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Können ÖSV-Damen die Durststrecke beenden?

Foto: © GEPA

Fast genau vier Jahre ist es her, dass zuletzt eine ÖSV-Dame einen Weltcup-Slalom gewinnen konnte. Die letzte heimische Siegerin im Torlauf war Nicole Hosp am 30. November 2014 in Aspen.

Die Hoffnung darauf, dass diese Durststrecke beim ersten Saison-Slalom am Samstag in Levi (ab 10:15 Uhr im LIVE-Ticker) endet, ist aufgrund des sehr speziellen Hangs mit Wellen, Flachstücken, Steilpassagen und zwei anspruchsvollen Übergängen sowie der starken Konkurrenz eher gering.

Österreichs junge Mannschaft - keine Einzige hat bisher ein Weltcuprennen gewonnen, Bernadette Schild ist die einzige Podestfahrerin - wartet für die neue Saison aber grundsätzlich mit einer guten Voraussetzung auf: Mit Schild, Katharina Gallhuber, Katharina Liensberger und Katharina Truppe ist in der für die Startnummer maßgeblichen Liste (WCSL) ein Quartett in den Top 15 zu finden.

Schlechte Erinnerungen an Levi

Schild, Disziplinfünfte im vergangenen Winter, will im Laufe der Saison stets das Podest attackieren, für Levi freilich gibt sie sich keinen Illusionen hin. "Ich glaube, ich habe mittlerweile akzeptiert, dass ich das Rennen einfach nicht mehr gewinnen werde. Das Ziel ist natürlich trotzdem, dass ich mich verbessere", sagte die Salzburgerin, die bei sieben Starts nur einmal als 17. klassiert war (2010).

Ist Schild Spezialistin für steiles Gelände, so hat Olympia-Bronzemedaillen-Gewinnerin Gallhuber ihre Qualitäten im Flachen. "Bis jetzt habe ich Levi aber noch nie gut gemeistert, ich habe meine Stärken im Flachen noch nie ausspielen können, das will ich heuer ändern", nimmt sich die 21-jährige Niederösterreicherin vor. Dafür macht sie auch viel Videostudium, sieht sich an, wie etwa eine Shiffrin Wellen und Übergänge meistert.

Gefragt nach den Trainingsvergleichen, schieben die Österreicherinnen derzeit den Ball von Kollegin zu Kollegin weiter. "Brutal schnell" im Training sei Kollegin Liensberger, sagte also Gallhuber, und befand über sich: "Ich bin schon dabei, aber ich führe unser Team nicht an. Im Steilen muss ich den Ski noch mehr laufen lassen."

Die angesprochene Liensberger will die Trainingsergebnisse nicht überbewerten "Bei uns war immer jemand anders vorne. Ich habe mich gut vorbereitet und konzentriere mich nun aufs Rennen. Das Spannende ist, dass vor dem ersten Rennen niemand genau weiß, wo er steht", erklärte die 21-jährige Vorarlbergerin. Für sie wird es erst das zweite Levi-Rennen, als 31. hatte sie im vergangenen Jahr die Qualifikation für den zweiten Durchgang verpasst.

"Wir sind eine starke Gruppe"

Truppe holte sich im Sommer Lockerheit und Schwung zurück. Eine Saison, die eher "ein Rückschritt" gewesen sei, und die nicht erfolgte Nominierung für die Olympischen Spiele hatten der Kärntnerin zugesetzt. "Im letzten Jahr war ich zu verkopft, habe zu denken angefangen, es war am Ende nur noch ein Kampf, und ich war froh, dass die Saison vorbei war." Nach dem Rücktritt von Carmen Thalmann ist Katharina Huber, die vierte "Kathi" im Slalom-Team, ihre neue Zimmerkollegin. "Wir haben schon im Sommer viel zusammen trainiert, sie in Faak, ich in Rif."

In Levi will Truppe anders als vor einem Jahr mit einem Ergebnis anschreiben. "Ich darf nicht bremsen, denn dann wird es mit den ersten 30 schwierig. Ich muss aber auch etwas mit Köpfchen fahren, denn voriges Jahr bin ich im Steilen rausgeflogen, das war sinnlos."

Die Mannschaftsleistungen im Training stimmen sie positiv. "Wir stehen gut da, wir sind eine starke Gruppe. 'Galli' ist sehr schnell im Flachen, 'Berni' packt im Steilen ihre Qualitäten aus. Es wechselt sich im Training immer ab, wer die Schnellste ist, das macht die Sache spannend."

Shiffrin einen Schritt näher?

"Gespannt" ist die 22-Jährige auch auf den Auftritt von Shiffrin. Truppe: "In Sölden war das nicht hundert Prozent Shiffrin. Es wäre cool, wenn wir einen Schritt nähergekommen wären. Wir werden es am Samstag sehen."

Shiffrin kommt direkt aus den USA vom Training, sie geht im spätherbstlichen Levi auf den dritten Sieg nach 2013 und 2016 los. Die ersten Herausforderinnen sind Vlhova, die Schweizerin Wendy Holdener und die schwedische Olympiasiegerin Frida Hansdotter - das waren auch die Top vier des vergangenen Jahres beim Rennen nördlich des Polarkreises.

Bei damals allerdings tiefwinterlichen Verhältnissen und Minusgraden. Heuer indes wurde die Piste auf dem Levitunturi mit altem Schnee aus den Depots präpariert, nur dank Snowfarming können die Rennen überhaupt gefahren werden.

ÖSV-Damen-Team für Weltcup-Slalom in Levi: Michaela Dygruber, Katharina Gallhuber, Franziska Gritsch, Katharina Huber, Hannah Köck, Katharina Liensberger, Bernadette Schild, Marie-Therese Sporer, Katharina Truppe

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Textquelle: © LAOLA1.at/APA