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Reichelt: Dreßen "fast eingebürgert"

Ausgerechnet deutscher Sieg in der Abfahrt in Kitz: Reichelt sieht das Positive:

Reichelt: Dreßen Foto: © GEPA

Ausgerechnet ein Deutscher gewinnt die prestigeträchtige Abfahrt auf der Streif in Kitzbühel.

Thomas Dreßen sorgte mit seinem ersten Weltcup-Erfolg für eine faustdicke Überraschung, bester Österreicher wurde Hannes Reichelt als Dritter.

Eine Steilvorlage für Witze der deutschen Kollegen, könnte man meinen. „Nein, weil Thomas mit einer Österreicherin liiert ist. Wir haben ihn eh schon fast eingebürgert“, schmunzelte Reichelt.

Der Salzburger sah etwas Positives im Triumph des Deutschen. „So ein Rennen, wie wir es erlebt haben, tut unserem Sport gewaltig gut.“

Dennoch habe ihn Dreßens Sieg auf der berühmt-berüchtigten Streif überrascht. „Auf so einer Strecke in seinem Alter zu gewinnen ist eine Topleistung. Mich freut es für Thomas, er ist ein guter Typ und ist genial gefahren. Man muss hier das Herz in die Hand nehmen und das hat er getan. Thomas hat bewiesen, dass man auf der Streif kein Routinier sein muss, um zu gewinnen.“

Matthias Mayer überraschte der Erfolg hingegen nicht, auch wenn die Verhältnisse diesem etwas reingespielt hätten. "Er hat in den letzten Wochen schon sehr gute Leistungen gezeigt. Die Fahrt war gewaltig, großartig".

Reichelt: "Dann würde ich nicht Skifahren, sondern Lotto spielen"

Indirekt war Reichelt auch mitverantwortlich für Dreßens Erfolg. Der Österreicher konnte bei den Startnummern zwischen 1, 17 und 19 wählen und entschied sich für die Eins. Dreßen startete mit 19 und nutzte das zu diesem Zeitpunkt des Rennens bessere Wetter optimal aus.

„Es hätte auch genau anders laufen können, dass sich das schöne Wetter von der Besichtigung noch bis zum Start gehalten hätte und es erst später zugezogen hätte. Aber wenn ich das vorhersehen könnte, würde ich nicht Skifahren, sondern Lotto spielen. Dann würde ich so auch mein Geld verdienen“, haderte Reichelt nicht.

Reichelt und das Nummern-Dilemma>>>

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Reichelt weiß, wo die Zeit "liegt"

Im Gegensatz zum 24-jährigen Dreßen erwischte der 37-jährige Reichelt keine perfekte Fahrt. Der Salzburger befand, er habe schon im oberen Abschnitt zu viel hergeschenkt.

"Da wäre sicher mehr gegangen. Und dann der lange Schwung vor der Hausbergkante, da habe ich kurz den Außenski verloren. Das war nicht so nach Plan. Dort sind gleich einmal zwei Zehntel verloren", so Reichelt. Auch die Einfahrt in die Traverse sei nicht optimal gewesen.

„Die schlechte Sicht hat es sehr schwierig gemacht. Wenn man wie ich dort gestürzt ist, lässt man sich ein paar Reserven. Das war nicht astrein.“

Dennoch ließ Reichelt zunächst Super-G-Sieger Svindal und Kjetil Jansrud hinter sich, ehe ihn Beat Feuz abfing. Seine Nerven seien aber noch lange "ein bisserl blank“ gelegen. „Da habe ich schon gescheit oft zittern müssen, dass ich noch vom Podium runterrutsche".

Das ist letztlich nicht passiert und Reichelt durfte sich nach zwei dritten Rängen im Super-G über seinen ersten Abfahrts-Podestplatz in dieser Saison freuen.

Reichelt: "Es war nur eine Frage der Zeit"

„Ich hab gewusst, dass ich Kleinigkeiten nicht richtig erwischt habe. Deshalb habe ich gehofft, dass es für weit vorne reicht. Dass es für den dritten Platz reicht, habe ich nach meinem Lauf ehrlich gesagt nicht geglaubt“, gab Reichelt zu.

Er fühle sich aber in guter Form und habe gewusst, dass der erste Podestplatz in der Abfahrt nur „eine Frage der Zeit“ sei. Reichelt nähert sich dem ersten Sieg in einer Abfahrt in diesem Winter an. Nach Platz fünf in Bormio und vier in Wengen nun also Rang drei in Kitzbühel.

"Im Moment haben wir ein gutes Zahlenspiel, sagen wir mal so. Aufsteigende Form", meinte der Salzburger. Es folgen als nächstes der Weltcup in Garmisch und dann schon die Olympischen Spiele.

„Das Wichtigste ist, dass ich mich schön langsam nach vorne arbeite, damit ich nicht mehr um Platz 10 in der WCSL kämpfen muss. Das ist auch im Hinblick auf Olympia wichtig, damit du früher eine Startnummer aussuchen kannst“, weiß Reichelt.

Vielleicht wählt er dann ausgerechnet bei Olympia jene Startnummer, die am Ende zum Sieg führt.

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