Dominik Paris feierte beim 77. Hahnenkamm-Rennen seinen zweiten Abfahrtssieg auf der Streif.
Der zweite Triumph beim Abfahrts-Klassiker ist für den Italiener noch mehr wert als der erste. "Der erste Sieg passiert, du kannst es nicht glauben. Ich kann es zwar diesmal auch nicht glauben, aber zweimal auf dem selben Berg zu gewinnen ist sehr schwer. Deswegen steht es ein bisschen darüber", erklärt der 27-Jährige.
Bereits 2013 konnte Paris auf der Streif gewinnen, in diesem Jahr wurde das letzte Mal auf der Originalstrecke gefahren. In den drei Jahren dazwischen wurde entweder verkürzt oder es ging nicht über den Hausberg.
Erster Italiener mit zwei Siegen
Ein Blick in die Geschichtsbücher zeigt: Zwei Abfahrtssiege auf der Streif sind alles andere als alltäglich. Neben den neun Österreichern, die mindestens zweimal die Hahnenkamm-Abfahrt für sich entscheiden konnten, gelang dies erst acht Fahrern anderer Nationen.
Rekordsieger Didier Cuche feierte fünf Siege, seine Schweizer Landsmänner Franz Heinzer und Pirmin Zurbriggen je drei. Auch Luc Alphand (FRA) gewann die Abfahrt drei Mal. Dazu kommen Lasse Kjus (NOR), Steve Podborski (CAN), Roland Collombin (FRA) und Sepp Ferstl (GER) mit ebenfalls je zwei Triumphen.
Paris ist nun der erste Italiener, der dieses Kunststück vollbringt.
Glück war am wichtigsten
Warum es in der Gamsstadt so gut (neben den zwei Abfahrtssiegen auch Super-G-Sieger 2015) für ihn läuft, weiß der gebürtige Meraner selbst nicht so ganz. "Keine Ahnung, mir gefällt es hier einfach. Die Piste ist so schwer, man muss hier speziell fahren. Scheinbar liegt mir das ganz gut", ringt er nach den passenden Worten.
Auf die Frage, wo er diesmal den Sieg geholt habe, gibt es hingegen eine klare und ehrliche Antwort: "Am wichtigsten war mein Glück und das Pech der anderen. Zum Beispiel, dass Beat Feuz mit bester Zwischenzeit ausgeschieden ist. Auch andere waren schnell unterwegs, haben es aber nicht heruntergebracht."
Einzig die Sieger-Party wird diesmal nicht ganz so legendär wie bei seinem Premieren-Triumph in Kitzbühel. "So legendär wie das letzte Mal wird es nicht. Das kann man schwer toppen."