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Oberstdorf - ÖSV als Außenseiter um Medaillen

Die Hoffnungen von Rot-Weiß-Rot ruhen auf den Skispringern.

Oberstdorf - ÖSV als Außenseiter um Medaillen

Nur wenige Tage nach dem Ende der Alpinen Ski-WM in Cortina geht in Oberstdorf mit der Nordischen Ski-WM das zweite Wintersport-Großereignis im Jahr 2021 in Szene.

Fünf Bewerbungen waren notwendig, bis Oberstdorf nach 1987 und 2005 zum dritten Mal als Austragungsort der Nordischen Ski-WM ausgewählt wurde. Die Erinnerungen an die Titelkämpfe vor nunmehr 16 Jahren mit an die 350.000 Zuschauern an den Loipen und Schanzen hatten ein weiteres rauschendes Fest versprochen.

Corona-bedingt wird der Saisonhöhepunkt der Skispringer, Kombinierer und Langläufer nun aber ohne Fans über die Bühne gehen. Großer Sport ist dennoch zu erwarten.

 

Weltcup-Bewerbe ohne Corona-Probleme

Die Weltcup-Saison konnte bis dato in allen Sparten weitgehend wie geplant durchgezogen werden, bloß die Kombiniererinnen durften vor ihrer WM-Premiere nur einmal um Weltcup-Punkte laufen und springen.

Die Konkurrenz der Frauen-Kombination ist einer zweier neuer Bewerbe im WM-Programm, der andere ist das Einzel-Springen der Frauen von der Großschanze. Damit wurde im Vergleich zu den Weltmeisterschaften 2019 in Seefeld um zwei Medaillenentscheidungen von 22 auf 24 aufgestockt.

Die rund 700 erwarteten WM-Athleten müssen auf dem Weg zu den ersehnten Medaillen diesmal einiges auf sich nehmen, Corona-Tests etwa stehen auf der Tagesordnung. Durch die Corona-Mutationen hat sich die Lage im WM-Vorfeld weiter verschärft. Die Tiroler im ÖSV-Team durften sich zumindest zehn Tage vor der Anreise in das in einem langen Corona-Lockdown befindliche Deutschland nicht in ihrer heimatlichen Umgebung auf die Titelkämpfe vorbereiten.

Skisprung-Team als große Medaillen-Hoffnung

Im Lauf des Winters hat aber auch das rot-weiß-rote Team gelernt, sich ständig wechselnden Bestimmungen und Rahmenbedingungen anzupassen. Es sollten doch einige Medaillen den Weg ins ÖSV-WM-Quartier im Kleinwalsertal finden, durch die Skispringer und womöglich die Kombinierer. Im Langlauf käme ein Podestplatz von Teresa Stadlober nach den bisherigen Saisonleistungen hingegen einer Sensation gleich, auch wenn die Salzburgerin ein wochenlanges WM-Training hinter sich hat.

Ins Skisprung-Lager fielen die einzigen österreichischen Einzel-Weltcupsiege dieses Winters, für alle drei sorgte Marita Kramer. Den routinierten Athletinnen Daniela Iraschko-Stolz und Eva Pinkelnig, beim Comeback in Rasnov zweimal Siebente, ist ebenfalls etwas zuzutrauen.

(Text wird nach dem VIDEO fortgesetzt)

Die übrigen beiden ÖSV-Weltcupsiege gab es in Skisprung-Teambewerben bei den Männern. Hier wie auch im Frauen- und im Mixed-Teambewerb könnte Zählbares herauskommen. In den beiden Einzelkonkurrenzen ist aktuell wohl nur Stefan Kraft im Kreis der Podestanwärter, nach schwierigem Saisonauftakt etablierte sich der Salzburger seit der Vierschanzentournee im Vorderfeld. Zwei Weltcup-Einzelpodestplätze bringt Daniel Huber in die WM mit.

Kombinierer mit Außenseiter-Chancen

In der Kombination überzeugte im Saisonverlauf primär der erst 19-jährige Johannes Lamparter. Nur einmal kam der Junioren-Weltmeister nicht in die Top Ten bzw. beim Saisonauftakt dem norwegischen Saisondominator Jarl Magnus Riiber als Zweiter bis auf eine Sekunde nahe. Mit zwei dritten Rängen hat auch sein engerer Landsmann Lukas Greiderer sein Podest-Potenzial bewiesen. Lamparter/Greiderer sind auch für den Teamsprint chancenreich, ebenso im Teambewerb. Bei den Frauen ist Lisa Hirner die ÖSV-Hoffnung.

International sind die Deutschen in allen Skisprung-Teambewerben Titelverteidiger. Bei den Lokalmatadoren lief es zuletzt auf den Schanzen aber nicht ganz nach Wunsch. Ganz anders Kombi-Dominator Riiber, der Weltcup-Leader absolvierte zudem zuletzt eine gezielte WM-Vorbereitung. Im Langlauf gab es 2019 nur skandinavische WM-Siege, diesmal ließen im WM-Vorfeld Norweger und Co. etliche Rennen aus. Die Herausforderer führen die Weltcupführenden Alexander Bolschunow (RUS) und Jessie Diggins (USA) an.

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