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Gohl schafft Qualifikation für Halfpipe-Finale

Für zwei Österreicher geht das Abenteuer "Olympia 2018" hingegen zu Ende.

Gohl schafft Qualifikation für Halfpipe-Finale Foto: © GEPA

Ski-Freestyler Andreas Gohl qualifiziert sich am Dienstag bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang für das Halfpipe-Finale.

Mit 68,60 Punkten kommt der 25-jährige Vorarlberger als Zwölfter gerade noch ins für Donnerstag (3.30 Uhr MEZ) angesetzte Finale.

Nicht so gut läuft es für Lukas Müllauer (63,60) und Marco Ladner (54,20), die unter 27 Aktiven nur die Plätze 16 bzw. 21 einfahren und damit den Final-Einzug verpassen.

In Führung liegt der US-Amerikaner Aaron Blunck (94,40).

"Spannend bis zum Letzten"

"Das war jetzt bis zum Letzten spannend. Es freut mich für ihn, er ist wirklich ein harter Kämpfer und Arbeiter, das hat er sich sehr verdient. Er ist der Erste, der aufsteht, und der Letzte, der schlafen geht", sagte Roman Kuss, der Sportliche Leiter im Österreichischen Skiverband für Ski-Freestyle. Lukas Müllauer kam mit 63,60 Zählern auf Rang 16, Marco Ladner mit 54,20 auf 21. Am Vortag hatte bei den Damen Elisabeth Gram als 13. das Finale nur um 0,6 Zähler verpasst.

Gohl brachte es im ersten Run auf 68,60 Punkte und lag damit auf einen Aufstiegsplatz. Allerdings drehte die Konkurrenz im zweiten nochmals gehörig auf. "Es war echt zäh das Warten, ich habe schon fast nicht mehr hinschauen können", gestand der wie Ladner für den Ski-Club Arlberg fahrende Gohl der APA. "Ich bin happy, das ich es geschafft habe. Die Punkte passen, leider habe ich den zweiten Run nicht mehr runtergebracht. Ich wollte noch probieren, einen draufzulegen, damit es nicht so knapp wird, das hat leider nicht funktioniert."

Dass sich die Teamkollegen so mit ihm freuten, wertschätzte Gohl sehr: "Wir haben ein super Teamklima. Marco kenne ich schon ewig. Wir fahren schon ewig zusammen Ski. Das macht dann noch mehr Spaß, wenn man seine Freunde mit dabei hat. Das pusht einen schon." Die kleine österreichische Fangemeinde im Phoenix Snow Park machte sich ebenfalls laut bemerkbar: "Es sind vom Marco der Papa, der Opa und sein Onkel mit. Und mein Trainer Christoph Wolf, der mich seit ich zum Skifahren angefangen habe, gecoacht hat. Ohne ihn wäre ich nicht hier."

Nichts zu verlieren

Im Finale habe Gohl nun nichts mehr zu verlieren, weiß auch Kuss. "Er kann ganz entspannt runterfahren. Ich glaube, das wird er auch machen." Der 25-Jährige WM-16. von 2015 und WM-17. von 2017 wird sein bestes Ergebnis bei einem Großereignis erreichen, bei Olympia vor vier Jahren war er 20. "Ich habe schon in der Quali Vollgas gegeben, ich werde auch im Finale Gas geben. Und vielleicht kann ich ja noch einmal ein bisschen was draufsetzen. Spaß habe ich sowieso, es taugt mir zu fahren."

Die Nervösität habe sich vor der Qualifikation in Grenzen gehalten. Und anders als von Kuss erwähnt, sei er tatsächlich am Vorabend als Erster im Bett gewesen. "Ich versuche schon immer, konsequent beim Training dahinter zu sein. Wenn man fit ist, geht es leichter", wollte er dann doch ausgeruht in seinen Olympiabewerb starten. Prognose für das Finale will er keine abgeben, in der Qualifikation lagen die drei US-Amerikaner Aaron Blunck (94,40), Alex Ferreira (92,60) und Torin Yater-Wallace (89,60) voran.

Der 19-jährige Ladner war "ein bisschen traurig", dass er selbst das Finale verpasst hatte. "Aber ich freue mich mega für meinen Teamkollegen Andi, er ist wie ein Bruder für mich. Ich bin so stolz. Wir sind ein Team, wir wollen weit kommen als Team." Er selbst freut sich schon auf die Winterspiele in vier Jahren. "Ich mache auf alle Fälle weiter. Aller guten Dinge sind drei." Bei seinem Debüt im Zeichen der Fünf Ringe 2014 als 15-Jähriger kam er auf Rang 19.

Zufrieden mit seinem Olympia-Debüt war Müllauer. "Ich habe den ersten Run leider nicht gestanden, aber den zweiten. Ich wollte einen Run hinunterkriegen und zeigen, dass ich Skifahren kann", sagte der 20-Jährige. "Ich war gescheit nervös. Ich bin zum Glück aber ohne Erwartungen hergekommen. Ich dachte mir, Dabeisein, Spaß haben, es ist ja doch etwas anderes als ein Weltcup. Ich bin voll zufrieden und kann glücklich heimfliegen. Und dass es sich bei Andi ausgegangen ist, ist ein Wahnsinn."

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