mannschaft."

Liensberger ist mit Magoni "auf dem richtigen Weg"

Acht ÖSV-Läuferinnen wurden für die Rennen in Finnland nominiert, darunter mit der sechsmaligen Junioren-Weltmeisterin Magdalena Egger und Nina Astner zwei Nachwuchshoffnungen. Egger war schon in den vergangenen beiden Jahren in Levi dabei, 2020 holte sie dort als 19. ihre ersten Weltcup-Punkte. Astner (22) startet erstmals bei einem Weltcup-Slalom.

Neben Liensberger werden auch Katharina Huber, Katharina Truppe, Chiara Mair, Franziska Gritsch und Marie-Therese Sporer am Start stehen.

Liensberger, Olympia-Zweite im Slalom von Peking, wird seit Sommer von Star-Trainer Livio Magoni trainiert. Erste Fortschritte hat die 25-Jährige in der Zusammenarbeit mit dem früheren Erfolgscoach von Petra Vlhova bereits erkannt. "Ich bin auf dem richtigen Weg. Wie sehr unsere Arbeit schon Früchte trägt, ist schwer zu sagen", sagt Liensberger zuletzt. Es gehe nun darum, sich konstant weiterzuentwickeln und "speziell im Slalom die Konstanz an der Spitze wieder zu gewinnen".

Mit einer Runde Spikeball zwischen den Trainingseinheiten und einem Besuch bei Rentieren bei einem Wald-Spaziergang stimmten sich die ÖSV-Frauen unter anderem auf die Rennen in Finnland ein. "Ich schätze das beruhigende Flair hier wirklich. Ich habe das Gefühl, dass ich mich wirklich aufs Wesentliche, auf das Skifahren, konzentrieren kann", sagt Liensberger. "Ich möchte entschlossen Skifahren und mich auf meine Stärken konzentrieren. Dann ist alles möglich."

Ohne Jetlag auf der "Jagd" nach dem nächsten Rentier

Die Siegerinnen "gewinnen" traditionell ein Baby-Rentier, das sie benennen und auf einer Farm in der Nähe besuchen dürfen. Die Favoritinnen sind wie so oft die beiden Topstars Shiffrin und Vlhova, die Slalom-Beste des Vorjahres.

"Es sind gute Bedingungen. Der Hang hat alles, was ein Slalomkurs haben sollte", betont die slowakische Olympiasiegerin, die sich wie die Österreicherinnen zwei Wochen lang auf der "Levi Black" eingefahren hat.

Shiffrin genoss dies zum ersten Mal. "Ich hätte es mir nicht gedacht, aber für mich macht es einen extremen Unterschied. Es beeinflusst nicht zwingend das Endergebnis, aber mir nimmt es das Stressgefühl", sagt die 27-Jährige über den erworbenen Erfahrungsschatz. "Und ohne Jetlag hier zu fahren, ist ebenfalls eine große Sache."

Vor einem Jahr gewann Vlhova beide Rennen in Levi, jeweils vor Shiffrin. Liensberger wurde Sechste und Achte, ein Jahr davor jeweils Dritte, auch da hatte Vlhova im Doppelpack triumphiert.

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