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Ärger über Rennprogramm: "Eine Planungs-Frechheit"

Fünf Rennen in fünf Tagen. Die Italien-Tour stößt den Ski-Stars sauer auf:

Ärger über Rennprogramm:

Für die alpinen Ski-Herren geht es rund um das Wochenende vor Weihnachten an die Substanz. An drei Schauplätzen in den Dolomiten finden in fünf Tagen ebenso viele Rennen statt. Für Marcel Hirscher beginnt damit "die heißeste Phase der Saison". Den Anfang der ausgedehnten "Tour d'Italia" machen die Speed-Klassiker in Gröden am Freitag (Super-G) und Samstag (Abfahrt).

Die Saslong im Grödner Tal ist seit 1969 fixer Bestandteil des Weltcup-Kalenders. Für die ÖSV-Herren ist die berühmte Strecke in der jüngeren Vergangenheit aber kein guter Boden gewesen. Der bisher letzte rot-weiß-rote Sieger war Michael Walchhofer, der 2010 den Super-G gewann. In der Abfahrt siegte ebenfalls Walchhofer zuletzt 2008. Am Mittwoch gehen die Speedfahrer erstmals mit der Piste auf Tuchfühlung, am Donnerstag findet das zweite Training statt.

Erstmals ein Parallel-RTL in Alta Badia

Weiter geht es rund 20 Kilometer östlich in Alta Badia, wo am Sonntag der RTL-Klassiker ansteht und am Montagabend erstmals ein Parallel-Riesentorlauf ausgefahren wird. Hirscher stand hier zweimal im Riesentorlauf, darunter im Vorjahr, und einmal im Slalom auf der obersten Stufe des Siegertreppchens. Für den Weltcup-Spitzenreiter geht es in Alta Badia in die heißeste Phase der Saison.

Letzte Station ist am Dienstag der ebenfalls schon traditionelle Nachtslalom in Madonna di Campiglio. Mit der Piste Tre hat Hirscher noch eine Rechnung offen, musste er sich doch vor einem Jahr mit Rang sieben begnügen. Gewonnen hat der Salzburger im Trentino 2012.

Wenn all das bewältigt ist, gönnt der Kalender dem Ski-Zirkus nur eine ausgesprochen kurze Verschnaufpause. Schließlich geht es für die Speed-Fraktion gleich am Sonntag, 27. Dezember, mit dem ersten Training in Santa Caterina weiter. Die Abfahrt findet dort am darauffolgenden Dienstag statt.

Reichelt: "Eine Planungs-Frechheit"

Alle Rennen der vorweihnachtlichen Reise durch Südtirol wird kaum einer bestreiten. Die meisten jedoch wollen einen Großteil davon, sprich: drei oder vier Rennen, absolvieren. Zu diesem Kreis zählt auch fast die komplette Weltspitze.

Dass ein solches Monsterprogramm den Läufern körperlich alles abverlangt, womit auch das Risiko für Verletzungen steigt, ist klar. Dass damit auch die Gefahr einer Übersättigung beim Zuschauer droht, leuchtet genauso ein. "Eine Planungs-Frechheit", schimpfte Hannes Reichelt bereits im Oktober vor dem Saisonstart. "Da bist du als Allrounder kurz vor dem Burn-out und man fährt schon vor Weihnachten unseren Sport tot."

Auch für andere Fahrer ist es ein Ärgernis, dass der Italien-Block nun um ein zusätzliches Rennen erweitert wurde. Im Vorjahr waren "nur" vier Rennen in vier Tagen auf dem Programm gestanden.

Felix Neureuther etwa, der Madonna-Vorjahressieger, stößt sich daran, dass der Parallelbewerb in Alta Badia am Vorabend des Slaloms und nicht zu einem anderen Zeitpunkt stattfindet. "So ein Nachtrennen ist brutaler Stress für uns. Die, die das nicht fahren, sondern nur den Slalom, die sind schon im Vorteil", meinte der Deutsche.

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