Artikel auf LAOLA1
news

Ortlieb: "Hundertstel kommen irgendwann zurück"

Foto: © GEPA

Nur fünf Hundertstel einer Sekunde fehlten Nina Ortlieb zur Sensation. 

Trotz des knappen Rückstands hadert die Vorarlbergerin nach Rang drei in der Abfahrt in Crans Montana nicht mit den Hundertstel-Sekunden, die Freude über ihren ersten Podestplatz im Weltcup überwiegt. 

"Ich freue mich total, dass es geklappt hat. Ich kann zufrieden und stolz auf meine Fahrt und Leistung sein. Die Hundertstel kommen irgendwann im Leben zurück. Blöder wäre, wenn ich weiter hinten wäre, denn dann müsste ich überlegen, warum", so Ortlieb. 

Trotz Verletzungen: Ortlieb hat "nie gezweifelt"

Die Ski-Karriere der Tochter von Abfahrts-Olympiasieger (1992) und Weltmeister (1996) Patrick Ortlieb war lange von Verletzungen gebremst worden.

Ortliebs schwerste Verletzung war ein Patellasehnenriss, dazu kam ein Kreuzband-, Innenband- und Meniskus-Riss. Insgesamt wurde ihr Knie schon vier Mal operiert. Das war aber bei Weitem noch nicht alles: Ein Oberarm-Trümmerbruch, Schambeinbruch, ein Bruch im Becken, zwei Sprunggelenks-Verletzungen, drei Brüche des Mittelhandknochens, eine Schulterluxation samt Knochentransplantation, eine Rippenfraktur sowie einige Brüche der Nase komplettieren Ortliebs Krankenakte.

"Wenn man in jungen Jahren so viele Verletzungen hat, ist es umso schöner, wenn's nachher klappt", sagt die 23-Jährige. Gezweifelt habe sie dennoch - "ganz ehrlich" - keine Sekunde.

Ortlieb: "Habe mich mental weiterentwickelt"

Der Knackpunkt sei, dass sie körperlich deutlich stärker geworden sei. "Ich habe mich aber auch mental weiterentwickelt. Nach dem schweren Fehler gestern bin ich sehr froh, dass ich die Nerven behalten und es diesmal runtergebracht habe."

Nach ihrer Trainings-Bestzeit am Donnerstag hatte sich Ortlieb für die Abfahrt am Freitag zu viel Druck gemacht und nach fehlerhafter Fahrt mit großem Rückstand den sechsten Platz geholt. In dem engen Rennen am Samstag klappte es viel besser. "Ich habe meine Lehren aus gestern gezogen, da war ich zu fehleranfällig. Ich habe geschaut, dass ich die Konzentration halten kann. Es war mehr Lockerheit da."

In der abschließenden Kombination am Sonntag (ab 10:30 Uhr im LIVE-Ticker) ist ein Top-Ten-Platz das Ziel Ortliebs. Wegen der anhaltend hohen Temperaturen in Crans-Montana gibt es freilich Bedenken wegen der Haltbarkeit der Slalom-Kippstangen im Schnee.

Nina Ortlieb: Kein Vergleich zum Papa Ski Alpin - Hintergrund Irre Verletzungen, Vergleiche mit dem Vater und Vorbild Bode Miller. So tickt Nina Ortlieb:
Textquelle: © LAOLA1.at/APA