news

Svindal von Norwegens Verband enttäuscht

Norweger bemüht sich im Sponsoren-Clinch um einen Kompromiss:

Svindal von Norwegens Verband enttäuscht Foto: © GEPA

Wie bereits berichtet, wird Abfahrts-Olympiasieger Aksel Lund Svindal in Zukunft nicht mehr mit dem Red-Bull-Logo auf seinem Helm zu sehen sein.

Der Norweger muss sich wie sein mit dem Verband zerstrittener Teamkollege Henrik Kristoffersen den neuen Vorgaben beugen und trägt nun ebenfalls den Verbandssponsor am Helm.

"Schade. Nach so vielen Jahren hätte ich schon gehofft, dass man bei mir eine Lösung findet", bedauert Svindal beim Besuch der MotoGP in Spielberg die Entscheidung. "Die Politik in Norwegen ist eben schwierig, das hat man schon bei Henrik gesehen. Es ist also nichts Neues. Alpin ist ja bei uns eher klein, Langlaufen hingegen riesengroß."

Deshalb bemüht sich Svindal im Hintergrund auch um einen Kompromiss. "Man fühlt sich bei einem Unternehmen ja auch wegen der Menschen dort wohl. Man zeigt bei Red Bull Gott sei Dank viel Verständnis. Und die Leute im Verband wissen, dass ich nicht absichtlich irgendeinen Scheiß mache."

In Spielberg, wo er seine Ski-Kollegen Dominik Paris, Christof Innerhofer und Hannes Reichelt traf, hatte Svindal jedenfalls die Kappe des Rennstrecken-Namensgebers.

Noch keine Entscheidung über Karriere-Fortsetzung

Svindal hat nach der erfolgreichen Olympia-Saison mit dem Abfahrts-Sieg in Südkorea wegen seiner anhalten Probleme am "Kitzbühel-Knie" länger pausiert, sich mit dem Fahrrad fit gehalten. Und mit seinem Vater im schwedischen Sommerhaus geurlaubt.

"Es war herrlich. Ich habe kein einziges Mal auf die Uhr geschaut, selbst dort oben hatte das Meer 24 Grad. Ich war total im Urlaubsmodus", schwärmte Svindal.

Bild 1 von 79
Bild 2 von 79
Bild 3 von 79
Bild 4 von 79
Bild 5 von 79
Bild 6 von 79
Bild 7 von 79
Bild 8 von 79
Bild 9 von 79
Bild 10 von 79
Bild 11 von 79
Bild 12 von 79
Bild 13 von 79
Bild 14 von 79
Bild 15 von 79
Bild 16 von 79
Bild 17 von 79
Bild 18 von 79
Bild 19 von 79
Bild 20 von 79
Bild 21 von 79
Bild 22 von 79
Bild 23 von 79
Bild 24 von 79
Bild 25 von 79
Bild 26 von 79
Bild 27 von 79
Bild 28 von 79
Bild 29 von 79
Bild 30 von 79
Bild 31 von 79
Bild 32 von 79
Bild 33 von 79
Bild 34 von 79
Bild 35 von 79
Bild 36 von 79
Bild 37 von 79
Bild 38 von 79
Bild 39 von 79
Bild 40 von 79
Bild 41 von 79
Bild 42 von 79
Bild 43 von 79
Bild 44 von 79
Bild 45 von 79
Bild 46 von 79
Bild 47 von 79
Bild 48 von 79
Bild 49 von 79
Bild 50 von 79
Bild 51 von 79
Bild 52 von 79
Bild 53 von 79
Bild 54 von 79
Bild 55 von 79
Bild 56 von 79
Bild 57 von 79
Bild 58 von 79
Bild 59 von 79
Bild 60 von 79
Bild 61 von 79
Bild 62 von 79
Bild 63 von 79
Bild 64 von 79
Bild 65 von 79
Bild 66 von 79
Bild 67 von 79
Bild 68 von 79
Bild 69 von 79
Bild 70 von 79
Bild 71 von 79
Bild 72 von 79
Bild 73 von 79
Bild 74 von 79
Bild 75 von 79
Bild 76 von 79
Bild 77 von 79
Bild 78 von 79
Bild 79 von 79

Nächster Fixpunkt ist das Schnee-Training in Chile. Dort soll klarer werden, wie es mit der Karriere weitergeht. "Wenn man nach der Saison nicht mehr die Treppen hinunter gehen kann, muss man sich etwas einfallen lassen. Und schauen, dass man gesund bleibt. Und es soll im Winter ja auch Spaß machen."

Das, so Svindal, sei nur garantiert, wenn er perfekt vorbereitet sei. "Kjetil (Jansrud, Anm.) und (Aleksander Aamodt) Kilde fahren an sechs Tagen acht Runden, ich an drei nur jeweils vier", beschrieb er den Unterschied zu seinen Teamkollegen. "Irgendwann wird es da schwierig, das Niveau zu halten und vorne mitfahren zu können, wenn man so wenig trainiert", sagte der zweifache Weltcup-Gesamtsieger und Gewinner von 35 Weltcuprennen, der acht WM- und vier Olympiamedaillen erobert hat.

Probleme macht vor allem der Knorpelschaden im Knie. "Die Ärzte haben mir geraten, sehr gut zu überlegen, ob ich weitermache. Ich darf mein Knie ja nicht so kaputt machen, dass im Leben danach nichts mehr geht."

Svindal wird zudem nur weiterfahren, wenn er auch Siegchancen sieht. "Es macht einfach mehr Spaß, am Start zu wissen, dass man gut trainiert hat." Er müsse ohnehin schon seit längerem Kompromisse eingehen.

"In Gröden fahre ich nur noch im Rennen über die Sprünge", erzählte er. "Es ist schon ein Unterschied, wenn du am Start weißt, dass du Vollgas geben kannst. Ich will mir deshalb hundertprozentig sicher sein. Auch darüber, dass der Körper auch nach der Karriere noch funktioniert. Ich kann also derzeit noch keine Entscheidung treffen."

Svindal will um WM-Medaillen mitfahren

Ziel sei aber, dass es weitergehe. "Und dann hoffe ich schon, dass ich bei der WM in Aare richtig um Medaillen mitfahren kann." In Schweden hatte er 2007 Gold in Abfahrt und Riesentorlauf gewonnen. "12 Jahre später nochmals zuzuschlagen wäre genial."

Und da ist ja noch der Abfahrtssieg in Kitzbühel, ohne den keine große Speed-Karriere perfekt ist. "Karrieren sind aber nie perfekt. Da kannst du selbst einen Ingemar Stenmark oder Marcel Hirscher fragen", winkt Svindal einerseits ab. "Aber wär's ein Wunschkonzert, stünden Kitz und Aare natürlich ganz oben", gab er gleichzeitig zu.

Am nächsten dran am Kitz-Sieg sei er bei der "komischen" Abfahrt 2014 gewesen, als der Hausberg über den Ganslern umfahren werden musste und Hannes Reichelt vor ihm und Bode Miller gewonnen hatte. "Da hatte ich den besten Speed, habe aber in zwei Kurven Fehler gemacht."

Wann auch immer Svindal als Skirennfahrer das Handtuch wirft, für das Leben danach ist er bereit. Seit Jahren investierte der Norweger in Start Ups und an der Börse. "Ich mag kleine Firmen mit cleveren Leuten, die Dinge schaffen, an die Riesenkonzerne nicht einmal denken."

Vergangenen Winter etwa präsentierte Svindal seine Modelinie "Greater than A". Das Streetware Label zeichnet sich durch Nachhaltigkeit aus, weil die Bekleidung recycle- oder sogar kompostierbar ist. Svindal: "Die Textilindustrie ist eine schmutzige. Wir produzieren hingegen ohne Chemie und mit natürlichen Rohstoffen, die für die Umwelt Sinn machen."

Kommentare