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ÖSV-Frauen in St. Moritz "unter Wert geschlagen"

Kein Podestplatz in der Schweiz. Mitter weiß: Österreichs Speed-Frauen "können es besser".

ÖSV-Frauen in St. Moritz Foto: © GEPA

Zwei Super-G-Entscheidungen im alpinen Frauen-Weltcup in St. Moritz am Wochenende, zwei fünfte Plätze durch Ariane Rädler und Ramona Siebenhofer. Zu mehr hat es für die rot-weiß-roten Speed-Armada im Engadin nicht gereicht, was Rennsportleiter Christian Mitter etwas wehmütig stimmte. "Wir haben uns unter unserem Wert geschlagen", sagte der Steirer. Mit mehr Glück wäre an beiden Tagen jeweils "ein Stockerlplatz möglich gewesen". Einige hätten ihr Potenzial nicht ausgeschöpft.

Zwei gute Fahrten bei unterschiedlichen Bedingungen hinsichtlich Wetter und Streckenlänge brachte keine ÖSV-Läuferin in trockene Tücher. Rädler überraschte am Samstag mit ihrem bisher besten Weltcup-Ergebnis, am Sonntag verhinderten Fehler mehr - Platz 17 für die Vorarlbergerin.

Siebenhofer verlässt St. Moritz "mit einem sehr guten Gefühl"

Vice versa war Siebenhofer im ersten Super-G nach einem Fehler im oberen Streckenteil schon abgemeldet gewesen und wurde nur 41.

"Ich habe gestern gewusst, dass ich eigentlich viel besser bin. Das ist mir heute gut gelungen, das umzusetzen", meinte Siebenhofer und ergänzte, dass ihr nicht viel für ganz vorne fehle. "Die hohe Nummer war wahrscheinlich kein Nachteil. Ich habe gewusst, dass man auf dem Kurs gut attackieren kann", verwies sie auf ihre Startnummer 31. "Ich verlasse St. Moritz mit einem sehr guten Gefühl und freue mich endlich wieder auf Abfahrtsski", hatte Siebenhofer schon die nächste Weltcup-Station Val d'Isere im Blick, wo am Donnerstag das erste Abfahrtstraining stattfinden sollte.

Das Rennen am Sonntag war durch starken Wind beeinträchtigt und fand auf verkürzter Strecke statt. "Schade um den einen Fehler, sonst wäre heute auch wieder viel drin gewesen", sagte Rädler. "Aber ich freue mich sehr auf Val d'Isere. Ich kenne die Strecke, die liegt mir ganz gut, und ich nehme natürlich eine Menge Selbstvertrauen von da mit."

Mitter sieht Luft nach oben

Mit Rädler und Siebenhofer konnte Mitter wohl zufrieden sein. "Aber insgesamt können es einige besser", betonte er.

Tamara Tippler war bis zu ihrem Ausfall am Sonntag schnell unterwegs, insgesamt war es jedoch ein verpatztes Wochenende für die Steirerin. "Die zwei Tage waren nicht so nach Wunsch oder nach Plan", konstatierte Tippler, am Samstag auf Position 18. "Aber es ist schon wieder Geschichte, ich muss daraus lernen. Ich habe gesehen, von den Zeiten war ich nicht so schlecht dabei, das stimmt mich positiv."

Schmidhofer: "Hätte gehofft, dass ich schon weiter bin"

Extrem ärgerlich fand Mirjam Puchner ihren Super-G-Auftritt am Sonntag. Die Lake-Louise-Dritte war am Ende 21., nach Platz 19 am Vortag. "Eigentlich war der Kurs viel mehr zum Attackieren. Aber ich habe genau das nicht gemacht, was ich mir vorgenommen habe: voll zu attackieren", sagte die Salzburgerin, die allerdings auch durch offenbar gegenteilige Ratschläge via Funk irritiert gewesen sei: "Es sind Sprüche raufgekommen, dass es nicht voll geht."

Für Nicole Schmidhofer, die nicht über die Plätze 33. und 31 hinauskam, geht es diese Woche nicht weiter nach Val d'Isere. Die Steirerin wollte in der Heimat trainieren, um mehr Kilometer in die Beine zu bekommen. Einen Start im Super-G am Sonntag ließ sich die um ihre Normalform vor ihrem Kreuzbandriss kämpfende "Schmidi" aber offen. "Ich ärgere mich. Ich stelle den Ski noch zu früh an. Ich hätte gehofft, dass ich schon weiter bin", meinte die 32-Jährige.

Brignone überholt mit 17. Weltcupsieg Compagnoni

Ein Freudentag war der Sonntag für das italienische Team. Federica Brignone führte vor Elena Curtoni einen Doppelsieg an und löste mit ihrem 17. Weltcup-Erfolg Deborah Compagnoni als statistisch erfolgreichste italienische Rennläuferin ab. Compagnoni gewann in ihrer Karriere 16 Weltcup-Events, die meisten davon im Riesentorlauf. "Ich hoffe, dass es noch nicht vorbei ist mit den Siegen. Ich werde versuchen, noch mehr zu gewinnen", sagte Brignone.

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