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Das sagt Hirscher zu Kristoffersens Abwesenheit

Marcel Hirscher kommentiert das Fehlen von Henrik Kritoffersen beim Slalom-Auftakt in Levi:

Das sagt Hirscher zu Kristoffersens Abwesenheit

Henrik Kristoffersen wird beim ersten Saison-Slalom in Levi aufgrund seines Streits mit dem norwegischen Verband nicht an den Start gehen.

Davon könnte Marcel Hirscher profitieren. Denn der 22-jährige Norweger war in der letzten Saison im Slalom das Maß aller Dinge, erst dahinter folgte der Salzburger.

Freude kommt beim fünffachen Gesamtweltcupsieger dennoch keine auf: "Schade. Damit fehlt der schnellste Mann der letzten Saison. Lässig ist so etwas für niemanden."

ÖSV-Fahrer profitieren von Kristoffersen-Absage

Hirscher begibt sich in Levi auf die Jagd nach seinem 40. Weltcupsieg und wollte das Fernbleiben des Slalom-Weltcupsiegers erst nach der abendlichen Startnummern-Auslosung wirklich glauben. Ein Profiteur wäre der 21-jährige ÖSV-Nachwuchsstar Marco Schwarz, der sich im Vorjahr vor allem mit seinen dritten Plätzen in Madonna und Japan in der erweiterten Slalom-Weltklasse etabliert hat und in Levi dadurch in die erste Startgruppe rutscht.

Marcel Hirscher zeigt uns seine Heimat
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Der Kärntner könnte somit am Sonntag auch Nummer eins haben. Marc Digruber käme in die zweite Spitzengruppe der Läufer mit Nummer zwischen 8 und 15.

Österreichs Slalom-Chef Marko Pfeifer zeigte sich nach dem Vorbereitungs-Training in Schweden angetan von den Leistungen seiner nun deutlich jünger gewordenen Truppe. "Nachdem es vergangenen Winter relativ schnell bergauf gegangen ist, muss man aufpassen, das man nicht gleich über das Ziel hinausschießen", bremste er aber für Levi.

"Wir wollen im ersten Rennen vor allem Punkte sammeln und Selbstvertrauen tanken. Die Saison ist lange, bis zur WM muss es dann richtig passen."

Auch der Coach gab aber zu, dass man alleine von der Startnummern her Hirscher, Schwarz, Digruber und dem im Training ebenfalls überzeugenden Michael Matt gute Chancen zubilligen müsste. Kristoffersens Fehlen bedauert auch Pfeifer. "Die besten Skifahrer der Welt sollten am Start sein, man will sich ja mit den Besten messen."

Hirscher gab sich nach der stundenlangen Autofahrt über 400 Kilometer Eisfahrbahn nach Levi gut gelaunt. In Kabdalis hatte der Salzburger die Bestzeiten oft seinen jüngeren Kollegen überlassen. "Der Schnellste war ich nur an dem Tag, an dem ich alleine gefahren bin", scherzte er.

Hirscher lobt die jungen Teamkollegen

Der fünffache Weltcup-Gesamtsieger ist aber selbstredend Österreichs heißestes Eisen am Sonntag "Es ist saugeil, junge Kollegen zu haben, die nach Bestzeiten gieren wie ich mit 18. Aber ich fühle mich sehr gut und habe halbwegs einen Speed", hofft Hirscher auf eine Top-Fünf-Platzierung. "Alles außerhalb der Zehn wäre hingegen außer der Norm."

Hirscher hat in Levi 2013 schon gewonnen und war beim letzten Auftritt hier vor zwei Jahren Zweiter hinter Kristoffersen. Und das, obwohl ihm der flache obere Teil lange gar nicht lag.

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"Das dort ist eine echte Schlacht. Es geht um winzige Kleinigkeiten, wenn du mit Riesen wie Andre Myhrer oder von uns Marco Schwarz mithalten willst", weiß Hirscher. "Dort musst du jeden Zentimeter Linie sparen, dann aber auf Fingerschnippen umschalten. Denn der Steilhang wird oft verniedlicht. Dabei ist er mitunter der schwerste und längste, den wir im Weltcup haben."

Er werde deshalb die Abstimmung seiner (Atomic-)Ski darauf ausrichten. "Oben brauchst du das Setup für die höchste Geschwindigkeit, auch wenn das dann im Steilen schwer zu fahren ist. Aber die halbe Sekunde, die du sonst oben verlierst, holst du im Steilen nicht mehr auf", erklärte Hirscher.

Der erste Saison-Slalom sei immer extrem spannend. Wie die erste Note einer Prüfung, auf die man sich den ganzen Sommer vorbereitet habe, so Hirscher. "Bestenfalls hast du den Stoff dafür auswendig gelernt."

Kristoffersen: Hirscher hält sich raus

Zu Kristoffersen wolle er auch nicht noch seinen Senf dazu geben, betonte der Österreicher. "Ich kenne deren Athletenerklärung nicht und bin froh, dass wir unsere im Griff haben", sagte er nur. Hirscher gestand aber auch: "Viele von uns hatten ähnliche Diskussion oder Unstimmigkeiten mit dem Verband. Aber niemals öffentlich. Auch bei uns ist das ein Generationenvertrag. Man profitiert und gibt."

Hirscher hatte im Training neben Matt vor allem Schwarz gelobt. "Das ist schon cool, wenn das der weltbeste Skifahrer sagt", freute sich der Kärntner. Schwarz hat laut eigenen Angaben über den Sommer nochmals Muskelmasse zugelegt, hält derzeit bei etwa 87 Kilo. "In der ganzen Gruppe ist das Niveau sehr gut", gab er das Hirscher-Lob aber weiter.

Im achtköpfigen ÖSV-Team ist auch Manuel Feller. Der Junioren-Weltmeister von 2013 hat seine chronische Rückenprobleme derzeit gut im Griff, aber etwas Trainingsrückstand. Dazu kommt Johannes Strolz. Der 24-jährige Sohn des Kombi-Olympiasiegers von 1988, Hubert Strolz, bestreitet in Levi seinen ersten Weltcup-Slalom.

ÖSV-Herrenteam für Weltcup-Slalom am Sonntag in Levi (10.00/13.00 Uhr MEZ, live ORF eins): Marcel Hirscher, Marco Schwarz, Manuel Feller, Marc Digruber, Michael Matt, Dominik Raschner, Christian Hirschbühl, Johannes Strolz.

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