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Trotz Platz 4: Mair glaubt nicht an Olympia-Ticket

"Ich glaube, China sieht mich nicht", sagt die Tirolerin nach ihrem besten Weltcup-Ergebnis.

Trotz Platz 4: Mair glaubt nicht an Olympia-Ticket Foto: © GEPA

Der erste Nacht-Slalom der Damen in Schladming hätte beinahe auch den ersten Podestplatz von Chiara Mair gebracht. 

Die 25-jährige Tirolerin, die nach einem Materialwechsel bisher ihrer Vorjahres-Form hinterherfuhr, katapultierte sich mit drittbester Laufzeit in der Entscheidung überraschend noch von Platz 14 auf vier. Am Ende stand ihr bestes Karriere-Ergebnis.

"Gut besichtigt, gut analysiert, und ich habe einen super Trainer, mit dem ich den Lauf noch einmal durchgegangen bin. Deswegen habe ich genau gewusst, ich kann", nennt Mair im ORF-Interview die Gründe für ihre Steigerung.

Vor allem die letzte Vertikale erwischte sie gut. "Wir haben bei der Besprechung mit unserem Cheftrainer schon gesagt, dass man dort das Rennen gewinnt oder verliert, das war bei den Herren auch schon so. Deswegen habe ich mir das genau angeschaut und ihn dann voll ausgelassen, weil keine Kurve mehr drin war", so die Tirolerin. 

Der Flutlicht-Slalom in Schladming war der letzte vor Olympia in Peking. Trotz ihres Spitzenplatzes glaubt sie nicht an einen Olympiastart. "Ich habe meine Probleme gehabt in dieser Saison und bin noch nicht dort, wo ich hinwill. Deshalb habe ich viel gehadert in den letzten Wochen. Ich glaube, China sieht mich nicht. Ich bin in dieser Saison einfach nicht gut gefahren."

Liensberger: "Ich kann mich noch in Form bringen"

Katharina Liensberger ging als Achte in den zweiten Lauf, fiel dann aber nach einem schweren Fehler im Finish an die 21. Stelle zurück. "Ich habe gewusst, ich muss attackieren, die Ski laufen lassen. Ich wollte das umsetzen, man hat sich schnell bewegen müssen und stabil dagegenhalten. Leider ist mir das nicht gelungen. Es ist noch nicht die Sicherheit und Konstanz, die ich gerne hätte. Es ist noch Zeit bis Olympia, da kann ich mich noch voll in Form bringen", sagt Liensberger.

Im Finale nicht mehr mit dabei auf der Planai war Katharina Gallhuber. Die hoch gehandelte Niederösterreicherin, Sechste in Lienz und Zagreb sowie zuletzt Achte in Kranjska Gora, verpasste als 31. die 30er-Entscheidung knapp um eine Zehntelsekunde.

"Mein Start war noch okay. Danach schaut es aber so aus, als ob ich bei jedem Rechtsschwung abschwingen möchte. Ich habe die Ski überhaupt nicht auf Zug gebracht", gibt sich Gallhuber selbstkritisch. "Das war absolut langsam. Natürlich bin ich sehr unzufrieden", ärgert sich die Olympia-Dritte, die zunächst noch gehofft hat, im zweiten Durchgang mit guter Startnummer eine Bestzeit zu erzielen und so "noch etwas gutmachen" zu können.

"Aber wahrscheinlich wollte ich zu viel", muss Gallhuber letztlich das ohne Zuschauer ausgetragene und von Flachau übernommene Heimrennen früh abhaken. "Komisch. Beim Einfahren habe ich mich noch gut gefühlt. Irgendwas ist dann aber daneben gegangen", rätselt die Göstlingerin.

Giger nicht zufrieden

Die Veranstalter stellten für die Frauen-Premiere eine sehr gute, griffige Piste bereit und verkürzten  den Kurs gegenüber den Männern deutlich. Auch Gallhuber hatte beim Einfahren bemerkt, "dass doch nicht so viele steile Tore drin sind".

Marlies Raich (ehemals Schild), die einst selbst als Vorläuferin bei den Männern auf einer totalen Eispiste gefallen hatte, hätte zumindest auf die Verkürzung verzichtet. "Die Frauen können ja Ski fahren", spricht die Weltmeisterin von 2011 und Gewinnerin von 35 Weltcup-Slaloms in ihrer Rolle als ORF-Expertin Klartext.

ÖSV-Sportdirektor Anton Giger war zur Renn-Halbzeit mit dem Abschneiden abgesehen von Marie-Therese Sporer gar nicht zufrieden. "Wir haben uns auf die aggressiven Verhältnisse nicht gut genug eingestellt. Da erwarten wir uns mehr", meinte der Salzburger. Sporer war nach dem ersten Lauf Elfte und schied dann im zweiten Durchgang aus.

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