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Erleichterung bei Schmidhofer: "Fast wie ein Sieg"

Nicole Schmidhofer über Erleichterung nach der Podest-Rückkehr in Garmisch:

Erleichterung bei Schmidhofer: Foto: © GEPA

Nach den Enttäuschungen der letzten Rennen gibt es für Österreichs Ski-Damen im Super-G von Garmisch-Partenkirchen wieder Grund zum Jubeln.

Nicole Schmidhofer schafft als Zweite den ersten ÖSV-Podestplatz im Super-G in diesem Weltcup-Winter.

Die Steirerin fand den Podiumsplatz "fast nicht zum Glauben", nach den vergangenen Wochen würden ihr dazu fast die Worte fehlen, weil es so viel Arbeit gewesen sei. "Es ist mehr Erleichterung als Freude im Moment. Die viele Arbeit hat sich ausgezahlt. Danke an alle, die mir geholfen haben. Es haben alle gesagt, Niki es fehlt nur eine Kleinigkeit."

"Eines der zähesten Rennen"

Die vordere Nummer (drei) sei bei den anspruchsvollen Pisten-Verhältnisse ein Vorteil gewesen. "Weil, wenn du oben gesehen hast, wie es da runter zur Sache geht, da hat es schon einigen ein bisserl die Schneid abgekauft. Es war eines der zähesten Rennen, die ich im Super-G gefahren bin."

Sie habe sich das Vorjahresrennen, als sie gewonnen hatte, in der Früh noch einmal angesehen. "Der Podestplatz ist mehr als ich gestern geglaubt und gehofft habe." Nach schwierigen Wochen mit Erkrankung und mäßigen Leistungen sah sie das "fast ein bisserl wie einen Sieg".

"Große Veränderungen" statt Kleinigkeiten

Es sei der Schritt gewesen, den sie sich für die Abfahrt schon gewünscht hätte. Aber erst für den Super-G gelang auf dem Materialsektor der richtige Griff.

"Wenn du fünf Möglichkeiten hast, musst du dich für eine entscheiden, für heute war es die richtige. Wir müssen viel mehr riskieren, viel schneller reagieren, viel mutiger an die ganzen Sachen herangehen und nicht nur Kleinigkeiten, sondern große Veränderungen anstellen", nahm Schmidhofer als Erkenntnis mit.

Im Super-G-Weltcup übernahm Suter mit 300 Punkten die Führung von Federica Brignone (ITA/Tages-Fünfte/261), Schmidhofer ist neue Dritte (206.). Im Gesamtweltcup hat die nach dem Tod ihre Vaters pausierende US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin als Führende noch einen Vorsprung von 145 Punkten auf Brignone.

Suter überrascht sich selbst

Wie die Steirerin war auch Siegerin Suter froh, dass sie eine frühe Startnummer hatte.

"Es war sehr schwierig zu fahren, ich habe das bei der Besichtigung schon gesehen. Es war sehr dunkel, unruhig. Manchmal war es glatt, und dann greift der Ski wieder. Da muss man sehr locker sein, das ist normalerweise nicht so meine Stärke", sagte die Schweizerin, die gewusst hatte, dass es sich im Ziel nicht gut anfühlen werde. "Ich habe einfach bis zum letzten Tor gekämpft."

Der Erfolg überraschte sie selbst. "Ich realisiere das noch nicht, für mich ist es im Super-G eine noch größere Überraschung als in der Abfahrt."

In Richtung der Österreicherinnen und Schmidhofer meinte sie: "Sie sind so eine coole, dynamische und einfach so lustige Truppe. Es ist wirklich schön, auch mit ihr auf dem Podest stehen zu dürfen."

Venier vergibt Podestplatz

Venier haderte mit einem Fehler, der ihr das Stockerl gekostet hatte. "Kurz nach dem Rennen war ich schon traurig, aber jetzt geht es. Mich freut es einfach für die Schmidi, jetzt sind wir wieder heraußen aus der Krise. Und als Team tut das gut." Reisinger befindet sich in "einem Lauf", zeigt konstant gute Leistungen.

"Die Ergebnisse zeigen, dass ich gut drauf bin. Für mich ist es einfacher, weil ich noch keinen Druck habe und mich auf meine Sachen konzentrieren kann."

Rebensburg bei Sturz im Glück

Abfahrtssiegerin Viktoria Rebensburg aus Deutschland kam ebenso wie die Italienerin Sofia Goggia zu Sturz, beide dürften glimpflich davongekommen sein. "Da habe ich Glück gehabt. Ich habe mir mein linkes Knie an einer Stange angeschlagen, aber ich denke, es ist nichts Gröberes", berichtete Rebensburg.

Die Stürze der Konkurrentinnen gesehen hatte Anna Veith, die an einem Tor vorbeifuhr und ausschied. "Wenn man riskiert, riskiert man auch einen Sturz, das muss einem bewusst sein, wenn man hier runterfährt. Man muss genau dieses schneidende Schwert noch finden, wo es noch passt."

Die Verhältnisse forderten den Athletinnen alles ab. "Extreme Eisplatten, unruhig, knollig. Egal in welcher Form man ist, auch die Siegerin heute wird sich nicht so gut gefühlt haben. Ich glaube, die, die sich am meisten getraut hat, hat gewonnen."

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