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Hirscher: Maier-Rekord ein "Wunder"

Marcel Hirscher über magische Sieg-Marke, Olympia und Kitz-Favoriten:

Hirscher: Maier-Rekord ein Foto: © GEPA

Für Marcel Hirscher könnte der Slalom in Kitzbühel am Sonntag ein ganz besonderes Rennen werden.

Im Falle eines Sieges – es wäre der sechste Slalom-Sieg in Folge – würde der Salzburger die Marke von 54 Weltcup-Siegen knacken und in der ewigen Bestenliste mit Hermann Maier gleichziehen.

"Für mich ist es undenkbar gewesen, als ich mit dem Gipsfuß herumgehumpelt bin, dass ich diese Marke heuer erreichen könnte. Ich hoffe, dass ich die Ehre haben darf und dieses Wunder zusammenbringe", sagt Hirscher.

Der sechsfache Gesamtweltcup-Sieger spricht außerdem über das Ende seiner Siegesserie, seine Kombi-Pläne für Olympia und nennt seinen Favoriten auf den Slalom-Sieg in Kitzbühel.

Marcel Hirscher über...

…die Folgen seines Knöchelbruchs im Sommer: Die Verletzung hat den Druck ein bisschen hinausgenommen. Es war etwas einfacher, in die Saison hineinzukommen. Auf der anderen Seite war es schwer, den Speed wieder zu finden, um an die Weltspitze anzuknüpfen. Sieben Monate nicht Ski zu fahren hat aber nicht geschadet. Es kann auch sein, dass es mir den Fuß ein bisschen verstellt hat und der Rechtsschwung jetzt besser ist (lacht).

…seine Siegesserie in dieser Saison: Es rennt wie noch nie, das ist so unerwartet. Im September - das ist noch gar nicht so lange her - habe ich überhaupt nicht gewusst, was in dieser Saison möglich sein wird, geschweige denn hätte ich daran geglaubt, dass Siege in dieser Form möglich sind. Es ist ein ganz außergewöhnliches Jahr. Aber es ist in jedem Rennen wieder eine neue Herausforderung, alles umzusetzen. Da nützen dir die ganzen Siege nichts. Deine Medaillen und die sechs Kugeln kannst du am Tisch legen, denn die Zeit rennt wieder von Neuem. Ich muss jedes Mal aufs Neue hoffen, dass ich so performen kann, wie ich es gerne hätte und es jeder erwartet. Ich versuche aber die Erwartungshaltung zu reduzieren, weil es so nicht weitergehen kann. Irgendwann wird sich einmal ein Fehler einschleichen oder ich fädle ein. Natürlich hoffe ich, dass das nicht jetzt in den nächsten Rennen passiert, aber dass man jedes Rennen gewinnen kann, ist ausgeschlossen.

"Wenn mir die Ehre zuteil wird, diese Legende einzuholen, wäre es natürlich ein Wahnsinn."

Hirscher über Maier-Rekord

…seinen möglichen 54. Weltcup-Sieg: Für mich ist es undenkbar gewesen, als ich mit dem Gipsfuß herumgehumpelt bin, dass ich diese ominöse Marke heuer erreichen könnte. Es ist Wahnsinn, was in dieser kurzen Zeit seit der Verletzung alles passiert ist. Wenn mir die Ehre zuteil wird, diese Legende einzuholen, wäre es natürlich ein Wahnsinn. Das würde auch nochmal unterstreichen, wie viel bei mir in den letzten sechs Jahren richtig gelaufen ist. Wenn ich es nicht schaffe sind 53 Siege auch nicht zum Schämen. Ich hoffe aber, dass ich die Ehre haben darf und dieses Wunder noch zusammenbringe.

…den Gesamtweltcup: Ich versuche meine Gedanken derzeit nicht an Wertungen zu verschwenden, so wie ich es in den letzten Jahren sehr oft gemacht habe. Natürlich merke ich jetzt, dass dieses Spiel wieder von vorne beginnt und immer mehr zum Thema wird. Ich versuche das so weit wie möglich wegzuschieben.

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…Olympia: Schön langsam beschäftige ich mich damit, es gibt einige Fragen zu klären. Wir müssen uns ernsthaft Gedanken darüber machen, wann wir die Reise antreten werden und welche Bewerbe ich dort bestreite.

…das Antreten in Kombination und Teambewerb bei Olympia: Es gibt definitiv noch keine Entscheidung. Es wird so weit hinausgezögert, bis ich mich dann mehr oder weniger zwingen muss, eine Entscheidung zu treffen. Ich habe in dieser Saison null Speed-Tage, das heißt, ich müsste bei Olympia improvisieren. Ein Kombi-Start ist mehr Aufwand und bedeutet gleichzeitig weniger Tage auf Schnee in den anderen Disziplinen. Im Slalom und RTL habe ich die größten Chancen auf Medaillen. Dennoch habe ich auch eine berechtigte Chance, in der Kombi eine Medaille zu machen. Wie man bei den letzten Großereignissen gesehen hat, ist sehr viel möglich, da hat aber auch alles zusammengepasst. Das sind die Fragen, die mich und mein Team momentan beschäftigen, wir diskutieren viel darüber. Man muss Aufwand und Risiko abwägen und sich fragen, ob ich wirklich um Medaillen mitfahren kann. Sonst ist es verschwendete Zeit.

…das Kitzbühel-Spektakel: In diesem Jahr ist es etwas weniger stressig, weil ich den Super-G nicht fahre. Was den mentalen Stress betrifft ist es gut, den Super-G nicht zu bestreiten. Ohne Training so ein Rennen zu fahren war für mich immer eine Herausforderung. Von daher kann ich mich voll und ganz auf den Slalom konzentrieren.

…seine Gegner in Kitzbühel: Henrik Kristoffersen, Michael Matt, Andre Myhrer - aber es gibt noch so viele andere Läufer in den Top 15, die dieses Rennen gewinnen können. Der Ganslernhang ist sehr speziell, wie wir in der Vergangenheit schon oft erlebt haben, es ist eines der schwierigsten Rennen. Die Faktoren wie Wetter und Kurssetzung spielen auch eine Rolle. Mein Favorit ist Matt, auch Kristoffersen ist ein heißer Kandidat. Manuel Feller kann ebenfalls Rennen gewinnen, wenn er zwei Läufe gut runterbringt. Der Sport lebt von solchen Duellen, niemand ist unschlagbar. Wir werden sehen, wer mich als erstes schlägt.

….Frust von Kristoffersen: Ich kann das nachvollziehen, ich war im letzten Jahr teilweise in der selben Situation. Ich war neun Mal Zweiter, vier oder fünf Mal hatte ich nur ein Zehntel Rückstand auf den Sieger. Mich hat das aber gepusht, härter zu arbeiten, um besser zu werden.

…seine Aussage nach dem Wengen-Sieg, dass er lieber in Kitzbühel gewinnen würde: Als Österreicher in Kitzbühel gewinnen zu dürfen, ist etwas ganz Außergewöhnliches, ich durfte das schon zwei Mal erleben. Von daher wäre es mega, wenn mir sowas nochmal gelingen würde.

…den Stellenwert eines Kitzbühel-Sieges: Ich stelle ihn über vieles, aber nicht über alles. Ich würde ihn nicht über einen WM-Titel stellen, aber trotzdem zählt es für mich mehr, als viele andere Rennen. Das ist auch geschichtlich bedingt. Man kriegt schon als Kind mit: Wer in Kitz gewinnt, hat DAS Rennen gewonnen.

…Druck beim Heimrennen: Ich habe mich erst gestern wieder an die Heim-WM in Schladming 2013 erinnert. So einen Druck wie beim Slalom dort werde ich wohl nie wieder haben. Ich muss einfach versuchen, alles so zu managen, dass ich dem Drumherum nicht so ausgesetzt bin. Ich muss mich in Ruhe vorbereiten und am Renntag nichts anders machen, als bei anderen Rennen auch. Aber das ist immer leichter gesagt als getan. Wenn man im 2. Lauf – im Idealfall als Letzter – am Start steht, ist es nicht ganz so einfach, aber während der Fahrt blendet man das aus und versucht, die Nervosität abzulegen.

…das große Medieninteresse: Die Routine hilft einem sehr, damit besser umzugehen. Früher war ich wesentlich angespannter als heute. Jetzt ist es nicht mehr so schockierend, wenn so viele Kameras um einen herum stehen. Man gewöhnt sich ein bisschen daran und es macht auch immer mehr Spaß.

…die Unterstützung seiner Freundin Laura: Natürlich gibt einem eine Beziehung, speziell als Profisportler, immensen Rückhalt. Es ist auch eine Art Teamwork notwendig, um solche Saisonen gemeinsam zu bestreiten. Alleine bist du chancenlos.

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