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ÖSV: Zukunftshoffnung bremst Erwartungshaltung

Die dreifache Juniorenweltmeisterin will diesen Sommer den Fokus aufs Training legen.

ÖSV: Zukunftshoffnung bremst Erwartungshaltung

Magdalena Egger heißt die Zukunftshoffnung bei den österreichischen Alpin-Frauen.

Die dreifache Juniorenweltmeisterin ist breit aufgestellt, von großen Vorhersagen betreffend ihrer Zukunft will sie sich aber nicht beirren lassen. Komplett offen ist ihr Programm für den kommenden Weltcupwinter. "Ich bin zum Entschluss gekommen, dass ich in der Vorbereitung in alle Disziplinen alles reinhaue, und wo der größte Schritt geht, das probiere ich", sagt die 21-Jährige.

Ihre eigene und die Einschätzung des direkten Umfeldes seien ihr viel wichtiger als Ansagen von außen, erklärt Egger in einem Mediengespräch im Rahmen des Konditionstrainingskurses der WC 3 in Stubenberg am See.

"Es prophezeien mir so viele Leute irgendetwas. Ich denke mir, du kennst dich eigentlich gar nicht aus. Es tut mir wirklich leid, wenn ich das so formuliere, aber du bist noch nie im Kondi-Training hinter mir gestanden, als ich Kniebeugen gemacht habe, du bist noch nie mit mir am Hang gestanden, als ich schwierige Riesentorlauf-Kurven gefahren bin. Du kennst nur ein Resultat, kennst meine Fähigkeiten oder Bandbreite nicht", gab Egger zu bedenken.

"Die Leute haben teilweise ein besseres Bild von mir als ich von mir selbst. Ich habe den Trieb, immer besser werden zu wollen. Wenn du diesen Anspruch an dich hast, hinterfragst du dich immer", erklärte sie. Man dürfe aber nicht nur das Negative suchen, sondern müsse aktiv das Positive sehen. Und die Eigenschaften, die einen so weit gebracht haben, auch wertschätzen.

Voller Fokus aufs Training

In alle Schneetrainings im Sommer, in Saas Fee oder danach beim Südamerika-Block, wolle sie mit einem Ziel vor Augen reingehen. "Was hilft mir jetzt, dass ich schneller werde." Sie wolle die nächste Schritte machen, in erster Linie im skitechnischen Bereich. "Das Können zu verbessern, damit man die eigene Leistung steigert. Wenn du immer am gleichen Niveau fährst, kannst du dir keine Wunderdinge erhoffen."

Für sie als junge Athletin sei es "absolut cool", in so ein arriviertes Team zu kommen und mit den Weltbesten tagtäglich den direkten Vergleich zu haben. "Man ist selber nicht das Zugpferd, sondern hat es vor sich. Da möchte man hin. Und wenn man sich dann im Laufe der Vorbereitung herantastet, sieht, dass man lästig sein und mitfahren kann, das ist schön."

Schon in der vergangenen Saison habe sie beim Training mit Katharina Liensberger viel Positives mitgenommen. "Anhaltspunkte zu haben, ist viel wert."

Beim Weltcupfinale in Meribel/Courchevel war Egger aufgrund der Goldmedaillen in Abfahrt, Super-G und Riesentorlauf (sie gewann auch Silber in der Kombination sowie im Teambewerb) startberechtigt.

Keine bevorzugte Disziplin

"Gefühlt war es das erste Mal, dass ich auf einer richtigen Abfahrt gestanden bin. Für mich ging es darum, Erfahrung zu sammeln, das habe ich definitiv. Es war vom Gelände her so selektiv und von der Kurssetzung her anspruchsvoll, so etwas hatte ich davor noch nicht. Ich habe bei der Besichtigung viel mit Ramona (Siebenhofer/Anm.) geredet, ich habe nicht alles einschätzen können."

Im Speedbereich habe sie vergangenes Jahr nicht wirklich viel ins Training investiert, habe aber enorm viel rausbekommen. "Alles, was auf dem Papier erfolgstechnisch dasteht, war auf Speedseite." Die Disziplinen in der Balance zu halten, sei sehr schwierig, alles zugleich funktioniere nicht, das habe sie schon gemerkt.

Und sich die Frage gestellt, wie verbinde sie Speed mit Slalom, denn Riesenslalom fahre sie sowieso. Noch hat sie Zeit, diese Frage zu klären: "Ich möchte mich nicht im Juni festlegen, was ich im Dezember mache. Das wäre in meinem Fall fatal."

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