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ÖOC-Biathleten in Mixed-Staffel chancenlos

Hauser, Eder und Co. können nicht um Medaillen mitreden. Gold an Norwegen.

ÖOC-Biathleten in Mixed-Staffel chancenlos Foto: © getty

Die erste Gold-Medaille im Biathlon bei diesen Olympischen Spielen geht an Norwegen. Marte Olsbu Roeiseland, Tiril Eckhoff sowie Tarjei und Johannes Thingnes Boe entscheiden die spannende Mixed-Staffel für sich.

Bei schwierigen Windverhältnissen muss Norwegen insgesamt drei Mal in die Strafrunde, Johannes Thignes Boe sichert Norwegen aber mit einem starken Zielsprint Gold vor Frankreich (3+11/+0,9) und Russland (1+13/+1,5). Schweden, das als eines von insgesamt nur zwei Teams ohne Strafrunde bleibt, muss sich mit Rang vier begnügen (+41,0). 

Österreichs Quartett Julia Schwaiger, Lisa Hauser, Simon Eder und Felix Leitner kommt nicht über Rang zehn hinaus. Nach zwei Strafrunden (Schwaiger und Hauser) und 13 Nachladern beträgt der Rückstand am Ende 2:58,6 Sekunden. Schwaiger vertrat die ursprünglich für die Mixed-Staffel vorgesehene Dunja Zdouc, deren Ct-Wert infolge einer Corona-Erkrankung zuletzt noch zu hoch war. Die Salzburgerin übergibt als 14., Hauser, Eder und Leitner holen dann noch sukzessive leicht auf.

Dabei startet Weltmeisterin Hauser liegend mit drei Fehlern, rettet sich aber bei deutlich anderen Windverhältnissen als beim Einschießen noch mit einer Strafrunde. Stehend bleibt die Tirolerin fehlerfrei. Eder leistet sich vier Nachlader, Schlussläufer Leitner bei etwas besser werdenden Bedingungen nur einen. Im Vorjahr hatten die Österreicher bei der WM in der Besetzung David Komatz, Eder, Zdouc und Hauser sensationell hinter Norwegen Silber gewonnen.

"Dass wir nicht die Goldfavoriten waren, ist klar"

"Dass wir nicht die Goldfavoriten waren, ist klar", sagte Eder. Platz zehn sei jedoch "weit hinter dem, was wir uns erhofft hatten". Der Spannungsabfall sei nach dem verpatzten Start da gewesen, so Eder, der dies nicht als Vorwurf an Schwaiger verstanden wissen wollte. "Wir haben leider am Anfang die Post verpasst und haben dann hinten alleine laufen müssen. Da kriegt man gleich ein paar Sekunden mehr." Sein Fazit: "Gegen die Top-drei-Nationen war heute kein Kraut gewachsen. Man muss es jetzt als Durchputzer für den Einzel nehmen - mehr war es nicht."

Jenes der Männer steht am Dienstag an, die Frauen um Hauser sind bereits am Montag im Einsatz. Die Weltmeisterin sprach von einem "denkbar schlechten Start" auf der Loipe wie am Schießstand für sie. "Eigentlich habe ich mich gar nicht so schlecht gefühlt, aber als ich die Laufzeit gesehen habe, hat es mich doch geschockt." Auf Julia Simon, die schnellste ihrer Gruppe, verlor Hauser in Summe (inkl. Schießen) fast eineinhalb Minuten. "Mir tut es ein bisschen leid, dass wir den 'Buam' schon so einen großen Rückstand mitgegeben haben."

Schwaiger rekapitulierte: "Ich habe gewusst, ich stehe hier mit den stärksten am Start, das heißt von Anfang an Vollgas", sagte die Olympia-Debütantin nach einer "brutal schnellen" ersten Runde. Im Stehend-Anschlag habe sie eine Böe erwischt. "Es war dann schwierig. Es war natürlich nicht der optimale Start." Leitner nahm für sich eine persönlich starke Leistung mit. "Mit einem Nachlader gehöre ich heute zu den besten Schützen. Ich freue mich aufs nächste Rennen."

Norwegen muss zittern

Die Norweger triumphierten nach zuletzt drei WM-Titeln in Serie auch in der Olympia-Mixed-Staffel. Die Topfavoriten mussten aber bis auf die Zielgerade zittern. Nach anfänglichen Problemen von Marte Olsbu Röiseland und Tiril Eckhoff, die gleich dreimal in die Strafrunde musste, holten Tarjei und Johannes Thingnes Boe die Kohlen noch aus dem Feuer.

Letzterer behauptete sich trotz eines Nachladers und Rückstand nach dem letzten Schießen nach einer starken Schlussrunde im Zielsprint gegen Weltcup-Leader Quentin Fillon Maillet und Eduard Latypow. Für den zwölffachen Weltmeister Boe, einem der möglichen Stars der Peking-Spiele, war es das insgesamt zweite Olympia-Gold. Vor vier Jahren in Pyeongchang hatten sich die Norweger in der olympischen Mixed-Staffel noch Frankreich geschlagen geben müssen.

Gastgeberland China, das seit 2019 von den ehemaligen Biathlon-Größen Ole Einar Björndalen und Darya Domracheva betreut wird, belegt den 15. Platz. 

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