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ÖSV-Speedfrauen als gefährliche Außenseiterinnen zur WM

Cornelia Hütter gibt sich vor dem WM-Comeback kühl: "Im Endeffekt auch nur ein Skirennen".

ÖSV-Speedfrauen als gefährliche Außenseiterinnen zur WM Foto: © GEPA

Die erste Anmeldefrist für den Frankreich-Trip ist abgelaufen. Das Trio Cornelia Hütter, Nina Ortlieb und Mirjam Puchner gilt als WM-Fixstern im ÖSV-Speedteam.

Andere routinierte Läuferinnen wie Ramona Siebenhofer, Tamara Tippler, Stephanie Venier und Nicole Schmidhofer pendeln gedanklich noch zwischen TV-Gerät und einem Platz im WM-Bus. Das Trainerteam um Thomas Trinker steckt nun die Köpfe zusammen, um vor der Kaderbekanntgabe Ergebnisse und Formkurven zu diskutieren.

"Es gibt natürlich eine Liste, aber die mache ich jetzt nicht öffentlich", wollte Trinker sein Speedteam nach der absolvierten Generalprobe in Cortina d'Ampezzo am Sonntag noch nicht verraten. "Das müssen wir intern noch besprechen und dann werden wir das zeitnah bekanntgeben." Auch Venier, die in den Abfahrten aufzeigte, und Schmidhofer, die ihre Chancen in Italien schwinden sah, stehen ihm zufolge auf der provisorischen Liste.

Drei Medaillen gewünscht

24 Läuferinnen und Läufer, maximal 14 pro Geschlecht, darf der ÖSV nominieren.

In dem Wissen, dass der Andrang unter den Männern größer ist, versprach der Rennsportleiter Damen im ÖSV dennoch um Parität zu feilschen. "Am liebsten wäre mir natürlich halbe-halbe", sagt Trinker. Dabei dürften auch Medaillenvorgaben diskutiert werden, Trinker schwebt eine Zahl vor: "Drei wären schon gut für die Damen."

Die grundsätzliche Einschätzung des Cheftrainers blieb nach dem durchwachsenen Cortina-Triple dieselbe. "Wir sind nicht die großen Favoriten. Aber wir können im Super-G und der Abfahrt sicher um die Medaillen mitfighten."

"Die klassischen drei, vier Zehntel fehlen"

Mehr als die Ränge sechs (Tippler) und acht (Venier) schauten in den beiden Cortina-Abfahrten nicht heraus. Doch Hütter schaffte als Zweite im abschließenden Super-G nicht nur in persönlicher Hinsicht einen Befreiungsschlag. Trinker: "Es tut gut, weil es natürlich beruhigt. Und zeigt, dass wir am richtigen Weg sind."

"Wir sind nicht weit weg", betonte Puchner. Sechsmal fuhr sie heuer in den Bereich zwischen Platz vier und acht. Aufs Podest aber raste sie nie. "Ich weiß, dass ich es draufhabe."

Am Sonntag waren es bei der Achtplatzierten erneut "die klassischen drei, vier Zehntel, die aufs Stockerl fehlen". Sich noch ein kleines Stück mehr am Limit zu bewegen, sei in ihrem Fall "reine Kopfsache", in den kommenden Trainingstagen werde sie die Grenzen ausreizen. "Es ist höchste Eisenbahn, dass ich das einmal umsetze."

WM "im Endeffekt auch nur Skirennen"

Hütter indes will den Stellenwert der WM gar nicht überbewerten. "Ich bin mein letztes WM-Rennen 2015 gefahren, deswegen stresst mich das WM-Gerede gerade eigentlich gar nicht", sagt die oftmals verletzt fehlende Vollgas-Pilotin.

Die Weltcupsaison ist für sie in Summe gleich viel wert. "Sicher wird die WM gehypt, das passt auch so, aber im Endeffekt sind es auch nur Skirennen."

Alle Beteiligten hofften auf nun gute Trainingstage in Österreich. "Dann bin ich davon überzeugt, dass wir ein sehr starkes Team bei der WM aufbieten werden", sagt Trinker, denn: "Vom Speed her sind wir dabei, wir müssen schauen, dass wir es einmal durchbringen."

Der WM-Super-G steht am 8. Februar, die -Abfahrt am 11. Februar im Programm. Sicher ist für Hütter nur eines: "Es ist kein Wunschkonzert, die anderen sind nicht auf der Nudelsuppe dahergeschwommen. Dass Österreich einen Nationenvorteil hat, ist schon längst vorbei."

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