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Siebenhofer mit Bestzeit im Abschluss-Training

ÖSV-Läuferin mausert sich in Damen-Abfahrt zur Geheim-Favoritin. Hütter stürzt und klagt über Schmerzen.

Siebenhofer mit Bestzeit im Abschluss-Training Foto: © getty

Ramona Siebenhofer sorgt im Abschluss-Training für die Olympische Damen-Abfahrt in Jeongseon am Mittwoch (3 Uhr MEZ) mit einer Bestzeit von 1:40,67 Minuten für Furore.

Die Steirerin verweist Michelle Gisin (SUI/+0,20), Nadia Fanchini (ITA/+0,21)) und die viertplatzierte Lindsey Vonn (+0,29) auf die Plätze zwei bis vier, begeht dabei aber auch einen Torfehler. Allerdings fährt Siebenhofer den halben Schlusshang aufrecht hinunter.

Zweitbeste Österreicherin wird Ricarda Haaser als Zehnte, die Tirolerin startet aber nur in der Kombination am Donnerstag. Nicole Schmidhofer landet hinter Stephanie Venier (14.) auf Platz 20 und klagt über einen Hexenschuss.

Cornelia Hütter fährt nach einem Sturz im oberen Streckenteil weiter und weist als 42. im Ziel 5,52 Sekunden Rückstand auf Siebenhofer auf. Die Steirerin berichtet danach über Daumenschmerzen. Hütter musste sich wegen ihres Weltcup-Sieges in Lake Louise als einzige ÖSV-Fahrerin nicht für die Abfahrt qualifizieren.

"Habe eine andere Linie probiert"

"Ich habe eine andere Linie probiert, im Rennen wird es aber eher die von gestern", erklärte Siebenhofer ihren ungewollten "Abkürzer" im oberen Teil. Der Rest der Olympia-Abfahrt gelang der 26-jährigen Gefühlsfahrerin aus der Krakauebene in der Steiermark aber ausgezeichnet, das reichte zur Bestzeit vor Michelle Gisin und Nadia Fanchini sowie Top-Favoritin Vonn und Mikalea Shiffrin. Letztere verzichtet wegen der Vorverlegung der Kombi auf Donnerstag aber bekanntlich auf die Abfahrt.

Siebenhofer wollte ihre Bestzeit nicht überbewerten. "Ich war ja wie viele andere schon auf Kräftesparen unterwegs", sagte die Steirerin, die beim letzten Test für den großen Abfahrts-Showdown auch einen anderen Ski gewählt hatte. Sowohl bei Linie als auch Ski werde sie im Rennen aber auf die alte Varianten zurückgreifen.

Siebenhofer, die als eine der letzten für Olympia nominiert worden ist und auch ÖSV-Hoffnungsträgerin am Donnerstag in der Kombination ist, hat grundsätzlich keine guten Erfahrungen mit Trainings-Bestzeiten. "Aber ich habe eh ein Tor ausgelassen", reichte sie diese deshalb schmunzelnd an Gisin weiter.

Riesenglück für Hütter

Andererseits seien die bisher schlechten Erfahrungen auch kein Grund, "allen mal was anderes zu beweisen." Siebenhofer gab zu: "Ich weiß, dass ich hier schnell sein kann. Jetzt ist das größte Problem, für morgen Ruhe zu bewahren."

Zweitbeste Österreicherin wurde beim wegen des "Zuschauer-Verbots" erneut vor leeren Tribünen stattgefundenen Trainings Ricarda Haaser als Zehnte, die Tirolerin startet aber nur in der Kombination. Nicole Schmidhofer experimentierte mit einem neuen Ski, landete hinter Stephanie Venier (14.) auf Platz 20 und klagte über einen Hexenschuss.

Riesenglück hatte Hütter. "Ich bin auf dem Innenski aufgekommen und dann hat es ihn mir weggezogen. Das war eine falsche Belastung vor dem Aufsprung", erzählte die Steirerin über ihr Malheur, nach dem sie mit Höchstgeschwindigkeit auf dem betonharten Schnee dahinschlitterte. Weil sie dabei aber trotz allem nicht ganz zum Stillstand kam, stand die Steirerin wieder auf und fuhr ins Ziel, ohne weitere Zeit zu verlieren.

"Prinzipiell taugt mir diese Strecke", sagte die 25-jährige Draufgängerin im Ziel ungerührt. Dass sie danach glücklicherweise nicht das vor einem Jahr gerissene Kreuzband, sondern nur den Daumen spürte, sollte für das Rennen kein Problem sein. "Den klebe ich einfach an", erklärte Hütter. "Vollgas", versprach die ehemalige Autorennfahrerin.

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