news

ÖSV-Küken trotzte im Teambewerb einer Schienbeinverletzung

Julia Mühlbacher verletzte sich zwischen den Durchgängen am Schienbein, blieb aber trotzdem cool und holte Team-Silber:

ÖSV-Küken trotzte im Teambewerb einer Schienbeinverletzung Foto: © GEPA

Die erst 18-jährige Skispringerin Julia Mühlbacher hat sich bei ihrem WM-Debüt in einem Teambewerb von einer schmerzhaften Schienbeinprellung nicht von ihrem wichtigen Beitrag an Silber für Österreich abhalten lassen.

Die Oberösterreicherin verletzte sich am Samstag zwischen den Durchgängen durch ein Stolper-Hoppala und zeigte unbeeindruckt von Schmerzen auch einen souveränen zweiten Durchgang.

"Brutal geil, dass ich mit einem offenen Schienbein so einen coolen Sprung heruntergelassen habe", meinte die seit Wochen in Hochform springende Junioren-WM-Dritte, die im Einzelbewerb als Elfte bereits eine große Talentprobe abgelegt hatte.

"Loch im Schienbein"

Der Verletzungsgrad sei ihr erst bei der Materialkontrolle klar geworden. "Da habe ich gleich die Beule gesehen, und da ist auch schon das Blut herausgekommen."

Bei den Feierlichkeiten im Auslauf musste die humpelnde Innviertlerin von ihren Teamkolleginnen gestützt und getragen werden. Chiara Kreuzer zollte Mühlbacher großen Respekt.

"Wir haben geschaut, dass wir sie erstversorgen, sie hat doch ein Loch im Schienbein. Sie hat sich wirklich gescheit angehaut, deshalb noch mehr Hut ab vor ihrer Leistung gebracht", so Chiara Kreuzer, die Mühlbacher bei der Flower-Ceremony huckepack durch den Auslauf getragen hatte.

"Sie hat zu mir gesagt, die Landung hat zwar höllisch weh getan, aber sie hat es für das Team gemacht. Das macht diesen Wettkampf aus. Ein Gänsehautmoment - jeder gibt sein Bestes und tut es nicht nur für sich selbst", erläuterte die Salzburgerin.

Mühlbacher verzichtet selbst auf Mixed-Einsatz

Auch ÖSV-Cheftrainer Harald Rodlauer zeigte sich beeindruckt von der Kaltschnäuzigkeit des Teenagers.

"Mit dem Vorfall ist es noch bemerkenswerter, wie sie den Sprung dann heruntergeklopft hat. Es ist schon ein Wahnsinn, was sie da bringt bei dieser WM, sogar in einem Teambewerb, wie sie damit umgeht mit dem Alter, da kann man nur den Hut ziehen."

Im Mixed, für den die Oberösterreicherin vorgesehen gewesen wäre, geht sie nicht an den Start und wird durch Chiara Kreuzer ersetzt. "Wir haben Chiara nominiert, weil Julia verletzt ist. Sie hat für sich selbst entschieden, dass sie nicht kann, weil ihr Fuß sehr schmerzt", so Mario Stecher, Sportlicher Leiter des ÖSV-Teams.

Kommentare