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"Wilder Hund" Mayer hat einen Kitzbühel-Plan

Matthias Mayer geht auf 2. "Gams" los. Das stimmt "wilden Hund" positiv:

Foto: © GEPA

Matthias Mayer fühlt sich in Kitzbühel wohl.

Auf keinem anderen Hang ist der Kärntner im Super-G öfter am Podest gestanden. Nach zwei zweiten Plätzen 2013 und 2015 holte er sich 2017 den Sieg am Hahnenkamm.

"Bis jetzt ist es in Kitzbühel immer ganz gut gelaufen. Es ist ein Heimrennen, mir taugt es einfach, hier zu fahren. Im Super-G braucht es vielleicht eine Spur weniger Erfahrung als in der Abfahrt", sagt Mayer. Zudem würde ihm die Charakteristik des Hangs entgegenkommen.

2018 will Mayer die nächste "Gams" mit nach Hause nehmen. "Meine Formkurve ist relativ stabil und zeigt nach oben. Ich fühle mich gut, bin körperlich super drauf und habe Spaß am Skifahren. Ich fahre technisch sauber und weiß, wie ich schnell sein kann. Das stimmt mich positiv, ich bin topmotiviert."

Die Startnummern für den Super-G am Freitag>>>

Mayers Suche nach der perfekten Linie

In dieser Saison stand Mayer dreimal am Podest, einmal im Super-G (3. in Gröden) und zweimal in der Abfahrt (2. in Lake Louise, 3. in Wengen). Jetzt folgt die "Mission Kitzbühel-Sieg".

"Ich habe einen Plan. Ich weiß genau, was ich am Start und auf der Strecke zu tun habe. Diesen Plan probiere ich irgendwie einzuhalten, ob er aufgeht sieht man dann", erklärt der Kärntner, ohne seine genauen Taktik zu verraten.

Der 27-Jährige nimmt sich ein Beispiel an seinen älteren Kollegen.

"Man muss sich auf jeder Strecke seine eigene Linie raussuchen. Die Routiniers wie Hannes (Reichelt, Anm.) haben ihre Linie schon im Kopf, bevor sie nach Kitzbühel kommen. Die schauen im Training gar nicht, ob das Tor jetzt drei Meter weiter drüben steht, sondern ziehen ihr Ding einmal durch und können dann daraus Schlüsse ziehen."

Im Gegensatz zu Reichelt hat Mayer seine perfekte Linie auf der Streif noch nicht gefunden. "Ich habe sie schon im Kopf, aber ich habe mir ein bisschen dreinreden lassen, deshalb hat es nicht so gut funktioniert."

Im ersten Abfahrtstraining auf der Streif am Dienstag belegte Mayer Rang 13, im wenig aussagekräftigen zweiten Probelauf den 32. Platz.

An Risikobereitschaft mangelt es beim Abfahrts-Olympiasieger von 2014 auf der schwierigsten Rennstecke der Welt nicht. "Wenn man der Schnellste sein will, muss man alles geben. Wenn man dosiert, ist man sicher nicht vorne dabei."

Im Dezember 2015 bezahlte Mayer das volle Risiko mit einer schweren Verletzung. Bei einem Sturz in der Abfahrt in Gröden zog er sich komplizierte Brustwirbel-Frakturen zu.

Der Crash hat Spuren hinterlassen, spielt im Hinterkopf aber nur noch "minimal" eine Rolle. "Wenn ich technisch sehr stabil bin und mich beim Fahren sicher fühle, kann ich mehr ans Limit gehen, als wenn ich unsicher bin. Wenn ich spüre, dass irgendetwas nicht so passt dann nehme ich mich komplett raus und suche die Lösung, bevor ich wieder ans Limit gehe."

Mayer, der "wilde Hund"

Aktuell ist Mayer in Topform und wird seinem Ruf als "wilder Hund", wie er und Vincent Kriechmayr von Hannes Reichelt bezeichnet wird, gerecht.

"Das sagt Hannes immer, dabei ist er der Anzahrer in unserer Partie. Er scheißt sich auch nichts, sonst hätte er in Kitzbühel nicht schon gewonnen", stellt Mayer klar.

Der Schmäh rennt im Speed-Team, auch sportlich läuft es für Mayer und Co.

Die ÖSV-Herren konnten in diesem Winter im Super-G sechs von neun Stockerlplätzen einfahren. "Wir sind eine lässige Truppe. Einmal ist der schnell, einmal der andere - das pusht schon. Es ist immer eine Challenge, weil man doch schneller als die anderen sein will."

Zuletzt in Wengen ist Mayer das mit Rang drei in der Abfahrt gelungen, Reichelt wurde Vierter. "Da habe ich mich schon gefreut, dass ich eine Zehntel vor dem Hannes war", lacht Mayer. "Es gibt schon immer wieder Sticheleien im Team, da ist der Vincent (Kriechmayr, Anm.) ganz vorne dabei. Aber der Teamspirit passt."

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