news

Schlierenzauer auf Normalschanze am Start

Gregor Schlierenzauer geht bei der WM von der Normalschanze an den Start:

Schlierenzauer auf Normalschanze am Start

Gregor Schlierenzauer wird beim der WM in Lahti im Bewerb von der Normalschanze an den Start gehen.

Der Tiroler erhält nach dem ersten Training am Donnerstag von Cheftrainer Heinz Kuttin einen von vier Startplätzen. Schlierenzauer bildet gemeinsam mit Stefan Kraft, Michael Hayböck und Manuel Fettner das ÖSV-Quartett.

"Ich habe auf der kleinen Schanze hier schon gewonnen, mein Bauchgefühl ist für die 90er besser", rechnet sich der 27-Jährige im Bewerb am Samstag Chancen aus.

"Ich darf auf der Kleinschanze springen, bin sozusagen der vierte Mann", freute sich der 27-jährige Schlierenzauer nach der Entscheidung. "Das ist für mich sehr schön und ich bin extrem dankbar, dass es mir gelungen ist, nach so einer doch anderen Vorbereitung bei der WM von vorne an dabeizusein", erklärte Schlierenzauer.

Erinnerungen an 2011

Der Rekordsieger im Weltcup (53 Erfolge) zog einen Vergleich zu den Titelkämpfen 2011. "In Oslo habe ich mich nach einer Verletzung zurückgekämpft und bin Weltmeister geworden", erinnerte Schlierenzauer. "Das war eine spannende Geschichte, ich hoffe, dass ich das weiterführen kann."

In früheren Jahren hat es dem damaligen Seriensieger gar nicht weit genug gehen können, doch nun fordert die Knieverletzung ihren Tribut. "Ich wünsche mir den Anlauf am Limit, damit es nicht zu weit geht", sagte Schlierenzauer mit Hinweis auf seinen Kreuzbandriss und die jüngste Seitenbandverletzung.

Sein Gefühl sei nach dem Training mit der Stamser Nachwuchsgruppe in Seefeld aber gut, meinte der Ex-Weltcupsieger. Der Killerinstinkt sei ihm jedenfalls nicht abhandengekommen. "Dieses Gen habe ich in mir", sagte Schlierenzauer.

Er könne in seiner Situation in der vom Wiedereinstieg geprägten Saison eigentlich nur gewinnen. Die Erwartungen sind dennoch hoch. "Um die Medaillen mitzumischen, das muss das Ziel sein."

"Er ist ein wichtiger Mann für uns"

Während das Trio Kraft, Hayböck, Fettner aufgrund der Saisonleistungen ja praktisch fix war, musste das vierte Ticket zwischen Schlierenzauer, Schiffner und Andreas Kofler entschieden werden.

Letzterer war am Donnerstag mit Abstand am schwächsten, Schiffner und Schlierenzauer boten fast ebenbürtige Leistungen. "Es war von Anfang an klar, sonst wären wir nicht mit sechs Leuten da. Für die anderen tut es mir leid, aber bei der WM dürfen halt leider nur vier springen", erklärte Schlierenzauer, der absichtlich im ersten WM-Training (jenes am Vortag war dem Wetter zum Opfer gefallen) auf den Telemark noch verzichtet hat. "Ich habe es schon noch ein bisserl gemerkt, aber ich fühle mich körperlich von Tag zu Tag besser", erklärte der 53-fache Weltcupsieger zu eventuellen Schmerzen befragt.

Respekt bekundete auch Stefan Kraft, der Topfavorit aus ÖSV-Sicht für eine WM-Einzelmedaille. "Er hat sich wieder gut hingesteigert. Es ist sicher nicht einfach auf der Schanze, wo man sehr hoch raussteigt, wo es ihn doch (in Oberstdorf, Anm.) bei der Landung geschmissen hat", sagte der Salzburger und ergänzte, "er ist ein ganz wichtiger Mann für uns, vor allem dann auch im Teambewerb. Cool, dass er da gleich wieder so reingestartet ist."

Vielversprechendes Training

Kraft selbst war mit der Serie 91-92,5-91 Meter noch nicht auf seinem Toplevel. "Es hat gut gepasst, die Schanze ist eigen und das haben wir gewusst. Es war noch nicht ideal, aber die zwei Sprünge morgen nehme ich gerne noch", bezog er sich auf Probesprung und Qualifikation am Freitag.

Michael Hayböck war "grundsätzlich sehr happy", zumal er im letzten Sprung als Dritter und mit 95,5 Metern auch nach 91 und 92,5 m den besten Satz gezeigt hatte. Der erste Sprung war quasi vor einer weißen Wand bei dichtem Schneefall absolviert worden. "Man hat nur weiß gesehen und hat nur die Bläser gehört, die die Spur ausgeblasen haben. Das war eine coole Erinnerung, weil das war vor einem Jahr im zweiten Durchgang, als ich als Letzter oben gesessen bin, auch so. Da habe ich gleich einmal eine gute Verbindung gehabt."

Auch Manuel Fettner war erfreut, vor allem nach einem gelungenen 97-m-Satz im zweiten Versuch, mit dem er Durchgangsbester war. "Mit dem zweiten Sprung bin ich sehr zufrieden, da hat sehr viel gepasst", freute sich der Tiroler.

Aus internationaler Sicht überzeugten u.a. Markus Eisenbichler (GER) mit 95 und 98,5 m und Maciej Kot (Ränge eins und drei), wobei im dritten Durchgang die besten acht mit einer Luke weniger Anlauf auskommen mussten.

Kommentare