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Marcel Hirscher wollte keine Operation

Sein Arzt verrät: Darum hat sich Hirscher gegen eine OP entschieden.

Marcel Hirscher wollte keine Operation

Marcel Hirscher hat sich nach seinem Außenknöchelbruch bewusst gegen eine Operation entschieden.

"Man kann alles operieren. Beim Abwägen der Vor- und Nachteile hat er sich dagegen entschieden. Er wollte keine Platte eingesetzt bekommen", berichtet Hirschers Arzt Gerhard Oberthaler der APA. Der sechsfache Gesamtweltcup-Sieger habe Bedenken geäußert, die Platte würde ihn im Skischuh behindern.

In puncto Heilungsdauer würde bei einer Operation "über kurz oder lang dasselbe rauskommen", meint Oberthaler.

Geht es nach dem Arzt, wird der Salzburger den Weltcup-Auftakt in Sölden (28. Oktober) in jedem Fall verpassen. Auch der Slalom in Levi (12. November) könnte zu früh kommen. Hirscher müsse nach seinem mit einer Ausfalldauer von zwölf bis 15 Wochen rechnen, sagt Oberthaler.

"Primäres Ziel ist die Bruchheilung"

Nach den sechs Wochen Gips kann Hirscher sofort wieder mit dem Aufbautraining beginnen. "Zuerst muss das Sprunggelenk beweglich gemacht werden. Dann steht viel Radfahren auf dem Programm", erklärt Oberthaler.

Zu frühes Skitraining ohne Basisarbeit würde allerdings keinen Sinn ergeben, stellt der Mediziner klar. "Wenn man sechs Wochen einen Gips getragen hat, ist das Sprunggelenk noch nicht so weit." Bei einem guten Heilungsverlauf könnte Hirscher seinen lädierten linken Fuß schon vor dem Ablauf der sechs Wochen im Rahmen von Physiotherapie belasten.

Solche Überlegungen stünden im Moment jedoch noch nicht an. "Primäres Ziel ist die Bruchheilung. Sobald man sieht, dass die Bruchheilung vonstattengeht, kann man in diese Richtung etwas machen", sagt Oberthaler.

So gut wie keine Schmerzen

Die notgedrungen verkürzte Vorbereitung trifft Hirscher in diesem Winter besonders hart. Der Radius der Riesentorlauf-Ski wurde von 35 auf 30 Meter verringert, dafür hatte der akribische Material-Fetischist noch ausgiebige Ski-Tests eingeplant. Darüber hinaus werden ihm in Hinblick auf die Olympischen Spiele in Pyeongchang freilich auch die Rennen abgehen, die er verpasst.

Dennoch hatte der 28-Jährige, was die Verletzung betrifft, wohl tatsächlich das sprichwörtliche Glück im Unglück. Denn nach abgeschlossener Heilung sollte er wieder völlig schmerzfrei sein. "Richtige Schmerzen wird er nicht haben. Aber man muss sich an das neue Gefühl im Knöchel erst gewöhnen", sagt Oberthaler.

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