Felix Neureuther hat mit einem schlechten Gewissen zu kämpfen.
Grund ist die neue Vater-Rolle des 33-jährigen Deutschen. Skifahren sei zwar sein Job, dennoch plagen ihn Gewissenskonflikte. "Es tut weh, wenn ich mich ins Auto setze und zum Training fahre. Dann denke ich darüber nach, ob ich das Richtige tue", so der Technik-Spezialist in der "Bild am Sonntag".
Erst vor rund einer Woche wurden Neureuther und Biathletin Miriam Gössner Eltern einer Tochter. "Dieses Papa-Gefühl ist wahnsinnig intensiv, fast unbeschreiblich", meint der 12-fache Weltcupsieger.
Am kommenden Sonntag (29. Oktober) startet Neureuther in Sölden in die Weltcup-Saison. Trotz der vielen Termine wolle er es nicht verpassen, wenn seine Tochter krabbeln lernt oder das erste Mal steht: "Das ist mir wichtiger als Siege und Medaillen."
Erneute Olympia-Kritik
Zumal die Olympischen Spiele, wo es um die begehrten Medaillen geht, seiner Meinung nach ohnehin nicht mehr das sind, was sie einmal waren. "Die Leute können sich mit dem höher, weiter und mehr nicht mehr identifizieren und haben das Vertrauen in das IOC verloren", glaubt der Bayer.
Er kritisiert erneut Olympia 2018 in Pyeongchang. Von IOC-Präsident Thomas Bach fordert er klare Worte: "Ich wünsche mir, dass man sich positioniert und sagt: Wenn die Situation so brisant bleibt, muss man auch mal überlegen, dass man Olympia besser absagen würde. Und eben nicht nur für Firmen und Sponsoren durchprügelt."