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Danklmaier drückte vor Kitzbühel "Reset-Knopf"

Nach einem verkorksten Saisonstart greift der Steirer wieder an.

Danklmaier drückte vor Kitzbühel Foto: © GEPA

Sich die Gedanken von den letzten Kitzbühel-Rennen in Erinnerung zu rufen, führt bei vielen Ski-Rennläufern nicht unbedingt zu Jubelsprüngen. Ganz anders bei Daniel Danklmaier, der mit dem Hahnenkamm-Rennen schöne Ski-Erfahrungen verbindet.

Im Jänner 2019 wurde er frühzeitig zu den Europacups in die Gams-Stadt geschickt, gewann daraufhin die Europacup-Abfahrt und holte auch als Fünfter im Weltcup-Rennen ein absolutes Spitzenergebnis. 

Nach einer bisher durchwachsenen Saison zog er nach den Gröden-Rennen vor Weihnachten die Konsequenz und legte eine Pause ein. Am Wochenende soll die Saison von Danklmaier bei den Speed-Bewerben in Kitzbühel jetzt verspätet Fahrt aufnehmen, es ist erst sein dritte Station in der laufenden Weltcup-Saison.

"Der Mut ist zurückgekehrt, der Kopf ist frei"

Er wäre schon für Wengen bereit gewesen, erzählte Danklmaier nach dem ersten Abfahrtstraining auf der Streif am Mittwoch, in dem er an 15. Stelle landete. Nach der Absage der Lauberhornrennen wird es für den 27-Jährigen also in Kitzbühel richtig losgehen. "Der Mut ist zurückgekehrt, der Kopf ist frei, das Knie ist besser. Und den Hügel hier mag ich auch. Ich komme gehr her und fahre gern runter. Das war heute sicher ein Schritt in die richtige Richtung."

Ausgang der Misere war Anfang September 2020 ein Meniskusschaden im Knie, eine folgende Operation und die Ungeduld des Rennläufers. Er habe zu früh und unter Schmerzen zu trainieren begonnen. "Wenn die anderen im Rennen draufgelegt haben, habe ich das nicht können, weil ich es mir nicht zugetraut habe, weil ich das Knie gespürt habe. Ich hatte kein Vertrauen ins Knie. Jetzt traue ich mich wieder. Rennfahren heißt Gas geben, das habe ich vorher nicht können."

Reißleine nach Gröden 

In Val d'Isere Mitte Dezember landete er im Super-G an der 39. Stelle, in der Abfahrt an der 34., in Gröden sah er im Super-G das Ziel nicht und zog die Reißleine. Danklmaier, der durchaus eher als wilder Hund galt, kannte sich selbst nicht mehr aus. "Das war komisch. Da fängst mit dir selber zu kämpfen an und denkst dir, was bist du für ein Trottel. Warum bringst das auf einmal nicht mehr her, das gibt es ja nicht! Ich habe einfach zu früh angefangen, mit Schmerzen Skifahren ist kontraproduktiv."

Er wandte sich an eine Mentalbetreuerin, die ihm sehr geholfen habe. Zehn Tage sei er nicht auf den Ski gestanden. "Ich habe eine gute Pause gemacht, ich habe gut den Kopf frei gekriegt, war viel bei der Physiotherapie, damit das Knie besser wird, und habe ein gutes Aufbautraining gemacht. Ich habe mich bereit gefühlt. Du musst dich eh bereit fühlen da runter, sonst brauchst du eh nicht fahren", weiß Danklmaier.

Die Entscheidung für die Pause sei die richtige gewesen, das habe sich ausgezahlt, wusste er bereits nach dem ersten Training. "Ich habe es so im Griff, kann alles machen, nicht nur Therapie, dass ich es wieder hinkriege. Ich freue mich schon morgen aufs Fahren, das Knie hält, das stimmt mich sehr positiv."

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