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Feller beendet Bart-Ritual in Kitzbühel

2016 violett, 2017 grün - Darum erhält Manuel Fellers Bart 2018 keinen "Kitz-Anstrich":

Feller beendet Bart-Ritual in Kitzbühel Foto: © GEPA

2016 war er violett, 2017 leuchtete er grün.

Manuel Feller sorgte mit seinem bunt gefärbten Bart in den letzten beiden Jahren in Kitzbühel für Aufsehen.

In diesem Jahr erhält der Bart des Tirolers allerdings keinen "Anstrich". "Heuer gibt es keine Farbe", erklärt Feller gegenüber LAOLA1.

"Das Ganze hat damals eigentlich mit einer Wette angefangen und dann ist zwischen meinen Freunden und mir so ein Hype entstanden. Sie haben sich ihre Bärte auch gefärbt, so nach dem Motto: Gemeinsam am Start stehen. Es hat medial aber so viel Aufmerksamkeit erreicht und wenn es sportlich nicht gut gelaufen ist, musste ich mich rechtfertigen. In Kitzbühel ist auch ohne das schon viel los, deshalb haben wir beschlossen, es heuer bleiben zu lassen. Meine Freunde werden beim Rennen trotzdem alle wieder da sein und mich unterstützen", sagt Feller.

Der 25-Jährige sticht auch ohne Farbe im Gesicht mit seinem Aussehen hervor. Die langen Haare und der Schnauzbart sind mittlerweile zu einem Markenzeichen geworden. Fellers äußeres Erscheinungsbild kommt allerdings nicht bei allen Ski-Fans gut an.

Im Dezember letzten Jahres rechnete der Tiroler deshalb auf Facebook mit den sogenannten „Styling-Experten“ ab. „Ich habe das gemacht, damit ich mir nicht jede Woche Nachrichten anhören oder durchlesen muss wie: ‚Rasiere dir den Bart‘ oder ‚Schneide dir die Haare‘. Den Leuten kann es doch egal sein, wie ich aussehe, das ist meine Sache und da hat sich keiner einzumischen. Es sollte das Sportliche im Vordergrund stehen.“

Feller: "Skifahren geht momentan gar nicht"

Sportlich durchlebt Feller eine Saison mit Ups und Downs. Während er im RTL in allen vier Rennen in die Top Ten fuhr, schied er im Slalom bereits viermal aus. In den übrigen Rennen fuhr Feller auf die Plätze vier und fünf.

Seit der Wengen-Woche plagen den 25-Jährigen allerdings wieder Rückenprobleme. "Ich kann nicht so viel Skifahren, wie ich eigentlich will - momentan gar nicht", erklärt Feller Mitte der Woche in Kitzbühel.

Die Beschwerden gehen auf einen Bandscheibenvorfall vor knapp drei Jahren zurück. Seither kämpft Feller immer wieder mit Rückenschmerzen.

„Wenn man einmal so eine Verletzung hatte wie ich, geht das nicht mehr weg. Entweder man hat es im Griff oder nicht. Wir hatten es in dieser Saison sehr gut im Griff, ich konnte die Vorbereitung erstmals ohne irgendwelche Einschränkungen durchziehen. Das hat sich dann gleich einmal gezeigt, ich bin im RTL viel konstanter und im Slalom stabiler geworden – auch wenn es nicht in jedem Rennen funktioniert hat. Jetzt haben wir es nicht mehr hundertprozentig im Griff“, erklärt Feller.

„Wenn man das einmal durchgemacht hat, ist es psychisch fast schlimmer als physisch. Man weiß, wie es einmal war und hofft, dass es nie wieder so wird.“

„Wenn man das einmal durchgemacht hat, ist es psychisch fast schlimmer als physisch. Man weiß, wie es einmal war und hofft, dass es nie wieder so wird“, blickt Feller auf eine lange Leidenszeit zurück.

Die Schmerzen seien nach seinem Sturz in Adelboden schleichend wiedergekommen. In Wengen waren sie – auch bedingt durch die Reisestrapazen – dann so stark, dass Feller ausnahmsweise sogar zu Schmerzmitteln greifen musste.

„Ich bin eigentlich kein Verfechter von Schmerzmitteln, weil ich da schon große Probleme mit dem Magen hatte und greife nur im extremen Notfall darauf zurück. In Wengen wäre es aber nicht ohne Schmerzmittel gegangen, weil es akut war.“ Die Schmerzen seien allerdings nicht der Grund für seinen Ausfall im zweiten Durchgang nach Halbzeit-Rang fünf gewesen.

„Beim Rennen hat es mich nicht eingeschränkt, da ist es mit der richtigen Vorbereitung und dem Adrenalin kein Thema. Das war nicht der Auslöser, dass es nicht funktioniert hat“, sucht Feller keine Ausreden für zuletzt zwei Ausfälle im Slalom in Folge.

Kitzbühel-Podium? "Dann ist wurscht, was bei Olympia passiert"

Im Slalom am Ganslernhang in Kitzbühel am Sonntag hofft Feller trotz der Rückenprobleme wieder auf ein Erfolgserlebnis, sein Start ist nicht in Gefahr.

"Das ist natürlich das Highlight jedes Jahr. Wenn ich in Kitzbühel echt am Podium stehe, ist mir auch wurscht, was da bei Olympia in Südkorea passiert", streicht der Tiroler den Stellenwert eines Erfolgs in Kitzbühel hervor.

Neben einem achten Platz kam er in der Gamsstadt bisher allerdings dreimal nicht durch, zweimal fiel er im zweiten Durchgang aus. "Das war schon ganz etwas Besonderes. Auch wenn es nicht eines meiner besten Ergebnisse war, war es trotzdem einer der schönsten Momente meiner Karriere", erklärt er zu Platz acht mit Startnummer 31 im Jänner 2014.

Vielleicht kommt 2018 ein weiterer schöner Moment in Kitzbühel dazu - trotz Rückenschmerzen und "farblosem" Bart.

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