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Ortlieb dachte nie an Rücktritt: "Wäre viel zu früh gewesen"

Der Vorarlbergerin fällt es leicht, "mich da wieder runterzuschmeißen". Ein Karriereende war für Ortlieb aber nie eine Option.

Ortlieb dachte nie an Rücktritt: Foto: © GEPA

Mit Platz zwei in der zweiten Lake-Louise-Abfahrt hat Nina Ortlieb gezeigt, dass nach langer Absenz vom Ski-Weltcup wieder mit ihr zu rechnen ist.

"Ich glaube, ich mache es einfach unglaublich gern. Darum fällt es mir leicht, mich da wieder runterzuschmeißen", sagt die Vorarlbergerin. An ein Karriereende wegen ihrer Knieverletzung habe sie nie gedacht. "Meine Verletzung ist passiert, da war ich 24 Jahre alt. Das wäre viel zu früh gewesen, da einen Schlussstrich zu ziehen."

Mit der hohen Startnummer 26 schob sich die nun 26-Jährige am Samstag zwischen Siegerin Sofia Goggia aus Italien und die Schweizerin Corinne Suter. "Hinter der Sofia Goggia Zweite zu sein, ist keine Schande. Ich bin stolz auf meine Leistung und kann nur den Hut vor der Sofia ziehen", sagt Ortlieb.

"Bin jetzt nicht direkt vom Krankenbett da hergekommen"

Im Jänner 2021 war die Tochter von Abfahrts-Olympiasieger Patrick Ortlieb beim Training in Crans-Montana schwer gestürzt und hatte sich dabei Kreuzband-, Innenband-, Außenmeniskus- und Patellasehenriss im rechten Knie zugezogen.

Seitdem war sie im vergangenen März nur Trainingsläufe - ausgerechnet - in Crans-Montana gefahren und hatte danach Abfahrt und Super-G bei den österreichischen Meisterschaften im Montafon bestritten. Dass Ortlieb beim Renncomeback im Weltcup offenbar ohne mentale Handbremse mit vollem Einsatz attackierte, nötigte ihren Konkurrentinnen höchsten Respekt ab.

"Aber ich habe schon auch eine Vorbereitung gebraucht", spielt sie ihre Leistung herunter. "Ich bin jetzt nicht direkt vom Krankenbett da hergekommen, sondern da waren viele Monate hartes Training - Konditionstraining und Skitraining."

23 Monate ohne Weltcup-Rennen seien eine lange Zeit, "aber in dem Fall hat es sich ausgezahlt". Bedenken habe sie in Hinblick auf die weitere Lebensplanung keine. "Man muss auch an die Zukunft denken. Aber ich habe immer gesagt, dass ich dann halt ein Jahr länger fahre."


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