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"Deutscher Tourist": Retourkutsche für Kriechmayr

"Wie ein deutscher Tourist"-Sager hatte für Vincent Kriechmayr Folgen:

Foto: © GEPA

"Da bin ich auf dem Ski gestanden wie ein deutscher Tourist."

Mit diesem Sager nach der Abfahrt in Bormio hatte Vincent Kriechmayr die Lacher auf seiner Seite.

Dem Oberösterreicher ist sein Kommentar über unsere Nachbarn im Nachhinein jedoch etwas unangenehm. "Das war aus der Emotion heraus eine falsche Aussage. Ein paar haben eine Freude gehabt, ein paar weniger – ich wollte niemanden auf die Füße treten", erklärt Kriechmayr in Kitzbühel.

Es sei auf keinen Fall persönlich gemeint gewesen, er verstehe sich mit den deutschen Fahrern super. "Ich habe sie auf dem Kieker und sie haben mich auf dem Kieker.“

Deshalb ließ die Retourkutsche auch nicht lange auf sich warten. "Die Deutschen haben gar nichts gesagt, sondern mir nur die Ergebnisliste gezeigt und gemeint: Wir brennen dich eh immer her. Dann ist mir der Spruch ausgegangen", nimmt es Kriechmayr mit Humor.

Mit Instinkt aufs Kitz-Podest?

Alles andere als kleinlaut gibt sich der 26-Jährige in Hinblick auf die anstehenden Rennen in Kitzbühel. Nach seinem ersten Weltcupsieg im Super-G in Beaver Creek traut sich Kriechmayr auch auf der Streif einiges zu.

„Mir ist es egal, ob ich den Super-G oder die Abfahrt gewinne“, träumt auch er von einem Triumph am Hahnenkamm.

Im Super-G stehen die Chancen, ganz vorne mitzufahren, laut Kriechmayr besser. „Ich bin im Super-G gut drauf, da ist es heuer ganz gut gelaufen. In der Abfahrt muss ich noch anschließen.“

Den Plätzen 5, 1 und 9 im Super-G stehen die Ränge 9, 6, 18, 28 und 6 in der Abfahrt gegenüber. “Warum es im Super-G besser läuft, weiß ich nicht genau. Es ist sehr viel mit Instinkt verbunden, im Super-G gibt’s halt nur einen Lauf, der zählt und keine Trainings. Wahrscheinlich sind wir einfach beim ersten Mal schneller als beim dritten Mal runter fahren“, spielt er auf die Stärke der ÖSV-Herren im Super-G (ein Sieg und fünf weitere Podestplätze) an.

In der Abfahrt gelte es, einen Schritt nach vorne (aufs Podest) zu machen. „Wenn mir das in Kitzbühel gelingen würde, wäre es umso schöner. Aber es gibt so viele gute Abfahrer, die man schlagen muss, wenn man vorne mitfahren will. Ich hoffe, das gelingt mir, aber leicht wird es nicht.“

Kriechmayr: "Im Vergleich zu anderen bin ich ein Brauser"

Angesichts der Saison-Resultate wäre ein Podestplatz oder gar ein Sieg in der Abfahrt eine Überraschung. „Im Vergleich zu einigen Kollegen bin ich schon noch ein Brauser, da muss ich noch aufholen was die Erfolge betrifft. Das ist auch mein Ziel. Ich bin gut drauf und vielleicht kann ich überraschen.“

Die rot-weißen-roten Fans, die zu Tausenden nach Kitzbühel pilgern werden, um beim Ski-Spektakel dabei zu sein, würde es freuen. Kriechmayr hofft auf lautstarke Unterstützung – nicht nur aus Motivationsgründen.

„Ich hoffe, dass in Kitzbühel so eine gute Stimmung ist, dass mich keiner hört, wenn ich während der Fahrt fluche. Ich mache es nicht gerne, ich habe erst in dieser Saison mit dem Fluchen angefangen. Das muss ich gleich wieder abstellen.“ Am besten mit fehlerfreien Läufen in Super-G und Abfahrt.

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