news

Kitzbühel-Spektakel: Millionen und Massen

Die zwei Seiten des Millionen-Spektakels Hahnekammrennen:

Kitzbühel-Spektakel: Millionen und Massen Foto: © GEPA

Kitzbühel feiert dieser Tage ein großes Skifest.

Alle Jahre wieder pilgern zigtausende Fans und Promis in die Gamsstadt, um die spektakulärste Abfahrt der Welt live zu erleben. 2020 fällt die Ski-Party noch ein bisschen größer aus, denn Kitzbühel feiert Jubiläum: Die 80. Hahnenkamm-Rennen.

Kitzbühel zelebriert die Weltcup-Rennen wie kaum ein anderer Ort. Kitzbühel ist eine Marke geworden. Was im Jahr 1931 zwischen Holzzäunen und Strohballen begann, ist mittlerweile ein Millionen-Spektakel.

Das Veranstaltungsbudget der Hahnenkammrennen beträgt in diesem Jahr ca. 7,5 Millionen Euro. Der Umsatz des Großraumes Kitzbühel an dem Wochenende wird mit 47 Millionen Euro beziffert.

Die Einnahmen der Hahnenkammrennen fallen zu je 35 bis 40 Prozent auf TV und Sponsoren, rund 20 Prozent kommen von den Zuschauern.

Nicht umsonst wird den besten Läufern ein großes Startintervall eingeräumt. Im TV - 2019 waren es an allen drei Tagen insgesamt 3,52 Millionen Zuschauer im ORF - sollen schließlich so viele Wiederholungen und spektakuläre Bilder von der Strecke und den Fans und Promis wie möglich gezeigt werden.

Rekord-Preisgeld zum Jubiläum

Während andere Klassiker wie etwa die Lauberhornrennen in Wengen um ihre Existenz kämpfen, rollt in Kitzbühel weiter der Rubel.

Anlässlich des Jubiläums schütten die Veranstalter ein Rekord-Preisgeld aus: Den Siegern von Abfahrt und Slalom winken erstmals 100.000 Euro, für den Erfolg im Super-G gibt es einen Scheck über 68.500 Euro. Insgesamt beträgt der Preisgeld-Topf 725.000 Euro.

Erst Ende des abgelaufenen Jahres wurde der Kooperationsvertrag für die Vermarktung der Hahnenkammrennen zwischen Kitzbüheler Ski Club (K.S.C.), Österreichischem Skiverband (ÖSV) und Weirather-Wenzel & Partner AG (WWP-Group), der Firma von Ex-Abfahrtsweltmeister Harti Weirather, um vier Jahre verlängert.

"Gemeinsam haben wir die Hahnenkamm-Rennen zu einem sportlichen Ereignis von Weltformat an die Spitze des Internationalen Skikalenders gebracht und es stetig weiterentwickelt. Das ist und bleibt unser gemeinsamer Anspruch", sagt Michael Huber, Präsident des Kitzbüheler Ski Clubs.

Immer wieder wird betont, dass "der Skisport und seine Helden" im Vordergrund stehen sollen. Sie haben den Hahnenkammrennen schließlich zu ihrem Ruhm verholfen.

Ob für die zahlreichen Promis, die sich Jahr für Jahr in Kitzbühel tummeln, das Sportliche wirklich im Vordergrund steht?

Bild 1 von 69
Bild 2 von 69
Bild 3 von 69
Bild 4 von 69
Bild 5 von 69
Bild 6 von 69
Bild 7 von 69
Bild 8 von 69
Bild 9 von 69
Bild 10 von 69
Bild 11 von 69
Bild 12 von 69
Bild 13 von 69
Bild 14 von 69
Bild 15 von 69
Bild 16 von 69
Bild 17 von 69
Bild 18 von 69
Bild 19 von 69
Bild 20 von 69
Bild 21 von 69
Bild 22 von 69
Bild 23 von 69
Bild 24 von 69
Bild 25 von 69
Bild 26 von 69
Bild 27 von 69
Bild 28 von 69
Bild 29 von 69
Bild 30 von 69
Bild 31 von 69
Bild 32 von 69
Bild 33 von 69
Bild 34 von 69
Bild 35 von 69
Bild 36 von 69
Bild 37 von 69
Bild 38 von 69
Bild 39 von 69
Bild 40 von 69
Bild 41 von 69
Bild 42 von 69
Bild 43 von 69
Bild 44 von 69
Bild 45 von 69
Bild 46 von 69
Bild 47 von 69
Bild 48 von 69
Bild 49 von 69
Bild 50 von 69
Bild 51 von 69
Bild 52 von 69
Bild 53 von 69
Bild 54 von 69
Bild 55 von 69
Bild 56 von 69
Bild 57 von 69
Bild 58 von 69
Bild 59 von 69
Bild 60 von 69
Bild 61 von 69
Bild 62 von 69
Bild 63 von 69
Bild 64 von 69
Bild 65 von 69
Bild 66 von 69
Bild 67 von 69
Bild 68 von 69
Bild 69 von 69

Wer mit Sport nicht so viel am Hut hat, dem wird in Kitzbühel aber auch geholfen. Mit dem nötigen Kleingeld kann man bei einer der zahlreichen Promi-Partys abfeiern. Von der legendären Weißwurstparty beim Stanglwirt bis zur „Kitz Race Night“ im Nobel-Zelt am Fuße der Streif, für die man gut und gerne ein paar Hundert Euro hinblättern muss - die Liste der Veranstaltungen ist lang. Im Gegensatz zu den Rennläufern warten auf die A- bis Z-Promis nur kulinarische Herausforderungen wie Hummer und dergleichen.

Wucher-Preise und Dauerbeschallung

Ein Tribünen-Ticket für die Abfahrt kostet 320 Euro. Für den "normalen" Skifan gibt es Tickets zwischen 20 und 30 Euro. Wer das Wochenende in Kitzbühel verbringen will, muss allerdings tief in die Tasche greifen.

Ein Hotelzimmer für unter 100 Euro die Nacht ist nur schwer zu finden, nach oben hin sind keine Grenzen gesetzt. Viele Hotels treiben ihre Preise für das Hahnenkamm-Wochenende bereits Monate vorher stark in die Höhe und vergeben Zimmer ohnehin nur für die ganze Woche und nicht nur für ein paar Tage.

All das scheint die Ski-Fans aber nicht abzuschrecken. In den 2010er Jahren pilgerten im Durchschnitt 83.200 Zuschauer pro Jahr nach Kitzbühel, 2019 waren es 94.500.

Die Menschenmassen verwandeln den beschaulichen Ort während der Hahnenkammwoche zu einer Partymeile mit Dauerbeschallung in der Innenstadt. Was am Ende jedes Abends bleibt sind Müllberge in den engen Gassen des schönen Stadtkerns. Einheimische klagen zudem über gewaltige Staus, die Kitzbühel quasi lahmlegen.

Die Gamsstadt im Ausnahmezustand. Signe Reisch, Präsidentin des örtlichen Tourismusverbandes und Chefin des Traditionshotels Rasmushof, bezeichnet die Hahnenkamm-Woche nicht umsonst als die 5. Jahreszeit in Kitzbühel.

Am Montag kehrt dann wieder Ruhe ein - und es beginnen die Vorbereitungen für das Hahnenkammrennen 2021.

Kommentare