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Tränen bei Anna Veith nach Weltcup-Comeback

Anna Veith ist zurück und kämpft nach turbulentem Comeback im Ziel mit Tränen:

Tränen bei Anna Veith nach Weltcup-Comeback

Es war ein emotionales Comeback.

431 Tage nach ihrem verhängnisvollen Trainingssturz in Sölden kehrte Anna Veith in den Skiweltcup zurück.

Am Semmering, wo die Salzburgerin fast auf den Tag genau vor vier Jahren ihren zweiten Weltcupsieg feierte, stürzte sie sich im Riesentorlauf erstmals seit ihrer schweren Knieverletzung wieder aus dem Starthaus.

"Es war so eine schwere Zeit. Ich freue mich einfach, dass ich wieder da bin, auch wenn es nicht so funktioniert hat, wie ich mir das vorgestellt habe", sagte Veith.

Stein macht Hoffnungen zunichte

Ein Stein zerstörte den Ski und damit auch die Hoffnungen auf eine Qualifikation für den zweiten Durchgang.

„Ich habe bei der Steilhang-Ausfahrt gespürt, dass der linke Ski ausbricht. Dadurch konnte ich keine Sicherheit aufbauen, dabei wäre das für mich wichtig gewesen. Dieses Gefühl der Sicherheit musste ich mir in der letzten Zeit hart erarbeiten und das hat dann gefehlt. Deswegen auch nicht Gas geben können, sondern bin halt einfach runtergefahren, und das reicht nicht", erklärte Veith, die sich am 21. Oktober 2015 das vordere Kreuzband, das rechte Seitenband, den Innen- und Außenmeniskus sowie die Patellarsehne gerissen hatte.

„Gut, dass ich mir kein Ziel gesetzt habe, sonst wäre ich jetzt enttäuscht."

„Gut, dass ich mir kein Ziel gesetzt habe, sonst wäre ich jetzt enttäuscht. Ich denke aber, es wäre mehr drin gewesen, aber für ganz vorne hätte es sicher nicht gereicht“, analysierte die Gesamtweltcupsiegerin von 2014 und 2015 nach ihrer Comeback-Fahrt.

Der Weg bis zum Semmering war lang und hatte einige Rückschläge parat. So brach Veith Mitte Oktober das Skitraining zugunsten von Kraftaufbau wieder ab, das Ziel Weltcupauftakt in Sölden war abgehakt. Erst seit rund fünf Wochen trainiert die amtierende Super-G-und Riesentorlauf-Weltmeisterin durchgehend auf Schnee.

Veith von sich selbst überrascht

Bedenken wegen ihrer Verletzung habe sie keine gehabt. "Es war kein Gedanke daran, dass es irgendwie gefährlich sein könnte."

Auch die Nervosität vor ihrem ersten Weltcup-Rennen seit 647 Tagen hielt sich laut der Olympiasiegerin von 2014 in Grenzen. „Ich war eigentlich sehr ruhig, das hat mich selbst überrascht. Ich habe mir gedacht, die Nervosität wird extrem sein“, sagte Veith und fügte mit einem Lächeln an: „Gestern beim Training war ich nervöser als heute."

Dem Lächeln folgten Tränen. Einerseits Tränen der Freude über das Wiedersehen mit ihren Kolleginnen. „Es war sehr schön. Alle freuen sich, dass ich wieder da bin. Das bedeutet mir viel.“

Andererseits Tränen der Erleichterung. „Ich bin erleichtert, dass ich diesen Schritt jetzt gemacht habe. Ich glaube, dass es jetzt leichter wird und hoffe, dass ich mich steigern kann.“

Die nächste Möglichkeit dazu hat Veith bereits am Mittwoch. Dann steht am Semmering ein weiterer Riesentorlauf (ab 10:30 Uhr im LAOLA1-Ticker) auf dem Programm.

Vom Semmering berichtet Daniela Kulovits

Links:

Endergebnis des Riesentorlaufs>>>

Rennbericht: Shiffrin siegt, Pleite für ÖSV-Damen>>>

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