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Teresa Stadlober: "Ich habe es nicht verlernt"

Österreichs Langlauf-Ass zieht ein Zwischenfazit der Saison und blickt auf Olympia.

Teresa Stadlober: Foto: © GEPA

Mit Rang sechs beim Klassik-Einzelrennen über 10 km in Lenzerheide hat Langläuferin Teresa Stadlober am Mittwoch erstmals in dieser Saison gut aufgezeigt.

In den Massenstartrennen zu Silvester in Oberstdorf im Skatingstil und am Montag in Val di Fiemme erneut klassisch will die Salzburgerin nachlegen, ehe das Bergrennen auf die auf die Alpe Cermis am Dienstag den Abschluss der sechsteiligen Tour de Ski bildet.

Stadlobers Hauptfokus gilt diese Saison aber natürlich auf Olympia.

Im Interview mit der APA zog die 28-Jährige ein Zwischenfazit ihres bisherigen Saisonabschneidens, gab einen Überblick über ihr weiteres Programm bis zum für 28. Jänner gebuchten Abflug nach China und nahm auch zu den Rennen im Februar im Zeichen der fünf Ringe Stellung.

Frage: Gratulation zu Platz sechs über 10 km klassisch in Lenzerheide. Kam dieses Abschneiden nach Ihrer Trainingspause wegen einer Verkühlung für Sie überraschend?

Teresa Stadlober: Ich glaube, ich habe die Pause gebraucht. Ich war am Anfang (der Saison, Anm.) noch nicht so in Topform. Aber ich weiß, dass ich klassisch gut rennen kann. Da ist sicher im Sommer einiges weitergegangen.

Frage: Sie hätten sich aber eigentlich schon zu Saisonbeginn bessere Ergebnisse erwartet.

Stadlober: Zum Auftakt in Ruka (13.) war ich mit dem klassischen Rennen auch sehr zufrieden. Die Skating-Rennen waren dann ein bisschen schwierig, aber richtig vergleichen kann man diese Rennen nicht. Denn speziell in Lillehammer waren sehr tiefe Temperaturen, das sind wir Mitteleuropäer nicht so gewohnt und da tue ich mir generell schwer. Wenn es so richtig kalt ist, bin ich noch nie richtig starke Rennen gelaufen. Nach der Pause dann nach Davos bin ich lockerer in die Tour reingegangen. Dass ich gleich vorne mitlaufe, hätte ich mir aber nicht gedacht. Ich habe das Rennen auch gut vertragen.

Frage: Es war ja ein Rennen bei starkem Schneefall und um den Gefrierpunkt. Sie haben ihr Service-Team extra hervorgestrichen.

Stadlober: Ja, das Material war wichtig. Die Verhältnisse waren schon sehr schwer. Generell tun sich gute Klassikläufer leichter, wenn die Verhältnisse so schwer sind.

Frage: Sie wollten bei der Tour de Ski nur punktuelle Schwerpunkte setzen, sind jetzt aber immerhin Gesamt-Zwölfte. Hat die Endwertung für Sie jetzt wieder mehr Bedeutung?

Stadlober: Das hat sich nicht geändert, weil ich nicht weiß, wie es mein Körper verträgt mit so vielen Rennen in so kurzer Zeit mit so wenig Erholung. Ich möchte noch gute Rennen abliefern, aber wie es dann gesamt aussieht, ist für mich nicht so wichtig. Ich freue mich auf den Massenstart (Oberstdorf), weil ich gut stehe in der Startposition, da das nach der Tour-Gesamtwertung geht. An Oberstdorf habe ich gute Erinnerungen, es wird ähnlich warm wie bei der WM. Frau gegen Frau, das liegt mir mehr als im Einzelstart. Es wird sonnig, es werden so Verhältnisse wie sie bei der WM waren.

Frage: Wie sieht Ihr Wettkampfprogramm nach der Tour de Ski bis zur Olympia-Abreise aus?

Stadlober: Ich werde nach der Tour noch ein paar Tage Pause machen, mich boostern lassen und dann in die Höhe auf die Tauplitz gehen für einen Trainingskurs. Am Wochenende vor dem Abflug werde ich den Skiathlon in Planica aus dem Training heraus laufen. Ob ich den Sprint dort auch laufe, werde ich kurzfristig entscheiden.

Frage: Sie haben ja auch in der Saisonvorbereitung auf Höhentraining gesetzt, und das erstmals. Wegen Olympia?

Stadlober: Hauptsächlich wegen Peking, da sind die Rennen ja auch auf 1.700 m. Wir laufen zwar schon ab und zu in der Höhe, aber wir sind es nicht über drei Wochen gewohnt. Ich wollte sowieso mal in die Höhe gehen, um neue Trainingsreize zu setzen, weil ich noch nie in der Höhe war. Ich war im Sommer zwei Wochen und im Herbst eine Woche in Ramsau am Gletscher und im Schnalstal zehn Tage. Auf der Tauplitz werde ich eine gute Woche sein, damit ich mich daheim schon mal akklimatisieren kann, bevor es rübergeht und ich mich dann dort leichter tue.

Frage: Wie haben Sie bisher die Höhe vertragen?

Stadlober: Unterschiedlich, das ist von Ort zu Ort verschieden. Auf 1.800 m habe ich nicht so gut geschlafen, dafür auf 2.000 m super. Im Schnalstal habe ich da auch super regenerieren können, habe mich gut gefühlt beim Training. Man muss abwarten, wie es in Peking sein wird.

Frage: Sie werden bei den Spielen eine knappe Woche haben, bevor es für Sie in den Skiathlon geht. Wie wird Ihr weiteres Programm aussehen?

Stadlober: Nach dem Skiathlon der 10er (klassisch), eventuell den Teamsprint vermutlich mit Lisa (Unterweger) und am Schlusstag den 30er (Massenstart, Skating). Der Teamsprint, weil ich habe zehn Tage Zeit zwischen Einzelrennen und 30er und da muss man irgendwie die Spannung hochhalten. Da passt mir der Teamsprint gut rein.

Frage: Und läuft Ihr Formaufbau zu den Spielen nun im Endeffekt nach Plan?

Stadlober: Es ist noch ein Stück hin, da kann sich noch viel tun. Aber mich freut es, dass ich jetzt schon ein gutes Rennen abgeliefert habe, weil ich mit dem Beginn der Saison nicht wirklich zufrieden war. Ich habe mich aber nicht aus der Ruhe bringen lassen und man hat jetzt gesehen, ich habe es nicht verlernt. Bei der Tour jetzt noch alles geben und dann alles auf Olympia ausrichten, damit ich dann im Februar in Topform bin.

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