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Kriechmayr nach 2. Kitz-Abfahrt: "Ich bin ratlos"

Für Wengen-Sieger läuft es in Kitzbühel "bescheiden". Warum?

Kriechmayr nach 2. Kitz-Abfahrt: Foto: © GEPA

So hat sich der Lauberhornsieger das nicht vorgestellt! Bei den Heimrennen in Kitzbühel hat Vincent Kriechmayr nichts mit den Spitzenplätzen zu tun.

Zwei 13. Ränge sind die Ausbeute des Doppelweltmeisters bei den Hahnenkammrennen 2022. "Bescheiden", lautet das Kurz-Resümee des Oberösterreichers.

"Natürlich habe ich mir mehr vorgenommen. Ich denke schon, dass ich mehr kann. Aber man muss das halt auch zeigen", ist Kriechmayr wie gewohnt selbstkritisch. "Man muss es so wie der Mothl halt konstant auf den Punkt bringen."

"Ein bisserl ratlos"

Der angesprochene Matthias Mayer verpasste in Kitzbühel zwar in beiden Abfahrten das Podest, war aber jeweils als Vierter im Spitzenfeld zu finden.

Davon war Kriechmayr deutlich entfernt. Den Rückstand von 1,81 Sekunden konnte sich der 30-Jährige nicht erklären: "Am Freitag habe ich mir leichter getan zu sagen, wo ich die Zeit verloren habe. Heute bin ich ein bisserl ratlos."

Im U-Hakerl habe er sicher Zeit verloren, auch im unteren Abschnitt ortete er zwei Zehntel. "Aber wenn man die fünf Zehntel wegnimmt, fehlen mir immer noch 1,3 Sekunden..."

Ergebnis der Hahnenkamm-Abfahrt>>>

"Lauberhorn hat anderen Charakter"

Dass er nicht an den Wengen-Sieg anschließen konnte, kommt für Kriechmayr trotzdem nicht ganz überraschend: "Das Lauberhorn hat einen ganz anderen Charakter. Dort bin ich in der Vergangenheit schon konstant bessere Ergebnisse eingefahren, als hier in Kitzbühel."

Jetzt gelte es zu analysieren, warum es nicht gelaufen ist. Eine Vermutung: "Ich habe heute probiert, voll draufzudrücken – vielleicht war das bei dem Schnee nicht ideal."

"Die Quotenregel ist bitter"

Auch die "Causa Prima" kommentiert Kriechmayr die Aufregung um die Olympia-Quoten im Lager der Alpin-Herren. Oder auch nicht, denn: "Alles was das IOC betrifft, hinterfrage ich nicht mehr. Wenn man alles hinterfragen würde, dann… Alle Entscheidungen kann man nicht nachvollziehen."

Die Quotenregelung sei bitter: "Weil es viele Athleten betrifft, die vielleicht Medaillenchancen haben. Man sollte grundsätzlich schon schauen, dass man bei Olympia die besten Leute am Start hat. Wenn da einer fehlt, der vielleicht vorne mitkämpfen kann, dann ist das alles andere als optimal."

Die Vorfreude auf die Olympischen Spiele in Peking hält sich beim Doppelweltmeister in Grenzen. "Mit dem ganzen Covid und was man so gehört hat, wie die Spiele stattfinden werden, kann ich sagen: 2018 war mehr Euphorie da."

Abflug zur "großen Unbekannten"

Die nächsten Tage stehen aber klarerweise ganz im Zeichen der Olympia-Vorbereitung. Zunächst wolle er ein bisschen runterkommen, danach noch einige Trainingseinheiten einlegen. Dann folgt der Flug nach Peking: "Und dann geht es eh Schlag auf Schlag."

Für die Abfahrer wird es bereits am 6. Februar ernst. Auf absolutem Neuland - die Olympia-Strecke ist eine große Unbekannte.

"Mit der Olympiastrecke habe ich mich noch nicht beschäftigt", erklärt Kriechmayr. "Videos haben wir schon gesehen – aber es ist schwierig, über ein Video etwas über den Charakter einer Strecke rauszufinden. Wir haben genug Trainings und werden sehen, wie wir uns dort zurechtfinden."

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