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Lamparter will Riiber in Seefeld Fight liefern

In Seefeld stehen die letzten Weltcup-Bewerbe vor Olympia auf dem Programm.

Lamparter will Riiber in Seefeld Fight liefern Foto: © GEPA

Durch den Wiedereinstieg von Jarl Magnus Riiber erhält die Olympia-Generalprobe der Nordischen Kombinierer ab Freitag in Seefeld zusätzliche Brisanz.

Johannes Lamparter hat dem norwegischen Seriensieger in dessen Abwesenheit die Weltcupführung dank dreier Erfolge und eines zweiten Platzes abgeluchst. Der ÖSV-Youngster führt vor dem Triple in seiner Tiroler Heimat 100 Punkte vor Riiber, der auch wegen einer leichten Rückenblessur seit Jahresbeginn pausiert hat.

Lamparter fühlt sich gestärkt von seinen ersten Weltcupsiegen gerüstet für die Duelle mit dem Dominator der vergangenen Jahre. Das Führungstrikot soll zusätzlichen Aufwind geben.

"Natürlich werde ich es daheim mit Stolz präsentieren. Man muss aber auch sagen, dass Jarl vier Rennen ausgelassen hat, nichtsdestotrotz will ich es natürlich nicht so leicht hergeben", meint Lamparter am Mittwoch und bezeichnet die erstmalige Weltcupführung als coole Momentaufnahme.

Lamparter über Heimrennen: "Es ist angerichtet"

Der Vorjahressechste des Triples will den Heimvorteil bestmöglich nützen, obwohl neuerlich keine Zuschauer zugelassen sind. "Ich kenne da echt jeden Millimeter. Es macht sehr viel Spaß daheim. Die Runde kommt mir zugute, es ist alles angerichtet. Wir sind alle ready für drei coole Wettkampftage. Natürlich ist es schade, dass keine Fans da sind."

Die Vorbereitung absolvierte der 20-Jährige mit dem ÖSV-Team bereits im Hinblick auf Olympia mit Höhentraining in Lüsens sowie Springen in Innsbruck und Seefeld. "Wir haben super trainiert in der Höhe. Ich fühle mich topfit, ich nehme ein gutes Gefühl mit fürs Wochenende."

Dennoch sei nach wie vor der vor seiner Pause in sieben Bewerben durchwegs siegreiche Riiber der Mann, den es zu schlagen gilt. "Er zeigt vor, wie Nordische Kombination geht", streut Lamparter dem Norweger Rosen.

Olympia für Lamparter bereits "Draufgabe"

Seine Beziehung zu Riiber sei freundschaftlich, der vier Jahre ältere Triple-Titelverteidiger sei ein sympathischer Typ und in vielen Bereichen auch ein Vorbild. Er könne sich vor allem bezüglich Lauftechnik noch etwas abschauen. Als eigenen Vorteil schätzt der Weltmeister seine Unbekümmertheit und schon große Abgeklärtheit in jungen Jahren ein. "Ich lasse mich von wenigen Sachen aus der Ruhe bringen."

Auch könne er bereits besonders gut mit Druck umgehen. Das soll auch bei seinem Olympia-Debüt zum Erfolg führen. "Ich will dort Erfahrung sammeln und alles aufsaugen, aber natürlich möchte ich Topleistungen zeigen und auf alle Fälle um die Medaillen mitkämpfen", blickt Lamparter Richtung China voraus.

ÖSV-Trainer Christoph Eugen sieht für den Jungspund den Rest der Saison nur noch als Zugabe, auch Olympia. "Er hat das bis jetzt mit Bravour geleistet. Für ihn ist es mehr oder weniger eine Draufgabe, er hat mit den ersten Siegen schon so viel erreicht."

Rehrl peilt nächste Top-Platzierung an

Einen österreichischen Gewinner hat es bei dem 2014 eingeführten Triple in Tirol noch nie gegeben, die wegen der Heim-WM 2019 nach Frankreich verlegte Auflage gewann aber Mario Seidl.

Während Seidl in diesem Winter noch keinen Podestplatz geschafft hat, ist Franz-Josef Rehrl nach einer Corona-Infektion im Dezember schon wieder sehr gut in Schuss. Der Steirer sprang mit Rang drei in Klingenthal noch auf den Olympiazug auf.

"Das war schon eine Erleichterung für mich. Ich hoffe, dass ich in Seefeld sogar noch was drauflegen kann", so der nach der erfolgreichen Heim-WM 2019 von einem Kreuzbandriss gebremste Rehrl.

Kein Verlassen der "Blase" bis Peking

Adaptiert wurden das Triple-Punkteberechnungssystem für die Abstände nach den jeweiligen Bewerben und die Streckenlängen im Langlauf. Diesmal sind es nach jeweiligen Normalschanzenspringen von Freitag bis Sonntag 7,5, 10 und 12,5 Kilometer.

Eugen hofft trotz der bisher nicht berauschenden Triple-Ergebnisse auf Podestplätze. "Natürlich hat Johannes absolut das Zeug dazu, Lukas Greiderer und FJ Rehrl sind auch auf einem sehr gutem Level, auch Mario Seidl hat seine Möglichkeiten."

Sehr viel sei derzeit aber schon auf Peking ausgelegt. Bis zur Abreise am 4. Februar verlassen die Olympia-Teilnehmer die jetzt in Seefeld bezogene "Blase" nicht mehr, obwohl es Anfang nächster Woche noch einmal zum Höhentraining nach Lüsens geht.

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