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Olympia-Team: Darum Matt statt Gstrein

ÖSV-Trainer Marko Pfeifer erklärt, warum Matt und nicht Gstrein zu Olympia darf.

Olympia-Team: Darum Matt statt Gstrein Foto: © GEPA

Fabio Gstrein oder Michael Matt? Die ÖSV-Trainer hatten vor der Nominierung des Olympia-Teams die Qual der Wahl, wer von den beiden den vierten Startplatz für den Slalom in Peking erhält.

Die Entscheidung ist auf Michael Matt gefallen. Der Arlberger komplettiert damit das Quartett mit Manuel Feller, Marco Schwarz und Johannes Strolz.

"Es war eine knappe Entscheidung", erklärt ÖSV-Technik-Coach Marko Pfeifer im Vorfeld des Nightrace in Schladming und führt aus:

"Wir haben die Resultate gegenübergestellt. Beide haben einen vierten Platz als bestes Ergebnis. Das zweitbeste Ergebnis war bei Michi besser, im Weltcup-Standing ist Michi besser und auch die Startnummer ist bei ihm besser."

Außerdem habe Matt im Gegensatz zu Gstrein schon Erfahrung bei Großereignissen. Der 28-Jährige gewann 2018 in Pyeongchang Bronze im Slalom und Silber mit dem Team.

"In Summe ist die sportliche Leitung dann zu dieser Entscheidung gekommen. Es war sehr hart, weil Fabio ein super Skifahrer ist, aber es hat mehr für Michi gesprochen", so Pfeifer.

Val d'Isere Madonna Adelboden Wengen Kitzbühel Slalom-Weltcup WCSL-Platz
Michael Matt 32. 20. 41. 11. 4. 17. 14
Fabio Gstrein 14. 24. DNF2 4. 36. 20. 21

Gstrein "kann an der Aufgabe wachsen"

Der 24-jährige Ötztaler Gstrein hat damit trotz Platz vier in Wengen und Halbzeit-Führung in Adelboden das Nachsehen und muss zumindest vier weitere Jahre auf sein Olympia-Debüt warten.

"Das ist natürlich schwierig, aber ich glaube, er kann an der Aufgabe wachsen. Wir unterstützen ihn dabei, dass er das bestmöglich verarbeitet", sagt Pfeifer, "ich hoffe, dass er in Schladming zeigen kann, dass er ein super Skifahrer ist und ein super Rennen fährt."

Matt ereilte zwar wenige Stunden nach seiner Olympia-Nominierung die Nachricht eines positiven Corona-Tests, sein Antreten in Peking sollte aber nicht gefährdet sein. Der Slalom ist am 16. Februar angesetzt. Athletinnen, Athleten und Team-Offizielle müssen fünf Tage vor der Abreise zumindest den ersten von insgesamt verlangten vier PCR-Tests machen, die alle negativ sein müssen.

Franz und Brennsteiner doch noch dabei und "happy"

Mit etwas Verspätung ins österreichische Olympia-Aufgebot gerutscht sind Max Franz und Stefan Brennsteiner.

Die Sparte Alpinski erhielt vom Internationalen Olympischen Komitee nach langem Hin und Her vier zusätzliche Quotenplätze, Österreich bekam zwei und vergibt sie an Riesentorlauf-Spezialist Brennsteiner und Speedpilot Franz.

Österreich stellt damit im alpinen Bereich mit je elf Frauen und Männern das Maximalkontingent. Das ist der komplette Olympia-Kader >>>

"Wir sind wirklich froh. Denn Leute, die das Potenzial für ein Podium haben, zu Hause lassen zu müssen, ist Wahnsinn", zeigt sich Andreas Puelacher erleichtert.

Der Cheftrainer der ÖSV-Herren hatte Brennsteiner und Franz am Sonntag informiert, dass es nicht gut aussieht. Am Montag kam dann doch die erlösende Nachricht. "Natürlich waren sie happy", so Puelacher.

Auch der Tiroler ist stark dafür, dass man das System repariert. "Es trifft ja nicht nur uns. Wie etwa soll Italien mit sieben Läufern alle Disziplinen abdecken?" Die Quotenregelung müsse ganz klar überdacht werden. "Die ist total in die falsche Richtung gegangen. Nämlich mehr in den Breitensport als in den Spitzensport und Olympia ist für mich Spitzensport", ergänzt Puelacher. "Ich bin dagegen, dass man sehr gute Athleten, egal welcher Nation, zu Hause lässt."

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