Felix Neureuther war schon immer ein Mann der klaren Worte.
Der ehemalige deutsche Ski-Star - mit Ex-Biathletin Miriam Gössner verheiratet und Sohn von Olympiasiegerin Rosi Mittermaier - beäugt vor allem Großereignisse wie die Olympischen Spiele in Peking kritisch.
Ähnliches gilt für den in Garmisch-Partenkirchen geborenen 38-Jährigen auch für die Winter-Fußball-WM in Katar.
IOC? "Da wird nicht die Wahrheit gesagt"
Ähnlich wie in Katar, wo schon die Auslosung der Gruppen perfekt inszeniert war, lief es bei den Olympischen Spielen in Peking ab.
"Das wusste man schon im Vorfeld, dass es für die Sportler beeindruckend sein wird. Das war ja auch genau das Ziel der Organisatoren und des IOC, dass die Sportstätten so im Fokus stehen, dass für keine andere Kritik mehr Raum bleibt", meint Neureuther.
Der Gewinner von 13 Weltcuprennen glaubt nicht, "dass man das außer Acht lassen darf, was da vorgefallen ist. Man wird in Zukunft auch ganz genau die Versprechungen beobachten müssen, die das IOC im Vorfeld gemacht hat - unter anderem wie viele Menschen zum Wintersport kommen und welche Bedeutung das für die Industrie haben wird."
Neureuther meint damit: "Um zu zeigen, dass das nicht der Fall ist und dass da nicht die Wahrheit gesagt wird." Er wolle jedenfalls schauen, ob das IOC in diesem Punkt lügt.
"Das sieht erschreckend aus"
Die Wahrheit werde man erst in Zukunft sehen. "Aber wenn man sieht, wie sich die Sportstätten in Südkorea, Sotschi und anderen Austragungsorten entwickeln, das sieht erschreckend aus. Ich glaube nicht, dass es in China groß anders laufen wird als bei den beiden vergangenen Olympischen Winterspielen."
Neureuther würde sich wünschen, dass Sportler hin und wieder ein Zeichen setzten.
"Man sollte sich auch nicht alles gefallen lassen von den großen Sportinstitutionen. Das ein oder andere Zeichen wäre da schon gut - was aber auch definitiv passiert."