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Hütter nach 2. Platz: "Gemacht was ich mir vorgenommen habe"

Conny Hütter zeigt sich nach dem Super-G von Cortina überglücklich und stärkt zudem ihren Teamkolleginnen den Rücken. Nicole Schmidhofer hadert mit sich selbst.

Hütter nach 2. Platz: Foto: © GEPA

Zum Abschluss des Cortina-Triples hat Cornelia Hütter doch noch ein Spitzenergebnis für den ÖSV besorgt.

Die Steirerin musste sich am Sonntag im Super-G nur der nun dreifachen Weltcupsiegerin Ragnhild Mowinckel aus Norwegen geschlagen geben (+0,30 Sek.).

Nach 16 Rennen ohne Podestplatzierung schaffte Hütter damit den vom ÖSV-Frauen-Team erhofften Befreiungsschlag. Erstmals seit der Rückkehr aus Nordamerika Anfang Dezember stand eine Österreicherin am Stockerl.

"Heute das gemacht, was ich mir vorgenommen habe"

Hütters dritter Saisonfahrt aufs Podest ging "ein Kampf" samt Missgeschick beim ersten Tor voraus, wie die Athletin schilderte. "Na gratuliere, wie fangst denn heute schon wieder an?", habe sie sich gedacht, nachdem ihr der Außenski unmittelbar nach dem Start nicht gehorcht hatte. Sie habe dann aber gut in den Lauf hineingefunden.

"Die Tore sind extrem schnell dahergekommen", sagte Hütter und bedankte sich nach einer cleveren Vorstellung auch bei einer Teamkollegin. "Gott sei Dank hat das die Ramona raufgefunkt." Neben der Platzierung freute sich die Steirerin über die eigene Konsequenz: "Ich bin stolz, dass ich heute das gemacht habe, was ich mir vorgenommen hatte."

Hütter holt sich Tipps von Götschl

Nur ein Top-fünf-Ergebnis in den jüngsten sieben Rennen hatte Hütters gelungenen Saisonstart mit zwei Stockerlplätzen langsam im weite Ferne gerückt. Auch nach dem Abfahrtsdoppel in Cortina d'Ampezzo am Freitag und Samstag (17., 12.) hatte wenig auf einen Podestplatz hingedeutet.

Einigermaßen ratlos hatte Hütter ihre engere Landfrau Götschl nach deren Erfolgsrezept befragt. "Ich habe ihr gesagt, bitte sag mir irgendwas."

Was genau die zehnfache Cortina-Siegerin ihrer Nachfolgerin zuflüstert hat, blieb am Sonntag ein Geheimnis. Es hat sich jedenfalls ausgezahlt, nur die Norwegerin Ragnhild Mowinckel war im letzten Speed-Rennen vor der WM in Meribel/Courchevel schneller.

"Natürlich tut es gut, am Stockerl zu stehen. Ein paar Fehler waren schon dabei, aber das gehört beim Rennfahren dazu. Man muss den Mut zum Fehlermachen haben, sonst ist man nicht schnell", betonte Hütter.

"Es schwimmen die anderen nicht auf der Nudelsuppe daher"

Mit ihrem Stockerlplatz sorgt Hütter wohl im gesamten ÖSV-Lager für Aufatmen. Die Steirerin ließ nach dem bitter nötigen Erfolgserlebnis die schwierigen letzten Wochen Revue passieren und hielt außerdem ein Plädoyer für ihre Teamkolleginnen.

"Die letzten Wochen waren nicht einfach mit der ganzen Herumrederei. Wir sind alle Rennfahrer, probieren alle das Beste - es schwimmen die anderen auch nicht auf der Nudelsuppe daher", sagte Hütter im ORF. "Wir kämpfen und dürfen Fehler machen, weil wenn man Rennen fährt, können Fehler passieren. Gott sei Dank sind bei mir heute nicht so viele passiert."

Mirjam Puchner, die als Achte zweitbeste Österreicherin wurde, rechnete eigentlich mit einer weitaus schlechteren Platzierung. Puchner glänzte in gewissen Streckenabschnitten, ließ schlussendlich aber vier Zehntel im zweiten Abschnitt liegen.

"Mir ist es eigentlich komplett schlecht vorgekommen. Cooler Lauf, schade dass das mal wieder so ausgeht. Ich hab mir eigentlich gedacht, dass es noch schlechter ist."

Schmidhofer glaubt nicht mehr an WM-Teilnahme: "Wird ganz schwierig"

Ihre Kolleginnen fabrizierten am Sonntag währenddessen ebenfalls schnelle Teilzeiten, streuten allerdings wieder kostspielige Schnitzer ein. Weder Ramona Siebenhofer (14.) noch Nicole Schmidhofer (17.) oder Tamara Tippler (24.) konnten kurz vor Start der Ski-WM noch richtig Selbstbewusstsein tanken.

Schmidhofer zeigte sich angesichts des 17. Platzes und einer mäßigen Fahrt selbstkritisch:" Ich hab mir gedacht: was hab ich denn jetzt schon wieder getan? Es ist der fünfte Super-G wo ein Fehler dabei ist und das ist einfach schade."

Mit einer Teilnahme bei der Ski-WM rechnet die Steirerin nun nicht mehr: "Es sind vier oder fünf gute Dirndln in der Abfahrt zur Verfügung, im Super-G sinds auch vier die immer aufgezeigt haben. Vielleicht wenn die nächsten Trainingstage ganz gut sind und wir genügend Plätze haben, vielleicht geht sich's dann noch aus. Wird ganz schwierig."

Mirjam Puchner dürfte als einzige neben Hütter ein Fixticket im WM-Super-G haben. Dahinter rittern Siebenhofer, Tippler, Schmidhofer und Nina Ortlieb um zwei Plätze.

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