Georg Streitberger: Obwohl der Sturz des 34-Jährigen nicht ganz so spektakulär aussah wie die beiden anderen, dürfte er für Streitberger die weitreichendsten Folgen haben. Bereits als er im Netz lag und nicht aufstehen konnte, befürchteten Fans und Betreuer Böses. Die Befürchtungen sollten sich bewahrheiten. Der Salzburger wurde zur Untersuchung mit dem Helikopter ins Krankenhaus gebracht, die Diagnose steht bereits. Und sie fällt ernüchternd aus: Entgegen ersten Meldungen sind neben Kreuzband nicht Innen- und Seitenband sondern der Außenmeniskus gerissen. Streitberger, der sich bereits seit einiger Zeit mit Rückenproblemen herumquält, wird noch heute operiert. Ob die fatale Verletzung das Karriereende des Routiniers bedeutet oder ob er das Comeback wagt, ist zum jetzigen Zeitpunkt völlig offen.
The travers in kitz is crazy dangerous this year and another injury Hope Streitl is somewhat ok but does not look good. #waytomanyinjuries
— kilian albrecht (@kilianalbrecht) 23. Januar 2016
Hannes Reichelt: "Hier muss man 100 Prozent geben, um gewinnen zu können. 101 Prozent können aber schon brutal bestraft werden", sagte Hannes Reichelt im Interview vor dem Rennen. Und er sollte recht behalten. Nach dem Hausberg wählte er eine direkte, riskante Linie, erwischte einen Schlag und hebelte spektakulär aus. Nach einigen stillen Minuten im Zielraum brandete Applaus auf, als der Hahnenkamm-Sieger von 2014 sich selbst aus dem Netz befreite und aufstand. Dennoch musste er mit dem Helikopter ins Krankenhaus geflogen werden. "Eine Vorsichtsmaßnahme", wie ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel und Sportidrektor Hans Pum einstimmig versichern. Auch beim Radstädter gibt es eine erste Diagnose - und sie macht Hoffnung. Mit Kopf und Wirbelsäule ist alles okay, obwohl Reichelt über Kopfschmerzen klagte. Auch die Bänder in beiden Knie sind demnach heil. Im linken Knie zog sich der 35-Jährige jedoch eine Knochenprellung zu. Wie lange er ausfällt, ist noch unklar - er sollte aber noch in dieser Saison im Weltcup zu sehen sein, solange keine weitere Blessur entdeckt wird und der Heilungsprozess gut verläuft.
Aksel Lund Svindal: Der Norweger war als großer Favorit in die Abfahrt gegangen. Dieser Rolle wurde er auch gerecht, am Hausberg fehlten ihm nur knapp zwei Zehntel auf den späteren Sieger Peter Fill. Doch auch Svindal flog brutal ab. Sein Luftstand war noch höher als jener von Reichelt, der Aufprall noch härter. Umso erstaunter waren die Zuseher im Zielbereich, als der 33-Jährige aufstand und in die Kamera winkte. Kann es sein, dass der "Super-Elch" den wilden Abwurf tatsächlich unbeschadet überstanden hat? Leider nein. Nach einer ersten Untersuchung wird Svindal ins Krankenhaus nach Innsbruck gebracht. Dort zeigt sich: Der Führende im Gesamtweltcup hat sich schwerer verletzt, als zuletzt angenommen. Am Abend teilt der norwegische Verband mit, dass sich Svindal das Kreuzband und den Meniskus im rechten Knie gerissen hat. Er wird noch am Samstag in Hochrum operiert - der Verband geht von einer Pause von neun bis zehn Monaten aus.
Aus Kitzbühel berichtet Matthias Nemetz
Wow #Svindal #Streif #Kitzbühel https://t.co/agK92AmoPz
— Wa!id (@MW_A) 23. Januar 2016
Kitzbühel is a fickle mistress. Fingers crossed for everyone involved in crashes today, hopefully none too serious. No news from Aksel yet.
— Kjetil Jansrud (@Kjansrud) 23. Januar 2016